Die Eisheiligen

4.7
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Spätes Tief im Mai

Die Eisheiligen, auch „Eismänner“ oder „gestrenge Herren“ genannt, bezeichnen einen Zeitraum im Mai, an dem es nochmal kalt werden kann, bis hin zum Bodenfrost. Für viele Gartenfreunde ist dies eine heikle Periode, da sie mitten in der Aussaatzeit liegt und den frischen Sämlingen Schaden zufügen kann. Daher wird oft geraten, Freilandaussaaten erst ab Mitte/Ende Mai zu machen. Schon seit hunderten von Jahren achten die Bauern auf diese Zeitperiode, in der nordische Kaltluft nach Mitteleuropa gelangen kann und verbanden sie, je nach Region, mit vier oder fünf christlichen Gedenktagen, die in dieser Zeit liegen. Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophie (15. Mai), die auch die kalte Sophie genannt wird und den Abschluss bildet. Danach sollte sich das Wetter stabilisieren und sich der warme Frühling endlich etablieren.
Der volkstümliche Glaube hat für das Phänomen Sprichwörter und Bauernregeln gebildet, wie etwa:

„Mamertius, Pankratius und Servatius bringen oft Kälte und Verdruss.“
oder:
„Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie.“

Durch Reformierungen und zeitbedingte schleichende Verschiebungen im Kalender sind die Eisheiligen heute nicht mehr vom 10. – 15. sondern rechnerisch circa 8-12 Tage später zu erwarten. Gleichwohl waren die Eisheiligen im Jahr 2012 tatsächlich vom 12. bis 15 Mai.
Die Eisheiligen sind also kein zuverlässiges Wetterphänomen und regional völlig unterschiedlich ausgeprägt. Manchmal fallen sie auch aus. Dennoch ist es hilfreich, diese Tage im Mai im Auge zu behalten. Wird Frost angekündigt, kann man Neuaussaaten im Garten schützen oder Töpfe ins Haus holen.

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