Bestimmung | Herkunft | Wuchs |
Verwendung | Ernährung |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Beschneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Sehr eng verwandt mit dem Kürbis
Die länglichen grünen Früchte haben in den letzten Jahrzehnten die deutsche Küche erobert. Heute findet man im Handel zahlreiche Sorten, teilweise auch rund oder gelb oder beides. Aus ihnen lassen sich leckere Eintöpfe und Gemüsegerichte zaubern. Ein Teil des Erfolges liegt bestimmt darin, dass sie pflegeleicht sind. Zucchini findet man daher heute in vielen Gärten. Und auch als Topfkultur für Terrasse oder Balkon sind die Pflanzen gut geeignet.
Die Zucchini stammt direkt vom Kürbis ab. Die Früchte sind eigentlich Beeren, genauer gesagt Panzerbeeren. Sie werden früh geerntet, wenn sie am aromatischten sind. Lässt man sie einfach wachsen, können sie eine enorme Größe erreichen und bis zu 100 Kilogramm wiegen. Sie sind dann immer noch essbar, aber bei weitem nicht mehr so aromatisch. Man kann sagen, dass zwei gutgewachsene Pflanzen eine kleine Familie über den Sommer hin versorgen können.
Fotogalerie: Zucchini im Überblick
Zucchini Wuchs
Zucchini sind einjährig kultivierte buschige Pflanzen, die einen Meter hoch und bis zu eineinhalb Meter breit wachsen können. Als frostempfindliche Pflanzen wachsen sie nur in Zonen mit einem sonnigen warmen Klima.
Die braunweißlichen Samen sind oval und flach. Meist haben sie einen erhöhten Rand. Sie keimen innerhalb von sieben bis zehn Tagen. Aus den Sämlingen wachsen innerhalb weniger Wochen Jungpflanzen heran, die große grüne Blätter bilden. Im ausgewachsenen Zustand können die Blätter durchaus einen Durchmesser von 30 Zentimeter haben. Ihre Oberfläche ist rau, die Form teilweise gelappt.
Die Pflanze entwickelt aus einem dicken Basisstängel mehrere bogenförmig wachsende Triebe, die nach oben wachsen. Teilweise entdeckt man auch Ranken, obwohl die Pflanze nur selten rankt und in die Höhe wächst. Am Hauptstängel, später auch an den Trieben, bilden sich die kleinen grünen Knospen. Die gelben Blüten sind zweigeschlechtlich. Meist öffnen sich zuerst die männlichen Blüten an längeren Stilen. Etwas später erscheinen die weiblichen Blüten, die relativ schnell eine Verdickung direkt unterhalb der Blütenblätter bilden, aus denen sich die Frucht entwickelt. Diese Früchte sind eigentlich vom Aufbau her Beeren und aufgrund verschiedener Züchtungen haben sie unterschiedliche Farben und Formen. Traditionell ist die Zucchini länglich und grün. Aber auch runde Formen findet man, die eher an ihren Vorfahren, den Kürbis erinnern. Neuerdings findet man vermehrt gelbe oder gestreifte Sorten. Die Erntezeit beginnt bei vorgezogenen Pflanzen schon im Juni und reicht bis in den Herbst. Lässt man die Früchte lange hängen, entwickeln sich die Samen, die aber meist nicht sortenrein sind, da die Zucchini sich leicht kreuzen lässt.
Zucchini Standort
Zucchini bevorzugen einen sonnigen Standort an einem warmen Ort. Kälte Winde schaden der Pflanze, also eher geschützt stellen oder pflanzen. Halbschattige Standorte bieten nicht ausreichend Sonnenlicht und wirken sich nachteilig auf das Wachstum aus. Zucchini wachsen am besten auf sehr nährstoffreichen und lockeren Böden.
Zucchini gießen
Zucchini haben einen mittleren bis hohen Wasserbedarf. Vor allem über die großen Blätter verdunstet sie Pflanze viel vom aufgenommenen Wasser wieder. Man sollte dafür sorgen, dass die Erde immer leicht feucht ist, aber nicht längere Zeit nass, da dann das Wurzelwerk leidet. Beim gießen auch nicht die Blätter oder Früchte benetzen, da dies zu Krankheitsbefall führen kann.
Zucchini düngen
Zucchini sind Starkzehrer und brauchen viele Nährstoffe. Sie kommen gut auch mit relativ frischem Kompost klar. Vor dem pflanzen sollte die Erde daher reichlich mit Kompost angereichert werden. Während der Vegetationsphase kann dann nochmal nachgegeben werden. Bei Nährstoffmangel stellt die Pflanze ihr Wachstum sichtbar ein und die Früchte entwickeln sich nicht mehr.
Im Topf kann auch mit handelsüblichen Flüssigdüngern gedüngt werden. Dann aber solche verwenden, die von ihrer Zusammensetzung her das Fruchtwachstum unterstützen.
Zucchini ernten
Zucchini wird geerntet wenn sie zwischen 12 und 20 Zentimeter lang ist und eine gleichmäßige Färbung aufweist. Sie sollte sich fest anfühlen. Kleinere Früchte sind oft aromatischer im Geschmack als größere. Die Erntezeit liegt zwischen Juni und November. Man schneidet die Frucht mitsamt dem Stilansatz. Wenn man früh mit der Ernte beginnt, wird dadurch das Wachstum weiterer Früchte angeregt. Wartet man lange, werden die Früchte immer größer, was natürlich Nährstoffe benötigt, die anderen Früchten versagt bleibt. Dann kann man auch sehr schnell erkennen, dass die Zucchini eigentlich ein Kürbisgewächs ist. Lässt man es darauf ankommen, können Früchte über einen Meter lang und knapp 100 Kilogramm schwer werden. Auch große Gerichte können noch verarbeitet werden, dann aber eher wie Kürbisse.
Zucchiniblüten ernten
Zucchiniblüten sind in südlichen Ländern eine Delikatesse. Dazu erntet man die männlichen Blüten, die sich meist zuerst entwickeln und längere Stile haben als die weiblichen. Aber Vorsicht! Nicht alle männlichen Blüten ernten, damit die Bestäubung noch funktionieren kann.
Zucchini lagern
Die Früchte können nach der Ernte einige Tage gelagert werden. Dazu sollten sie kühl bei zirka 12 Grad und dunkel liegen, aber nicht unbedingt im Kühlschrank, da der meist zu kühl ist. Man kann sie in ein Tuch einschlagen und sollte sie nicht zusammen mit Obst oder Tomaten lagern.
Bei gekauften Zucchini sollte man bedenken, dass teilweise schon lange Transport- und Zwischenlagerzeiten hinter den Früchten liegen. Dann heißt es, schnell verbrauchen.
Zucchini schneiden
Die Zucchinipflanze wird in ihrem kurzen Leben nicht beschnitten. Lediglich kranke oder welke Blätter können mitsamt dem Stil entfernt werden, vor allem weil dann mehr Sonnenlicht auf das verbleibende Blattwerk fällt. Auch die männlichen Blüten muss man nicht schneiden. Immer wieder liest man, dass dadurch das Wachstum der weiblichen Blüten gefördert wird. Das aber entbehrt jeder Grundlage und gehört wahrscheinlich in den reichen Fundus an Gartenmärchen.
Zucchini überwintern
Zucchini werden im Allgemeinen einjährig kultiviert und daher nicht überwintert. Sie sind sehr kälteempfindlich. Das Blattwerk vergeht schon bei leichtem Frost.
Gärtnertipp: Zucchini wächst gut auf dem Kompost
Die nährstoffhungrige Pflanze kann wie der Kürbis direkt auf den Komposthaufen gepflanzt werden. Sie kommt auch mit frischem Kompost gut klar und ist so bestens versorgt. Gleichzeitig kann sie mit ihren großen Blättern als Schattenspender für den Komposthaufen dienen.
Zucchini vermehren
Die einjährige Zucchini wird aus Samen gezogen. Die kann man vor der Aussaat über Nacht ins Wasser legen, damit die Keimung schneller erfolgt. Im Topf kann schon ab März gesät werden, sofern er frostfrei bei mehr als 12 Grad stehen kann. Meist setzt man ein bis zwei Samen pro Topf, etwa zwei Zentimeter tief in die Erde. Die Keimung erfolgt nach zirka einer Woche. Hat man zwei Samen die keimen, sollte man einen entfernen oder umsetzen um der verbleibenden Pflanze genug Raum zum wachsen zu lassen. Nach den Eisheiligen können die Töpfe dauerhaft auf Balkon oder Terrasse gestellt werden.
Im Freiland sollte man erst dann säen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Die Samen werden einzeln im Abstand von mindestens einem Meter gesetzt. Um keine Lücken entstehen zu lassen, kann man etwas enger säen, sollte nach der Keimung aber ausdünnen, damit die Pflanzen genug Raum zur Entwicklung haben.
Zucchini anpflanzen
Im Handel werden vorgezogene Pflanzen angeboten, die man ab Mai ins Freiland setzen kann. Dabei sollte man mindesten einen Meter Abstand zu anderen Pflanzen einplanen, da die Zucchini Raum zur Entfaltung ihres Blattwerks benötigt. Die großen Blätter sollten sich möglichst nicht gegenseitig beschatten.
Zucchini Krankheiten
Häufig kann man nach feuchten Perioden Mehltau an den Blättern entdecken. Da die Pflanze ohnehin nur einen kurzen Lebenszyklus hat, sollte man Befallenes entfernen aber nicht bekämpfen. Das lohnt meist die Arbeit nicht. Blätter und Früchte können von Grauschimmel befallen werden. Auch hier gleich Befallenes entfernen.
Zucchini Schädlinge
Schnecken stehen anscheinend auf junge Zucchinipflanzen und können diese in kurzer Zeit völlig abfressen. Dagegen helfen die üblichen Maßnahmen um Schnecken fern zu halten, was meist sehr schwierig ist. Teilweise kann man auch Blattläuse an der Zucchini entdecken, die aber nur bei Jungpflanzen nachhaltige Schäden anrichten können.
Praxistipps
Zucchini in der Küche
Zucchini ist ein kalorienarmes Gemüse mit vielen Vitaminen, Kalzium, Eisen und anderen wichtigen Inhaltstoffen. Die Zubereitung ist einfach und geht schnell. Zucchini eigenen sich hervorragend als Beilage-Gemüse, als Auflauf, Eintopf, für Suppen, zu Nudelgerichten und sogar als Dessert. Da die meisten wichtigen Stoffe unter der Schale lagern, sollte sie ungeschält verarbeitet werden. Zum kochen wird die Zucchini meist nur abgewaschen und in Scheiben, Stücke oder Stifte geschnitten. Sie kann in etwas Öl gedünstet werden oder auch angebraten. In den Salat kann man sie roh dazugeben.
Eine Spezialität in Südfrankreich sind panierte und frittierte Zucchiniblüten. Dafür werden vorwiegend die männlichen Blüten genommen, damit die weiblichen sich zu Früchten entwickeln können.
Obst und Gemüse