Baumpatenschaften - helft unseren Stadtbäumen

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Stadtbäume in Berlin - Foto: gartennatur.com

Bäume in der Stadt sind wichtig! Wir Menschen kommen aus der Natur und Bäume sind unsere lebenslangen Begleiter. Sie schenken uns eine höhere Lebensqualität in unserer Wohngegend. Nicht nur unser Auge freut sich am Grün, die Stadtbäume bilden auch den Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Bäume reduzieren den Straßenlärm, bieten Schatten, Feuchtigkeit und Kühlung. Sich einmal auf einer Alleenstraße zu bewegen, ist ein nachhaltiges Erlebnis! Um die Stadtbäume zu erhalten, wird unsere Unterstützung gebraucht. Warum Baumpatenschaften und Baumbewässerungssäcke zu organisieren das Gebot der Stunde ist, erfahren Sie hier.

Warum benötigen Stadtbäume unsere Hilfe?

Durch den Klimawandel sind die Bäume bedroht, besonders durch höhere Temperaturen und seltenere Niederschläge, die auch noch häufig als Starkregen fallen. Speziell an schmalen Straßen mit hohen Häusern, wo sich die Hitze staut, hat es ein Baum nicht leicht. An solchen mit Asphalt oder Pflaster versiegelten Standorten haben Stadtbäume große Nachteile gegenüber freistehenden Bäumen. In der dicht bebauten Großstadt gibt es immer weniger unversiegelte Böden zur Wasseraufnahme bei Niederschlag. Um den Stadtbaum herum ist zwar eine Bodenscheibe angelegt, deren Fläche bietet aber nicht genügend Möglichkeit zur Versorgung des Baumes. Die Baumwurzeln können sich nicht richtig entwickeln und bleiben kleiner, da weniger Raum durch die Bebauung vorhanden ist. Hunde-Urin und Streusalz im Winter schaden dem Baum außerdem noch. Vielleicht kennen Sie ja auch so einen gebeutelten Stadtbaum, der Ihre Hilfe nötig hat, und haben Interesse an eigenen Baumpatenschaften?

Wie kann man Bäume unterstützen?

So wichtig und bedroht sind die Bäume in der Stadt, dass Ihre Unterstützung sehr gefragt ist! Mit Baumpatenschaften können Sie dafür sorgen, dass der Baum vor Ihrer Haustür in Trockenzeiten nicht verdorrt. Sie könnten sich die Baumpflege mit Nachbarn aus dem Haus teilen, das bietet auch mögliche Kontakte und Gesprächsstoff.

Vor allem kommt es auf Regelmäßigkeit an, beispielsweise zwei Mal in der Woche. Das bedeutet, die Baumscheibe mit der Hacke aufzulockern, damit beim nächsten Regen der der optimale Boden das Wasser auch aufnehmen kann und es nicht nur oberflächlich abfließt. Ganz wichtig ist das richtig Gießen, nicht nur bei heißen Temperaturen. Das geht zwar auch mit der Gießkanne, ist aber am optimalsten durch Bewässerungssäcke für Bäume zu machen. Baumbewässerungssäcke können schnell gefüllt werden und geben dann das Wasser langsam an den Boden ab. Diese Tröpfchenbewässerung ist eine sehr ergiebige Methode.

Wie die Bäume gießen mit Bewässerungssäcken funktioniert, zeigt das folgende Video. Darin wird die Anwendung des Bewässerungsbeutels in drei Schritten anschaulich illustriert:

  1. den Bewässerungssack um den Baumstamm legen und den Reißverschluss zuziehen
  2. 15 bis 20 Liter Gießwasser einfüllen, den Beutel leicht an den Schlaufen anheben, damit die Bewässerungslöcher in Position kommen.
  3. vollständig mit Wasser auffüllen (60 Liter), das über kleine Löcher an der Unterseite tröpfchenweise die Wurzeln erreicht

Was sind Baumpatenschaften?

In den letzten Jahren suchen viele Städte zunehmend Unterstützung bei der Pflege der Stadtbäume. Sie rufen die Bevölkerung zum Gießen ihrer Straßenbäume in heißen und trockenen Perioden auf. Die Anwohner übernehmen die Gießpatenschaft für einen Baum, die Bewässerungssäcke für Bäume werden ihnen mitunter kostenlos bereitgestellt. Bis zur Übernahme von Baumpatenschaften ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Es gibt unterschiedliche Formen, wie die Beispiele hier zeigen:

In Köln bietet das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen an, ein Baumbeet oder eine Grünfläche zu hegen. Wer sich engagieren möchte, erhält eine Patenschaftsurkunde sowie ein Beetschild mit dem Hinweis auf die bestehende Patenschaft. Zusätzlich gibt es eine geschenkte Wildkräutermischung, damit sich auch Bienen und andere Insekten an den Blüten erfreuen.

Die Initiative „Blühende Leibnizstraße“ in der Mainzer Neustadt gab den Ausschlag dafür, dass sich heute viele Neustadt-Bewohner um ihre Stadtbäume und Baumscheibenbeete kümmern. Die Neustadt ist so sauberer, grüner und bunter geworden. Durch diese Aktivitäten brach nebenbei auch die Anonymität der Großstadt auf und es konnte ein stärkeres Miteinander entstehen. Wer Interesse hat, kann eine Grünpatenschaft mit der Stadt vereinbaren. Zur Patenschaft gehört, das die Baumscheibe bepflanzt und der Stadtbaum regelmäßig sauber gehalten, gewässert und gepflegt wird.

Die Aktion „Baumstarke Stadt“ in Leipzig besteht schon seit 1996 und sichert den Baumbestand der Stadt. Dazu dient die Tradition des Baumpflanzens zu persönlichen Anlässen im gesamten Stadtgebiet, an Straßen und Parks. Neben den Patenbäumen sind Schilder mit dem Baumnamen sowie mit Spendernamen und Widmungsspruch aufgestellt. Die Bäume werden zu Gedenkorten und dienen der Inspiration. Es gibt aber keine Verpflichtung, den Baum zu gießen oder die Baumscheibe zu pflegen. Wer das möchte, kann das aber gern tun. Durch die Spenden und Baumpatenschaften identifizieren sich die Leipziger Bürger mehr mit ihrer Stadt.

Wenn also auch Sie etwas für das Stadtgrün tun wollen, helfen Sie dem Baum nebenan! Unterstützen Sie aktiv die Stadtbäume in Ihrem Viertel! Eine Linde, Kastanie, ein Ahorn oder ein anderer Stadtbaum wartet schon auf Ihre persönliche Baumpatenschaft!

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