Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, den eigenen Garten noch dekorativer zu gestalten und ihn zu verschönern. Dazu kann man auf einheimische Pflanzenarten zurückgreifen oder Arten nutzen, die als Import nach Deutschland gekommen sind. Ein schon lange bekannter Importschlager ist das sogenannte Pampasgras, das in Fachkreisen auch als Cortaderia bezeichnet wird.
Süßgras aus Südamerika
Egal, ob man es auf dem Balkon pflanzen möchte oder damit den großen Garten bereichern will, das Pampasgras lässt sich überall verwenden. Das in etwa 14 verschiedenen Arten vorkommende Süßgras (Poaceae), das ursprünglich aus Südamerika stammt und vor allem in Brasilien, Paraguay, Chile und Argentinien heimisch ist, zeichnet sich hauptsächlich dadurch aus, dass es:
- zu den mehrjährigen Pflanzen zählt
- erst im Spätsommer blüht
- zur Kategorie der Zierpflanzen gehört
- bezüglich der Pflege sehr anspruchslos ist
- eine immergrüne Pflanze ist
- bis zu einer Höhe von 250 cm wachsen kann
- sehr auffällige, federartige Blütenrispen besitzt
- verschiedenfarbige Blüten zeigt
Im Gegensatz zu den Blüten wächst das eigentliche Gras nur bis zu einer Höhe von etwa 80 cm, wodurch sich die Blüten besonders hervorheben. Der untere Teil bildet einen sogenannten Horst, was wohl der Ähnlichkeit mit einem Vogelhorst geschuldet ist. Das Gras bevorzugt helle Plätze, etwa Steingärten, wo man es beispielsweise zum Auffüllen von leeren Stellen nutzen kann. Cortaderia kann aber auch in Staudenbeeten eingesetzt werden. Durch seine Anspruchslosigkeit und Robustheit ist es für jeden Garten oder Balkon geeignet.
Pampasgras als Sichtschutz
Eine Eigenschaft von Pampasgras ist seine eindrucksvolle Höhe von bis zu 250 cm. Dadurch ist die Pflanze geradezu prädestiniert, als Sichtschutz zu dienen. Egal, ob an der Grenze zum Nachbargrundstück oder vor einem unansehnlichen Gartenhaus, Cortaderia wächst so hoch und buschig, dass fremde Blicke passé sind und auch ein nicht so schöner Gartenteil oder ein alter Schuppen hinter einer grünen Wand verschwinden.
Zierpflanze in unterschiedlichen Farbvarianten
Pampasgras ist in unterschiedlichen Farben erhältlich, wobei die Blütenfarbe vor allem von der Sorte abhängig ist. Am häufigsten findet man in Gärten die folgenden Varianten:
- Cortaderia selloana “Citaro” (hellgelb gefärbte Blüten)
- Cortaderia selloana “Sunningdale Silver” (weiß-silbrige Blüten)
- Cortaderia selloana “Pink Feather” (rosafarbene Blüten)
Weitere wichtige Sorten sind „Patagonia“, „Pumila“ und „Andes Silver“. Die verschiedenfarbigen Blüten der Pflanze zeigen sich oft bis zum Winter. Dies ist aber vor allem abhängig von der Witterung und auch vom Standort der Pflanze.
Wie man Pampasgras pflegt
Obwohl Cortaderia wenig Ansprüche stellt, ist es dennoch notwendig, der Pflanze Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Nur so kann sie sich, unabhängig vom Ort, richtig entfalten und den Garten oder Balkon verschönern. Als Keimling ist Cortaderia übrigens sehr empfindlich gegenüber Trockenheit und Frost, weshalb man die jungen Pflanzen davor schützen sollte. Erst mit zunehmendem Alter wird das Gras resistenter. Jeder, der Pampasgras auf engem Raum pflanzt, sollte daran denken, dass die Blätter der Pflanze sehr scharfkantig sind und man sich daran schneiden kann.
Cortaderia im Garten
Soll das Pampasgras im Garten gedeihen, dann benötigt es vor allem Licht und ein wenig Platz. Da es sich um ein subtropisches Gewächs handelt, sind zu dunkle Plätze im Halbschatten zwar aufgrund der hohen Toleranz der Pflanze denkbar, sollten aber zugunsten von Plätzen mit direkter Sonneneinstrahlung vermieden werden. Möchte man es beispielsweise in der Nachbarschaft zu anderen Staudenpflanzen einsetzen, sollte man zwischen den Pflanzen einen Abstand von etwa 1 Meter lassen. So verhindert man, dass es zu einem Konkurrenzkampf um Licht und Wasser gibt. Lässt man die Pflanze einfach wachsen, so beansprucht sie den erwähnten Platz von einem Meter in jede Richtung, weil ihr unterer Teil sehr buschig und ausladend wächst. Für ein optimales Wachstum sollten der Untergrund locker und nährstoffreich sein. Man kann die Bodenbeschaffenheit verbessern, indem man beispielsweise zweimal im Jahr mit Nährstoffen angereicherte Blumenerde oder aber Kompost im Garten verteilt.
Pampasgras als Balkonpflanze
Durch die Anspruchslosigkeit von Pampasgras kann man es ohne Sorge auch für den Balkon verwenden. Es genügt ein großer Blumentopf zur Kultivierung von Cortaderia, allerdings ist eine regelmäßige Versorgung mit Nährstoffen und Wasser notwendig. Beim Wasser ist aber darauf zu achten, dass es nicht im Kübel „steht“, denn zu viel Feuchtigkeit schadet dem Gras. Erfahrungen zeigen, dass sich dies durch Drainagen verhindern lässt, die aus porösen Materialien bestehen und das Wasser zügig ableiten. Weil die Pflanze ursprünglich auf Grassteppen heimisch war, macht ihr eine gewisse Zeit ohne Wasser nichts aus, man sollte ihr das kühle Nass aber nicht zu lange vorenthalten. In einem Kübel gezogenes Pampasgras wird in der Regel nicht ganz so groß, wie im Garten.
Verwendung von Cortaderia in geschlossenen Räumen
Als ganze Pflanze eignet sich Pampasgras zwar nur für Außenbereiche, trotzdem findet man zumindest Teile des Grases auch in Wohnungen und Häusern. Das ist möglich, weil die einzelnen Blätter und Blüten nach dem Abschneiden sehr lange halten. Deshalb kann man sie beispielsweise in eine große Vase stellen und hat so noch nach dem Schnitt noch lange Freude an den farbigen Blütenrispen. Man kann die langen Pflanzenstengel hervorragend als Trockenstrauß verwenden.
Pampasgras im Freien – Schutzmaßnahmen im Winter
Das Süßgras gilt zwar als relativ robust und kann aufgrund seiner meist vorhandenen Winterhärte auch in der kalten Jahreszeit draußen verbleiben, allerdings können zu viel Nässe in Verbindung mit niedrigen Temperaturen dem nur knapp unter der Oberfläche liegenden und vor allem breit wachsenden Wurzelwerk stark zusetzen und ihm schaden. Um zu tiefe Temperaturen im Boden zu verhindern, kann man z. B. rund um die Pflanzen Rindenmulch verteilen, wodurch der Boden nicht so stark auskühlt. Das biegsame, hochwachsende Laub sollte zu Beginn des Winters mit einer Schnur aus Sisal zusammengebunden, aber nicht zurückgeschnitten werden. Das Zurückschneiden sollte bei Pampasgras erst zu Beginn des Jahres stattfinden.
Cortaderia – außergewöhnliche Pflanze als Blickfang
Viele, die das Pampasgras zum ersten Mal sehen, halten es zunächst für eine Art von Schilf, da dieses ebenfalls zu den Süßgräsern gehört. Erst bei näherer Beschäftigung werden die Unterschiede deutlich, vor allem bezüglich des Grases, das gänzlich anders aussieht und wächst. Cortaderia wird in Mitteleuropa bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kultiviert und gilt heute zurecht als eines der schönsten Ziergräser, die man in seinem Garten anpflanzen kann.