DÜNGEN

Nahrung für Pflanzen

Alle Pflanzen brauchen Nährstoffe, die sie hauptsächlich über das Wurzelwerk aus dem Boden aufnehmen und verarbeiten. In der Natur wachsen Pflanzen da, wo die für sie stimmige Versorgung zur Verfügung steht. Im Garten oder im Topf bestimmen wir die Bedingungen. Daher müssen wir auch dafür sorgen, dass die nötigen Nährstoffe zur Verfügung stehen. Bei Topfpflanzen ist das ziemlich einleuchtend, da das begrenzte Substrat irgendwann mal ausgelaugt ist, und die Pflanze sich nicht mehr ernähren kann. Aber auch im Garten und in der Landwirtschaft ist Dünger sehr wichtig und entscheidet über Ertrag und Erfolg. Speziell da, wo über Jahre die gleichen Nutz- oder Blühpflanzen gesetzt wurden, fehlen Nährstoffe und müssen wieder aufgestockt werden.

Beim Düngen unterscheidet man im Wesentlichen zwei Arten von Dünger:

Organischer Dünger

Hierbei handelt es sich zum größten Teil um organische Abfälle, die im Haushalt, Garten oder in der Landwirtschaft anfallen, und Exkremente aus der Tierhaltung.

An erster Stelle steht Kompost, den man aus Garten- und Küchenabfällen herstellt, die man sammelt und verrotten lässt, bis sie wieder eine erdähnliche Struktur haben. Das kann jeder einfach im Garten selbst machen oder auf der Terrasse, wofür es im Handel spezielle Behälter gibt.

In der Landwirtschaft ist Stallmist verschiedener Tiere und Gülle ein wichtiger Dünger, der mehrmals im Jahr auf den Feldern verteilt wird, was man auf Spaziergängen sehr gut, manchmal zu gut riechen kann.
Stallmist ist auch wertvoll für den Gemüsegarten. Allerdings muss man sich die Mühe machen, einen Bauernhof aufzusuchen, um an Stallmist zu gelangen. Aber es lohnt sich.

Darüber hinaus gibt es Flüssigdünger, die auf organischen Substanzen beruhen. Ein sehr bekanntes Beispiel ist „Guano“. Dabei handelt es sich um Exkremente von Seevögeln, die auf Kalksteininseln nisten. Diese Exkremente werden abgetragen, mit Wasser und anderen Nährstoffen vermengt und in flüssiger Form im Handel angeboten.

Zur langfristigen Versorgung des Bodens gibt es verschiedene organische Substanzen, wie Tierknochen, Fischabfälle, Tierhaare, Tierhorn und viele weitere, die zu einem feinen Mehl zermahlen werden und ausgestreut bzw. beigemischt werden können.

Aus verschiedenen Pflanzen wie Brennnessel oder Schachtelhalm kann man durch mehrwöchiges Einlagern in Wasser Jauchen herstellen, die zwar übel riechen, aber auch einen Düngeeffekt haben. Eigentlich nutzt man sie zu Besprühen und Gießen von Pflanzen, um Schädlinge zu bekämpfen. Dabei werden gleichzeitig die enthaltenen Nährstoffe über das Blattwerk aufgenommen, oder beim Gießen über die Wurzeln.

Gründüngung wird durch das Säen von Pflanzen erreicht. Man nutzt dafür bestimmte schnellwachsende Pflanzen, die teilweise auch den Boden mit Nährstoffen versorgen. Gründüngung vergeht mit dem Frost, oder ist frosthart und wird im Frühjahr eingearbeitet. Sie hat daher einen ähnlichen Effekt wie Kompost, obwohl die Grünteile direkt an Ort und Stelle in der Erde vergehen.

Asche, die beim Verbrennen von Holz entsteht, kann ebenfalls als Dünger im Garten ausgestreut oder auf den Kompost gegeben werden. Allerdings sollte man immer darauf achten, nur unbehandeltes Holz zu nehmen, das also nicht mit Schutzmittel oder Lacken bearbeitet ist, da ansonsten giftige Stoffe und Schwermetalle in den Boden gelangen können. Sie werden teilweise von Pflanzen wieder aufgenommen und gelangen so in die Nahrungskette.

Gülle ist Urin von Kühen und anderen Stalltieren. Wenn die Gülle erfolgreich auf Feldern ausgebracht wird, kann man sich auch leicht vorstellen, dass menschlicher Urin ebenfalls als Dünger verwendet werden kann. Rasen spricht zum Beispiel auf den hohen Stickstoffgehalt mit stärkerem Wachstum an. Beim Ausbringen von Urin sollte man allerdings darauf achten, nicht zu viel auf einer Stelle zu verwenden.
Wenn man sich einfach in den Garten stellt, um sich zu erleichtern, kann man die betroffene Stelle daher leicht überfordern. Besser ist es den eigenen Urin mit Wasser zu verdünnen und damit zu gießen. Nicht jedermanns Sache.

Gesteins- oder Urgesteinsmehl wird oft ebenfalls zum Dünger gezählt. Tatsächlich enthält es auch Nährstoffe, die Pflanzen zugute kommen. Allerdings zählt man Gesteinsmehl eher zu den Mitteln zur Bodenverbesserung, da es die Eigenschaften des Substrates verbessert.

Mineralischer Dünger

Mineralischer Dünger, auch unorganischer Dünger genannt, wird hauptsächlich aus Mineralien und Gestein aus dem Bergbau gewonnen. Er enthält hauptsächlich Stickstoff, Kali und Phosphat. Meist werden die Mineralien chemisch bearbeitet, um die enthaltenen Nährstoffe verfügbar zu machen. Mineralische Dünger wirken teilweise schneller als organische Dünger und können gerade Blühpflanzen ein enormes Wachstum verleihen. Im Ertragsanbau ist das etwas kritischer zu sehen, da der Boden längerfristig belastet wird. Giftige Metalle wie Kadmium oder Uran lagern sich ein und gelangen in die Nahrungskette.
Mineralische Dünger werden im Handel meist als Granulat oder Pulver angeboten. Sie können ausgestreut, eingearbeitet oder in Wasser aufgelöst, gegossen werden.
In der konventionellen Nahrungsmittelerzeugung wird sehr stark auf mineralische Dünger in jeweils optimierten Zusammensetzungen gesetzt. Die Dosierung ist leichter zu gewährleisten, als bei organischem Dünger. Hier zeigt sich aber auch, dass eine konstante Versorgung nicht gewährleistet ist. Die Böden werden über die Jahre mit Salzen angereichert, die auch ins Grundwasser gelangen und müssen immer wieder auch mit organischem Dünger aufgewertet werden.
Mehrnährstoffdünger beziehungsweise Volldünger wie Blaukorn oder Bittersalz können relativ preiswert angeschafft werden. Anders ist es bei der großen Anzahl von flüssigen Düngern auf mineralischer Basis. Diese Einnährstoffdünger sind in ihrer Mischung auf die Bedürfnisse bestimmter Pflanzen zugeschnitten und meist teurer.

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