Der Dickmaulrüssler – Käfer und Larve
Auffällige Fraßstellen an Blättern verraten einen ungebetenen Gast – den Dickmaulrüssler, einen ungefähr ein Zentimeter großer Käfer, mit schwarzer oder dunkelbräunlicher Färbung, der in den meisten Gärten zu finden ist. Aber speziell auf Balkon, Terrasse und im Wintergarten, wo seine natürlichen Feinde wie Mäuse, Igel und Vögel fehlen, kann er zur Plage werden. Vereinzelt kann man Dickmaulrüssler auch im Haus finden, das ist aber eher die Ausnahme. Dennoch sollten die Zimmerpflanzen dann auf Fraßstellen an den Blättern hin intersucht werden. Die Fraßstellen in Form von runden Ausbuchtungen an Blättern und vor allem Blatträndern sind zwar unschön, aber für die Pflanzen in der Regel nicht bedrohlich. Sehr viel mehr Schaden kann der Dickmaulrüssler durch seine Larven anrichten.
Der Käfer ist meist weiblich, und kann sich selbstständig fortpflanzen. Im Spätsommer legt er bis zu 1000 Eier in die Erde. Daraus entwickeln sich im zeitigen Frühjahr seine Larven, die das Erdreich durchwandern und sich von Pflanzenwurzel ernähren. Bei starkem Befall fressen die Dickmaulrüssler-Larven so radikal, dass die Pflanzen wurzellos verhungern müssen und absterben.
Videos zum Thema: Dickmaulrüssler
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenManuelle Bekämpfung des Dickmaulrüsslers
Dickmaulrüssler sind nachtaktiv. Mit Einbruch der Dunkelheit findet man sie an den Unterseiten der Blätter. Da sie für den Menschen völlig ungefährlich sind, kann man sie mit der Hand oder mit Hilfe eines kleinen Gefäßes absammeln. Das ist aber nicht ganz einfach. Denn wenn der Dickmaulrüssler Gefahr verspürt, lässt es sich einfach fallen und liegt regungslos. Auf dem Erdreich ist er dann aufgrund seiner dunklen Farbe kaum zu erkennen.
Da Dickmaulrüssler sich tagsüber gern an dunklen geschützten Stellen verkriechen, kann man ein Stück Holz oder eine große Tonscherbe auf den Boden legen, am besten dort wo man viele Fraßstellen gefunden hat. Ab und zu hebt man sie an und prüft, ob ein Dickmaulrüssler zu finden ist, den man einsammeln kann.
Bei den Larven wird es schon deutlich schwieriger. Um sie manuell zu bekämpfen, muss man das Erdreich aufgraben und die Larven einsammeln, bzw. die Töpfe leeren und das Erdreich im Wurzelbereich durchwühlen. Das schädigt die Pflanzen meist noch mehr und der Erfolg ist mitunter bescheiden. Daher wurden einfachere und wirkungsvollere Bekämpfungsmaßnahmen entwickelt.
Nematoden gegen Dickmaulrüssler
Der Einsatz von Nematoden ist eine biologische Maßnahme, die die Umwelt schont, und für andere Tiere und den Menschen völlig ungefährlich ist. Nematoden sind winzig kleine Fadenwürmer, die das Erdreich durchwandern und in die Käfer, speziell aber in die Larven eindringen, um ihre Eier darin abzulegen. Nach wenigen Tagen, wenn die Fadenwürmer schlüpfen, töten sie dadurch den Dickmaulrüssler bzw. die Larve. Die Nematoden greifen sogar die Eier des Dickmaulrüsslers an. Der Einsatz erfolgt über das Gießwasser oder speziell präparierte Hölzer.
Nematoden gegen den Dickmaulrüssler-Käfer
Im Handel gibt es Hölzer zum Auslegen, die mit einer Nematoden-Paste präpariert sind. Kommt der Käfer damit in Berührung, infiziert er sich mit den winzig kleinen Fadenwürmern, die in ihn eindringen und nach wenigen Tagen sterben lassen.
Weitere Nützlinge und Schädlinge
Nematoden gegen Dickmaulrüssler-Larven und Eier
Im Handel kann man Nematoden bestellen, die per Post in Tüten mit Tonmehl geliefert werden. Sie müssen per Gießwasser zügig ausgebracht werden, da sie in diesem Substrat nur kurze Zeit überleben. Ist dies nicht möglich, kann man sie einige Tage im Kühlschrank lagern. Nematoden kann man entweder im April/Mai oder im August/September ausbringen. Am besten am Abend, da sie starkes Sonnenlicht nicht vertragen. Die Bodentemperatur sollte mindestens 12 Grad betragen. Sie werden auf die Oberfläche gegossen und dann nochmal eingeschwemmt.
Dickmaulrüssler chemisch bekämpfen
Spezielle Mittel zur chemischen Bekämpfung von Dickmaulrüsslern werden momentan im Handel nicht angeboten. Man kann aber bestimmte Pflanzenschutzmittel nutzen, die gegen mehrere Schädlinge gleichzeitig helfen. Meist sind es Granulate mit Langzeitwirkung, die in die Erde eingearbeitet werden und teilweise noch einen Düngeeffekt haben. Der Wirkstoff wird über die Wurzeln aufgenommen und verteilt sich in der Pflanze. Fressen die Schädlinge an den Pflanzenteilen, nehmen sie darüber den Wirkstoff auf und sterben. Diese Präparate sollte man gezielt und behutsam einsetzen. Auf keinen Fall bei Nutzpflanzen oder bei Pflanzen, mit denen Haustiere in Berührung kommen können. Die Präparate bieten eine Alternative bei Pflanzen, wie Sukkulenten, die generell in trockener Erde wachsen, in der die Nematoden nicht lange existieren könnten.