EINJÄHRIGE PFLANZEN

Unter Einjährigen versteht man im klassischen Sinn einheimische Pflanzen, wie Kornblume, Ringelblume, Sonnenblume, Stechapfel oder Jungfer im Grünen, die innerhalb einer Vegetationsperiode keimen, blühen und Samen bilden, bevor sie wieder absterben. Sie sind krautig und verholzen nicht. Ihre Vegetationszeit ist meist vom Frühjahr bis Herbst. Das heißt sie müssen die frostigen Winter nicht überstehen. Nur die Samen sind winterhart. Einjährige säen sich meist selbst aus und kommen im nächsten Jahr zuverlässig wieder.

Pflanzenportraits

Wissenswertes zu Einjährigen Pflanzen

Zu den Einjährigen zählt man auch kurzlebige Pflanzen wie Mittagsgold, Kapkörbchen und Löwenmaul, die bei uns nicht heimisch sind. Ihre Lebensspanne beträgt auch in den gleichmäßig temperierten Ursprungsgebieten nur sehr wenige Jahre. Während der bei uns nötigen Überwinterung in frostfreien Räumen leiden sie unter dem langen Sonnenentzug und gedeihen in den Folgejahren nicht mehr so ansehnlich. Daher werden sie in unseren Breitengraden wie Einjährige behandelt.

Für ambitionierte Gartenfreunde ist es allerdings eine Herausforderung diese Pflanzen zu überwintern und im nächsten Jahr wieder zu ihrer gewohnten Schönheit zu verhelfen, was durchaus möglich ist.

Darüber hinaus gibt es einige langlebige Pflanzen wie Geranien oder Ricinus die in ihren Ursprungsgebieten sehr alt werden können. Wir kennen hier zum Beispiel nur die Jungpflanze des Ricinus, der im allgemeinen im Herbst nach Blüte und Fruchtbildung kompostiert wird, aber eigentlich wächst er in frostfreien Gebieten über die Jahre zu einem Baum heran, der gut 10m Höhe erreichen kann.
Der Gartenhandel hat sich hier auf die Gewohnheiten der Nutzer eingestellt und etikettiert zum Beispiel die Geranie als Einjährige, weil viele Käufer die Mühen einer Überwinterung scheuen, die Pflanzen im Herbst wegwerfen und im Frühjahr neue kaufen. Dabei ist die Geranie denkbar einfach und anspruchslos zu überwintern und kann nach einigen Jahren einen imposanten reich blühenden Busch bilden.

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Einjährige anpflanzen

Fast alle echten Einjährigen werden aus Samen gezogen und säen sich leicht selbst aus. In der Regel muss man sich also um ihren Erhalt nicht kümmern. Es sei denn sie wachsen durch den Wind getrieben an Stellen wo man sie nicht haben möchte.
Einige Varietäten und Sorten, wie die Schmuckkörbchen (Cosmea) sind so hoch gezüchtet, dass sie nur über Stecklinge weiter kultiviert werden können. Der im Handel angebotene Samen hält natürlich erst einmal was er verspricht, aber schon der daraus gereifte Samen verliert schnell seine spezifischen Merkmale wie Wuchsform, Farbe und Form und nach einigen Jahren keimt aus den Samen wieder die Ursprungspflanze, oft eine einfache Sorte in ihrer angestammten Normalfarbe.

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Einjährige pflegen

Viele Einjährige sind sehr genügsam, aber einige haben auch hohe Ansprüche. Wenn sich Einjährige im Garten selbst aussäen und in den nächsten Jahren wieder kommen, ist das schon ein gutes Zeichen dafür, dass die Bedingungen generell stimmen. Eventuell kann man an ihrer eigenen Standortwahl und der Stärke des Wuchses darauf schließen, welche Stellen im Garten die besten Bedingungen für die jeweiligen Pflanzen bieten. Denn nicht alle Einjährigen wachsen überall gleich gut. Wenn sich zum Beispiel die Kornblume im etwas trockeneren Teil des Gartens besser etabliert, als direkt neben dem Teich, lässt das Rückschlüsse auf ihre Bedürfnisse zu. Da die Einjährigen aber ganz unterschiedliche Ansprüche haben und daher unterschiedlicher Pflege bedürfen, sei hier auf die jeweiligen Pflanzenportraits verwiesen.

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Zweijährige Pflanzen

petersilie-glattEin paar wenige Pflanzen in unseren Breitengraden wie Fingerhut, Lauch, Stockrose, Königskerze, Natternkopf oder auch die krause Petersilie haben einen Lebenszyklus von zwei Jahren. Meist keimen und wachsen sie im ersten Jahr heran, bleiben aber oft klein. Sie bilden lediglich eine solide Überlebensbasis indem sie das Wurzelwerk ausbilden und soviel Blattwerk wie sie benötigen, um Nährstoffe zu gewinnen und zu speichern. Die zweijährigen Pflanzen sind meist winterhart, ziehen sich wie Stauden in den kalten Monaten auf ihre Wurzelbasis zurück und sterben oberirdisch ab. Im zweiten Jahr bekommen sie einen enormen Wachstumsschub und entwickeln Blüten, oft über viele Wochen. Nach der Samenbildung sterben sie ab und säen sich oft wieder aus.

Zweijährige ernten

Bei Nutzpflanzen wie Rübe, Pastinake oder Karotte wächst vor allem die Knolle im ersten Jahr und ist erntereif. Im zweiten Jahr wächst dann hauptsächlich das Blattwerk und die Blüte, die aber der Knolle Kraft entziehen. Daher werden diese Pflanzen schon am Ende des ersten Jahres geerntet und folglich wie Einjährige behandelt.

Zweijährige als Einjährige züchten

Gerade bei Blühpflanzen wie Nachtkerze oder Fingerhut werden immer wieder Versuche unternommen, Sorten zu züchten, die zuverlässig schon im ersten Jahr blühen. Teilweise mit Erfolg. Allerdings kann der ambitionierte Blumenfreund allerlei Tricks anwenden, um manchmal auch diesen Erfolg zu haben.

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