Knollen- und Zwiebelpflanzen überwintern

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Winterharte Knollen- und Zwiebelpflanzen

narzisse-austrieb-schneeEine Faustregel kann man schon mal berücksichtigen: Alles was zeitig im Frühjahr blüht und zum Sommer hin verschwunden ist, braucht Frost nicht zu fürchten und ist winterhart. Krokus, Narzisse, Tulpe oder Hyazinthe werden im Herbst oder zeitig im Jahr gesetzt und entwickeln sich auch bei Kälte. Oft ragen ihre Triebspitzen aus der Schneedecke, die übrigens auch ein Schutz gegen Frost ist, da sich unter ihr die Erdwärme speichert. Manche Pflanzen haben ihren eigenen Winterschutz. Der Krokus zum Beispiel umgibt die Triebe mit einer pergamentartigen Hülle, die seine empfindlichen Spitzen schützt. Das Schneeglöckchen macht es ähnlich und erzeugt darüber hinaus eine Art Frostschutz, um den Gefrierpunkt zu senken. Wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass der Schnee um die Pflanze herum leicht geschmolzen ist.
schneegloeckchen-knospenSind die Pflanzen mitten im Austrieb und werden von spätem Schnee überrascht, kann es passieren, dass das Blattwerk leidet, wenn große Schneemassen darauf drücken. Meist liegt es nicht daran, dass es so gewaltig geschneit hat, sondern vielmehr werden die länglichen Blätter oft unabsichtlich von Schneemassen begraben, die beim Schneeschippen entstehen. Nachdem der Schnee getaut ist, wird der Schaden sichtbar. Manche Blätter erholen sich wieder, andere treiben neu aus, aber bei den Narzissen zum Beispiel wird man den Schaden teilweise noch lange sehen, auch wenn das die einsetzende Blüte nicht beeinflusst.
Es gibt auch einige Sommerblüher, die winterhart sind und in der Erde bleiben können. Lilien, Klee, Zierlauch oder Herbstzeitlose sind sehr winterhart. Als horstbildende Pflanzen sollen sie ungestört im Boden bleiben um sich über die Jahre ausbreiten zu können. Sie brauchen nur in sehr kalten Gegenden einen Winterschutz aus Folie oder Reisig, um sie gegen langanhaltende Kahlfröste zu schützen.

Nicht winterharte Zwiebel- und Knollenpflanzen überwintern

gladiole-austrieb-triebspitzeEinige der begehrten Zier- und Nutzpflanzen, wie Gladiole, Dahlie oder Kartoffel haben Zwiebeln oder Knollen als unterirdisches Organ. Sie kommen aus wärmen Zonen der Erde und wurden bei uns kultiviert. Da sie nicht frosthart sind, müssen die Knollen und Zwiebeln im Herbst ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Bei der Kartoffel macht das natürlich Sinn, denn sie wird ohnehin verspeist.
Gladiole und Dahlie lässt man bis zum Frostbeginn in der Erde. Die ersten kalten Nächte lassen das Blattwerk zusammenfallen. Jetzt kann man sie ausgraben. Sie werden von der anhaftenden Erde grob befreit und ein paar Tage zum äußeren Abtrocknen in einem frostfreien Raum ausgelegt. Wenn sie sich außen relativ trocken anfühlen, kann man den Rest Erde beseitigen. Dann kommen sie in eine Papiertüte oder in eine mit Sand ausgelegte Kiste, in der sie dunkel und trocken gelagert werden. Kiste oder Tüte werden an einem kühlen Standort aufbewahrt. Die Temperatur darf zur Not bis knapp über den Gefrierpunkt sinken, nicht aber darunter. Wenn die Knollen und Zwiebeln Licht oder Feuchtigkeit während der Lagerung bekommen, kann es passieren, dass sie zu früh treiben. Mit dem Temperaturwechsel wird das dann ohnehin geschehen. Daher überprüft man sie ab und an und setzt sie im Frühjahr gleich nach den Eisheiligen. Wenn sie schon Triebspitzen gebildet haben, macht das nichts.

Nicht winterharte Zwiebel- und Knollenpflanzen im Topf überwintern

Wenn man, wie so oft, die Pflanzen ohnehin im Topf oder Kübel gepflanzt hat, kann man sich auch entscheiden, sie über den Winter in der Erde zu lassen und das Gefäß frostfrei zu überwintern. Das spart Arbeit und ist für die Entwicklung der Pflanzen nicht nachteilig. In dem Fall stellt man das Gefäß am besten an einen dunklen, trockenen Ort und kann ihn sogar abdecken. Die Erdoberfläche wird von allem Vergangenen befreit. Oft kann man die Stängel ohne große Mühe aus der Erde ziehen, da sie sich schon von Knolle oder Zwiebel gelöst haben. Es muss nicht gegossen werden, da die Knollen und Zwiebeln eine Ruhephase einlegen. Aus ihren Ursprungsgebieten sind sie Trockenperioden gewohnt, in denen lange kein Regen fällt.
Alle paar Jahre kann man sich entschließen, die Knollen oder Zwiebeln aus dem Topf zu nehmen, um sie neu zu setzen. Dabei geht es vor allem darum, verbrauchte Erde zu ersetzen und dabei Nährstoffe anzureichern.

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