Auf dem Lande hat man den strengen Geruch ab und zu in der Nase. Dann befindet man sich in der Nähe von Feldern auf denen gerade Stallmist, Jauche oder Gülle ausgebracht wurden. Aber auch als Stadtgärtner kann man auf diesen wertvollen Dünger zurückgreifen. Jauche und Gülle sind eher unüblich im Gartenbereich, aber Stallmist kann man besorgen. Manche Gehöfte füllen den bereits etwas abgelagerten Stallmist in Säcke zum Verkauf. Oder man entdeckt beim Spaziergang auf dem Lande einen Misthaufen und fragt den Bauern, ob er etwas entbehren kann.
Was ist Stallmist?
Stallmist ist ein wertvoller organischer Dünger, der sich aus Exkrementen von Tieren wie Pferde, Kühe, Schweine, Hühner etc. und dem so genannten Einstreu zusammensetzt. Einstreu ist Stroh und Gras, das als Bodenbedeckung in Ställen ausgelegt wird und die Exkremente auffängt und bindet.
In Stallungen fällt Stallmist täglich beim Säubern der Ställe an und wird auf dem Misthaufen zusammen getragen.
Weshalb Stallmist?
Im Stallmist finden sich reichlich Nährstoffe, die nach der Einarbeitung in den Boden zum größeren Teil rasch von den Pflanzen aufgenommen werden und so das Wachstum stärken. Darüber hinaus dient Stallmist der generellen Bodenverbesserung. Schwere Böden werden durch die Einarbeitung lockerer und durchlüften mehr. In leichten und sandigen Böden wird der Wasserhaushalt verbessert.
Stallmist ausbringen
Normalerweise reicht es, Stallmist alle zwei Jahre im Garten auszubringen. Man verteilt ihn gleichmäßig auf der Fläche und harkt ihn dann in die Oberfläche des Bodens ein. Danach lässt man den bearbeiteten Boden ein paar Wochen brach liegen, damit der Stallmist schon etwas verrotten kann und die Nährstoffe sich lösen und einsickern können.
Man kann ihn auch gleich richtig einarbeiten. Dazu Gräbt man mit dem Spaten eine Reihe im Beet auf, füllt die Rinne mit Stallmist und gibt die ausgehobene Erde wieder oben drauf. Dann die nächste Rinne, bis das Beet komplett umgegraben ist.
Frischer Stallmist kann die Pflanzen schädigen, da er noch eine hohe Konzentration von Ammoniak und anderen Substanzen enthält, die durch Ablagerung erst einmal entschärft und in Ammonium und Nitrate umgewandelt werden müssen.
Bei strak zerrendem Gemüse kann eine jährliche Ausbringung vorteilhaft sein. Am Besten im späten Jahr oder im Januar/Februar, also mehrere Wochen bevor angepflanzt wird.
Welcher Stallmist für welche Pflanzen?
Nicht alle Pflanzen vertragen jede Art von Stallmist. Am Besten vertragen den Stallmist die meisten Blühblumen, verschiedene Kohlarten, Kartoffeln, Kürbis, Gurken und Tomaten. Bei Zwiebeln, Rettich und Karotten sollte der Stallmist schon teilweise verrottet sein, wenn man anpflanzt, da sonst Befall durch Schädlinge droht und die Früchte eventuell mutieren. Karotten zum Beispiel werden „beinig“, sie entwickeln mehrere Rübenansätze, aber keine einheitliche Rübe.
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