Die Jahreszeiten

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Das Jahr – verschiedene Einteilungen

Ein Jahr wird üblicherweise in vier Jahreszeiten unterteilt: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Durch diese Einteilung werden vor allem klimatische Bedingungen beschrieben, die uns Menschen und die Natur nachhaltig beeinflussen. Der Winter ist kalt, der Sommer heiß. Neben der gängigen Einteilung in die „Astronomischen Jahreszeiten“, die schon jedes Kind in der Schule lernt, gibt es aber noch weitere, die teilweise vereinfacht sind, aber dafür auch die zeitlich unterschiedlichen Vegetationsprozesse in der Natur stärker berücksichtigen.

Astronomische Jahreszeiten

Wenn man von Jahreszeiten redet, meint man meist die Einteilung nach astronomischen Aspekten. Entscheidend ist dabei der Sonnenstand. Die Erde kreist in einer elliptischen Bahn um die Sonne und dreht sich gleichzeitig in leichter Kreiselbewegung um sich selbst. Daraus resultiert, dass der Sonnenstand, von der Erde aus betrachtet, übers Jahr gesehen sehr unterschiedlich ist. In der winterlichen Jahreshälfte ist der Abstand zur Sonne größer und ihr Stand am Himmel flacher, als in der sommerlichen Hälfte. Dadurch nimmt die Intensität der Strahlung ab und wärmt die Erde nicht mehr so stark. Nähert sich die Erde der Sonne wieder, nimmt die Erwärmung zu, bis der naheste Punkt auf der elliptischen Laufbahn erreicht ist, dann nimmt diese wieder ab.
Die Astronomischen Jahreszeiten sind kalendarisch festgelegt:

Frühlingsanfang: 20. oder 21. März
Sommeranfang: 20. oder 21. Juni
Herbstanfang: 22. oder 23. September
Winteranfang: 21. oder 22. Dezember

Da die Einteilung in 365 Tage nicht exakt ist und sich jedes Jahr um ein paar Stunden verschiebt, muss sie durch Schaltjahre, in denen ein 29. Februar eingeschoben wird, korrigiert werden.
Die zwei Momente im Jahr, in der die Erde auf ihrer elliptischen Bahn der Sonne am nächsten kommt, bzw. am weitesten entfernt ist, werden die Sonnenwenden genannt. Die Sommersonnenwende, am Tag des Sommeranfangs, ist der „längste Tag“ des Jahres, weil es am längsten hell ist. Schon seit Urzeiten ist dieser Tag Teil kultischer Feste. Teilweise sind die Traditionen bis heute, wenn auch in abgeschwächter Form, erhalten. Auch die Wintersonnenwende wurde entsprechend beachtet und als Geburt des neuen Jahres gefeiert, weil ab diesem Zeitpunkt die Tage wieder länger werden und die Nächte kürzer.

Meteorologische Jahreszeiten

Eine vereinfachte Einteilung, die für den Garten und die Natur teilweise zutreffender ist und auch unserem natürlichen Empfinden eher entspricht, findet man in der meteorologischen Einteilung der Jahreszeiten.

Die Meteorologischen Jahreszeiten sind in ganze Monate eingeteilt:

Frühling: Anfang März bis Ende Mai
Sommer: Anfang Juni bis Ende August
Herbst: Anfang September bis Ende November
Winter: Anfang Dezember bis Ende Februar

Die Einteilung ist so angelegt, dass sie den typischen Klimabedingungen gerechter wird. In ihr liegen tatsächlich die drei kältesten Monate im Winter und die heißesten im Sommer. Bezogen auf die Vegetation und den Temperaturverlauf ist die meteorologische Einteilung oft sinnvoller, wenngleich auch bislang nicht so gebräuchlich.

Mehr Wissenswertes

Phänologische Jahreszeiten

Die Phänologischen Jahreszeiten orientieren sich stark an der Natur. Aufgrund unterschiedlicher Wettereinflüsse verläuft kaum ein Jahr gleich. Mal gibt es im April nochmal Schnee, dann ist der März schon warm und sonnig. Daher gibt es auch teilweise große Unterschiede in der zeitlichen Entwicklung der Vegetation. Man versucht diese jährlichen Verschiebungen zu greifen, indem man sich markante Prozesse in der Natur sucht. Genauer gesagt den Blütebeginn oder die Reifwerdung bestimmter Pflanzen. So entstand eine Einteilung in 10 Jahreszeiten. Der Vorfrühling zum Beispiel wird mit der Haselnussblüte verbunden, der Hochsommer mit der Lindenblüte und den reifen Johannisbeeren.
Interessant ist die Einteilung in zehn Phänologische Jahreszeiten für die Biologie, die Meteorologie, die Pflanzen- und Tierforschung, aber vor allem auch für Bauern, Hobbygärtner und Selbstversorger, die danach ihre Aussaaten und Ernten besser bestimmen können. Auch für den interessierten Natur- und Gartenfreund lohnt ein Blick auf diese Einteilung, die sehr nah an den Naturzyklen ist, und sich jedem neuen Jahr individuell anpasst.

Jahreszeiten global

Die obige Beschreibung der Jahreszeiten bezieht sich auf Mitteleuropa bzw. die nördliche Halbkugel. Unterhalb des Äquators, also auf der südlichen Halbkugel drehen sich die Jahreszeiten um. Während als in Europa Sommer ist, ist in Australien Winter.
In sehr warmen Regionen ist es sinnvoller nur zwei Jahreszeiten zu benennen. Zum Beispiel den Sommer und die Regenzeit.
In alten Kulturen wurde das Jahr teilweise auch in mehr als vier Jahreszeiten unterteilt. Ein Teil der australischen Ureinwohner zum Beispiel kannte sechs Jahreszeiten. Die Lappländer in Skandinavien teilweise sogar acht.

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