Düngen mit Kompost

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Natürlich düngen mit Kompost

Kompost ist ein effektiver und preisgünstiger Dünger, den man selbst herstellen bzw. gewinnen kann. Es ist die Art der Nährstoffgewinnung, die in der Natur zum natürlichen Kreislauf der Pflanzen gehört. Gewächse lassen einen Teil ihrer Bestandteile fallen, zum Beispiel das Blattwerk im Herbst, verwelkte Blüten, Stängel und andere Teile. Am Boden liegend vergehen diese zunehmend, und zerfallen in ihre Grundbaustoffe. Einen großen Anteil an der Verrottung haben Bakterien und andere Mikroorganismen, aber auch Regenwürmer, Asseln und Tausendfüßler. Die verrotteten Stoffe wandern mit dem Regenwasser in den Boden und werden teilweise als Nährstoffe von neuen Pflanzen wieder aufgenommen.
Nichts anderes passiert auf dem Komposthaufen oder im Komposter. Gesammelt werden alle organischen Garten- und Küchenabfälle. In einem Behälter oder auf einen Haufen geschichtet verrotten sie innerhalb von Monaten und zerfallen zu dunkler Komposterde, die wieder im Garten oder in Töpfe ausgebracht und verteilt wird.
Kompostgewinnung findet man vorrangig im Garten. Aber auch auf großen Terrassen und selbst auf dem Balkon muss man nicht verzichten. Handliche Thermo-Komposter, in verschiedenen Größen angeboten, bieten eine Alternative, für die sich immer etwas Stellplatz findet.

Komposthaufen

komposthaufenIm Garten lohnt es sich einen Komposthaufen anzulegen, um die anfallenden organischen Abfälle einerseits loszuwerden und andererseits daraus guten Dünger zu gewinnen. Als Standort für den Komposthaufen eignen sich beschattete Stellen, zum Beispiel unter einem hohen Baum oder hinter einem Geräteschuppen. Längere direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, damit dem Komposthaufen nicht zu viel Flüssigkeit entzogen wird und die Mikroorganismen nicht beeinträchtigt werden. Man kann die Abfälle einfach zu einem Haufen schichten oder man besorgt sich im Handel eines der zahlreich angebotenen Gitter- oder Holzverschläge, sogenannte Komposter, in die man alles reinwerfen und sammeln kann. Eine Alternative dazu sind die Schnell- und Thermokomposter.
Beim Anlegen des Komposthaufens gibt es die unterschiedlichsten Philosophien was das Schichten und die Dauer angeht. Wichtig ist vor allem, dass die vielen unterschiedlichen Mikroorganismen Einzug in den Haufen halten. Sie sind überaus wichtig für den Wandlungsprozess. Auch Regenwürmer, Asseln oder Tausendfüßler unterstützen den Zerfallsprozess, indem sie organisches Material essen und wieder ausscheiden. Daher sollte ein Gartenkompost möglichst auf blanke Erde gesetzt werden. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Versorgung mit Sauerstoff. Daher werden Komposthaufen „umgesetzt“. Das heißt man schichtet das Material um, damit es wieder mit Luft in Berührung kommt.

kompost-erntenNach einem halben Jahr kann man schon frische Komposterde ernten. Sie ist noch roh und kann in der Regel nicht an blühende Pflanzen gegeben werden, da der Verrottungsprozess noch anhält. Entweder lagert man den geernteten Kompost nochmal eine Zeit außerhalb des Haufens oder man bringt ihn zum Beispiel im zeitigen Frühjahr aus, bevor die Vegetationsphase einsetzt.
Nach zwei bis drei Jahren ist der Kompostierprozess weitgehend abgeschlossen. Man spricht jetzt von Reifkompost, einer feinkrümeligen Erde, die direkt ausgebracht werden kann.

Schnell- und Thermokomposter

kompost-organischer-abfallEine Alternative zum Komposthaufen sind verschließbare Gefäße, die man in unterschiedlichen Größen erwerben kann. Manche von ihnen haben einen Gefäßboden und sind daher auch für Terrassen geeignet. Stellt man sie direkt auf den Gartenboden, würde man auf den Gefäßboden verzichten.
Speziell Thermokomposter sind so gebaut, dass die beim Verrotten entstehende Wärme kaum entweichen kann. Dadurch beschleunigt sich der Prozess. Dennoch ist es wichtig, dass die Außenwände mit kleinen Öffnungen versehen sind, durch die Frischluft eindringen kann.
Unter diesen Bedingungen reift der Kompost schneller, vorausgesetzt es können sich genügend Mikroorganismen und andere Kleintiere einnisten.

kompost-regenwurmVor allem auf der Terrasse kann man nachhelfen, indem man bereits reifen Kompost untermischt, in dem die Organismen noch zahlreich vorhanden sind. Oder man greift zu Kompostbeschleunigern. Das sind meist pulverartige Mischungen aus Humus, Mineralien, Stickstoff und Kalium, die die Mikrofauna unterstützen und anregen. Kompostbeschleuniger enthalten allerdings keine konzentrierten Beigaben von Mikroorganismen, wie oft geglaubt wird. Daher muss man selbst in den Garten gehen und Regenwürmer sammeln, damit sie einem in der Zersetzung helfen können.
Da Thermokomposter einen Deckel haben, muss man mit der Gießkanne ab und an nachhelfen, damit er nicht austrocknet, denn das würde den Zersetzungsvorgang abbremsen oder gar stoppen.

Minikomposter selbst bauen

kompost-rohAuch auf dem Balkon kann man Kompost herstellen. Dafür nimmt man einen handelsüblichen 10–20 Liter Eimer, je nach Platz den man zur Verfügung hat. Und einen passenden Deckel dazu. In die Seitenwände (nicht in den Boden) bohrt man mit einem 8-10 Millimeter Bohrer ringsum ungefähr 50 Löcher, als Belüftung.
Jetzt kann man die Abfälle der Pflanzen und auch aus der Küche darin sammeln. Um die Verrottung in Gang zu setzen bzw. zu beschleunigen kann man etwas reifen Kompost untermischen oder anfangs Kompostbeschleuniger nutzen.
Wenn der Eimer gefüllt ist, lässt man ihn ein paar Wochen stehen. Alle paar Tage nimmt man ihn fest in die Hand und schüttelt bzw. wendet ihn ein paar Mal. So liegt das Material danach locker und Luft kommt zwischen die Schichten. Nach wenigen Wochen kann man schon rohen Kompost ernten, der sich bei neuen Topfungen hervorragend in die Pflanzerde mischen lässt.

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