KNOLLEN & ZWIEBELN
Überlebenskünstler dank Speicherorganen
Einige Pflanzen begnügen sich nicht mit einem Wurzelstock. Sie haben Knollen oder Zwiebeln als Speicherorgane entwickelt. In ihnen speichern sie lebensnotwendige Stoffe, die sie zum Überleben im Winter oder bei Trockenheit brauchen. In ihren ursprünglichen Herkunftsgebieten wachsen sie meist unter schwierigen Bedingungen. Sie müssen während kurzer Wärme- oder Regenperioden schnell austreiben und ihren Zyklus bis zur Fruchtbildung zügig durchlaufen. Oder sie sind konkurrenzschwach und erblühen nur solange größere Pflanzen zu Jahresbeginn noch nicht austreiben und sie letztlich beschatten und überwachsen werden.
In unseren Breitengraden sind es Pflanzen wie Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Rüben, Karotten oder Krokus die diese Überlebensstrategie nutzen und teilweise schon am Ende der Frostperiode austreiben.
Meist teilt sich der Jahreszyklus der Pflanzenknollen und Blumenzwiebeln in eine kurze Blühphase, eine Speicherphase und eine Ruhephase ein. Sie entwickeln Wurzeln, die periodisch entstehen, aber während der Ruhephasen nicht benötigt werden.
20 beliebte Dahliensorten im Überblick
Knollen & Zwiebeln, Magazin, Praxis, Schnittblumen, Sommerblüher, Stauden270Bärlauch (Allium ursinum)
Frühjahrsblüher, Gemüse, Knollen & Zwiebeln, Kräuter, Magazin, Pflanzen, Salat491Krokus (Crocus)
Frühjahrsblüher, Knollen & Zwiebeln, Magazin, Pflanzen, Schnittblumen, Winterblüher500Schneeglöckchen (Galanthus)
Frühjahrsblüher, Knollen & Zwiebeln, Magazin, Pflanzen, Schnittblumen, Winterblüher480Topinambur (Helianthus tuberosus)
Gemüse, Herbstblüher, Knollen & Zwiebeln, Magazin, Pflanzen, Schnittblumen, Sommerblüher240Mehr zu Knollen und Zwiebeln
Knollen
Pflanzenknollen sind einfache verdickte Organe, die hauptsächlich Speicheraufgaben übernehmen. Bekanntester Vertreter in der Küche ist die Kartoffel. Sie enthält sehr viel Stärke, einem der wichtigsten Reservestoffe der Pflanze.
Das Radieschen ist eine schnell wachsende Knolle, die man schon sechs bis acht Wochen nach der Saat ernten kann. Steckrüben und Möhren dagegen brauchen länger. Sie sind eigentlich die Speicherorgane für zweijährige Pflanzen, die eine Frostperiode überstehen müssen.
Knollen Pflege
Knollengewächse brauchen gut durchlässige Böden, da sie anhaltende Nässe nicht gut vertragen. Man setzt sie meist im Frühjahr. Die Pflanztiefe sollte je nach Pflanze fünf bis 15 Zentimeter betragen. Eine Faustregel besagt, dass man sie zweimal so tief setzen sollte wie ihr Durchmesser beträgt. Für ein gutes Resultat lohnt es, den Angaben auf der Verpackung zu folgen. Einige Knollen dürfen nämlich nicht komplett mit Erde bedeckt sein. Beim Alpenveilchen zum Beispiel ist es wichtig, daß ein Teil der Knolle über der Erde ist, ansonsten kann es faulen.
Knollengewächse sollten regelmäßig gegossen werden. Sie vertragen kurze trockene Perioden, gedeihen aber besser wenn die Wasserzufuhr konstant ist. Gedüngt werden sollten Knollen aber nur in der Wachstums- und Blühphase, auf keinen Fall wenn sie eingezogen sind.
Knollen überwintern
Die Knollen von Dahlien, Ranunkeln, Gladiolen und Begonien sind nicht winterhart und müssen im Herbst ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Man kann sie in trockenem Sand lagern. Die meisten Knollen überleben aber auch ein paar Monate in einer Papiertüte. Wichtig ist, dass sie dunkel gelagert werden.
Nach den Eisheiligen setzt man sie in lockere Erde und gießt gut an. Sie entwickeln sich schnell und manche Arten blühen ausdauernd bis in den Herbst. Dagegen können die frühblühenden Krokusse draußen überwintern. Anemonen, Ranunkel und Montbretien sind bedingt wintertauglich und benötigen einen Schutz bei Temperaturen unter -5 Grad.
Praxistipps
Pflanzenzwiebeln
Zwiebeln finden sich vorwiegend bei Lilien-, Amaryllis- und Lauchgewächsen, zu denen die Speisezwiebel gehört. Die Blumenzwiebel besteht aus zusammengesetzten Schuppen, die eigentlich Niedrigblätter sind und den Zellkern umlagern. In ihm sind alle wichtigen Bausteine der Pflanze wie Stengel, Blätter, Blüte schon vorhanden und können bei günstigen Wetterverhältnissen relativ schnell ans Sonnenlicht geschoben werden.
Blumenzwiebeln sind meist winterhart. Viele Zwiebelpflanzen zeigen sich schon Frühjahr bevor die Konkurrenz der Großpflanzen zu mächtig wird.
Schneeglöckchen sind besonders früh dran. Es folgen Märzbecher und Scilla. Narzissen, Hyazinthen und Tulpen kündigen die Osterzeit an. Später kommen Kaiserkrone und Zierlaucharten hinzu. Im Herbst findet man unter den Zwiebelgewächsen fast nur noch die Herbstzeitlosen.
Zwiebeln setzen
Die Blumenzwiebeln der Frühlingsblüher sind winterhart und werden schon im Herbst gesetzt. Aber auch eine Pflanzung im Februar oder März ist noch möglich. Dann hat man meist schon Zwiebeln, die leicht ausgetrieben sind. Diese Triebe dürfen nicht beschädigt werden, da die meisten Zwiebeln nicht direkt wieder austreiben.
Amaryllisgewächse wie Hakenlilie oder Ritterstern dagegen sind nicht winterhart. Sie werden im Frühjahr gesetzt und im Herbst wieder ausgegraben und frostfrei überwintert.
Bei der Zwiebel folgt man notfalls der gleichen Faustregel wie bei der Knolle: Zweimal so tief setzen wie ihr Durchmesser beträgt. In der Regel sind die Setztiefen aber auf der Verpackung angegeben. Diese sollte man befolgen, denn zu tief gesetzte Zwiebeln kommen gar nicht oder spät, nicht tief genug sitzende Zwiebelpflanzen können instabil und kurzlebig sein.
Zwiebel Pflege
Winterharte Zwiebelpflanzen können über Jahre am selben Standort verbringen und breiten sich langsam aus. Manche Arten gedeihen nur gut, wenn man sie nicht umsetzt.
Sie benötigen kaum Pflege. Lediglich sehr trockene Böden sollten während des Austriebs im Frühjahr gewässert werden. Und mit dem Rasenmäher sollte man warten, bis die Blätter der Pflanzen fast verwelkt sind, damit die Blumenzwiebeln genug Zeit haben um neue Reservestoffe zu speichern. Denn die Frühjahrsblüher ziehen im Frühsommer ein und ruhen den Rest des Jahres.