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Blütenpracht zur Weihnachtszeit
Die Christrose, auch Schneerose, Lenzrose, Eberwurz, Weihnachtsrose oder Schwarze Nieswurz genannt, ist ein wertvoller Winterblüher. Sie trotz Frost und Schnee. Während die Natur ruht, entwickelt sie schöne weiße, rote, rosafarbene oder grünliche Blüten, die das triste Grau im Garten aufhellen. Auch im Topf auf dem Balkon kann die Christrose als angenehmer Blickfang dienen. In der Natur findet man sie heute seltener. Daher sollte man von alten Traditionen absehen, und die Christrose in der Weihnachtszeit nicht im Wald pflücken, um den Gabentisch zu schmücken, sondern lieber selbst welche anpflanzen.
Wenn die Christrose im Frühjahr langsam verblüht ist, beeindruckt immer noch der interessante Fruchtstand, aus dem sich Samen gewinnen lassen.
Christrosen werden oft als kurzlebig bezeichnet, aber sie können bei richtiger Pflege 30 Jahre alt werden.
Fotogalerie: Die Christrose im Überblick
Christrose Herkunft
Die Christrose kommt ursprünglich aus Südostasien und hat sich wahrscheinlich, wie viele unserer heimischen Pflanzen, nach der letzten Eiszeit in Europa ausgebreitet. Sie ist heute in Süd- und Mitteleuropa anzutreffen und wächst in Höhenlagen bis zu 2000 Metern. Schon vor einigen hundert Jahren wurden Christrosen in Klostergärten kultiviert und gezüchtet. Die Wildarten sind selten zu finden und stehen unter Naturschutz.
Christrose Wuchs
Die immergrüne Christrose gehört zur Gattung der Nieswurze. Sie wird zwischen 10 und 30 cm hoch und kann durchaus 20 – 30 Jahre alt werden. Sie entwickelt ein schwarzes Rhizom, das mit den Jahren Ausläufer bildet.
Blüten- und Blattstiele treiben in großer Anzahl direkt aus der Basis aus und haben eine braun-rote Färbung. Die Blätter der Christrosen stehen auf langen Stielen. Sie sind sattgrün oder gräulich grün, fußförmig angeordnet, von lanzettlicher Form und mit leicht gezähntem Rand. Sie wirken robust und fühlen sich ledrig an.
Die endständigen schalenförmigen Blüten sind meist weiß, bei manchen Sorten auch rosa oder rot. Die Blüten bestehen aus fünf Kelchblättern und erscheinen von Dezember bis März. Die Christrose entwickelt aus den Blütenhüllblättern schotenartige Sammelbalgfrüchte, die sehr dekorativ sind. Diese reifen bis zum Frühsommer und öffnen sich, um die Samen fallen zu lassen.
Christrose Giftstoffe
Christrosen sind giftig, wenn auch Vergiftungen äußerst selten auftreten. Alle Pflanzenteile, insbesondere die Wurzel, enthalten Saponine, Protoanemonin, Hellebrin und andere Stoffe. Werden diese zum Beispiel beim Schneiden oder der Beschädigung von Pflanzenteilen freigesetzt, können sie Juckreiz und Rötungen hervorrufen. Bei innerer Aufnahme, zum Beispiel wenn Kinder diese in den Mund nehmen, kann dies über Schwindelgefühle, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Lähmungserscheinungen und zum Kollaps führen.
Christrose Standort
Dieser Winterblüher mag humose, lehmige Böden im Halbschatten. Ideal ist ein Standort unter Laubbäumen oder hohen Sträuchern, an dem sie im Sommer beschattet wird und der im Winter genug Licht durchlässt. Außerdem hebt sich das sattgrüne Blattwerk und die weisen Blüten sehr gut von dunklem Gehölz ab. Das verstärkt die Wirkung.
Christrose gießen
Christrosen bevorzugen einen feuchten Boden, der aber nicht zu nass sein darf.
Über den Sommer sind sie nicht anspruchsvoll, aber im Winter ist es manchmal schwer der immergrünen Pflanze genug Wasser zu geben, vor allem wenn der Boden gefroren ist. Daher sollte unbedingt in frostfreien Perioden ausreichend gegossen werden.
Christrose düngen
Eine spezielle Düngung ist nicht notwendig. Etwas Flüssigdünger vor der Blütezeit kann die Blütenpracht erhöhen.
Christrose schneiden
Als Schnittblumen sind Christrosen nur bedingt tauglich. Sie halten in der Vase nur wenige Tage.
Gärtnertipp: Neue Züchtungen der Christrose
Die klassischen weißen Sorten sind immer ein erfreulicher Anblick im winterlichen Garten. Aber weshalb nicht mal eine der neueren Züchtungen ausprobieren? Im Handel gibt es mittlerweile auch gelbe, rote und vor allem mehrfarbige Sorten mit teilweise sehr schöner Blütenblattzeichnung. Ein besonderer Hinschauer sind gefüllte Sorten wie „Festival“ oder „Double Ellen Picotee“.
Christrose vermehren
Christrosen säen
Die Samen sollten im Herbst ausgebracht werden. Die Lichtkeimer dazu nur locker auf die Erde streuen und andrücken, nicht bedecken. Die Samen sind nicht lange haltbar, daher ist es ratsam nach der Ernte direkt wieder zu samen. Außerdem brauchen die Samen eine Kälteperiode um zu keimen.
Legt man keinen Wert auf Sortenreinheit, können durchaus die Samen der eigenen Pflanzen genutzt werden. Da im Handel viele Züchtungen angeboten werden, kann es passieren, dass sich die selbst gesäte Pflanze von der ursprünglich gekauften unterscheidet, deren Samen man geerntet hat, da alte genetische Merkmale wieder zum Vorschein kommen. Speziell bei den neuen Blütenfarben, wie beispielsweise rot, wird sich über wenige Generationen wieder die weisse Blütenfarbe durchsetzen. Geerntet werden die Samen der Christrose, wenn im Frühsommer die Samenkapseln reif sind und sich leicht mit der Hand öffnen lassen.
Christrose teilen
Die Christrose kann man vermehren indem man den Wurzelballen teilt.
Die beste Zeit dafür ist direkt nach dem Abblühen oder im Herbst vor der Knospenbildung. Die Pflanze reagiert meist indem sie in der folgenden Blühperiode nicht so üppig blüht wie gewohnt. Dies ändert sich aber schnell wieder. Geteilt werden sollte maximal alle paar Jahre und nur wenn die Blütenpracht merklich nachlässt.
Christrose anpflanzen
Christrose im Garten
Man setzt sie am besten im Frühsommer in den Garten, damit sie bis zum Herbst wurzeln kann und Blüten bildet. An der ausgewählten Stelle sollte sie nicht von anderen Pflanzen überwachsen werden, damit sie genug Licht bekommt.
Christrose im Topf
Sie kann auch gut in Töpfen kultiviert werden. Die Erde sollte dann aber stets etwas feucht sein und das Wurzelwerk muss vor starken Frösten geschützt werden. Über den Sommer können die immergrünen Pflanzen dann in den schattigen oder halbschattigen Hintergrund gestellt werden, um sie im Spätherbst, vor der Blüte, wieder prominenter zu platzieren.
Christrose Krankheiten
Die Christrose wird oft von dem Pilz Coniothyrium hellebori befallen, der die Schwarzfleckenkrankheit bewirkt. Von den Blatträndern aus breiten sich schwarze Stellen über das Blatt aus und bringen es zum Absterben. Auch die Blüten können betroffen sein. Um dies zu verhindern kann man bei der Pflanzung, durch Zugabe von Kalk und Holzasche, den Boden stärken und eventuelle Staunässe unterbinden. Als erste Hilfsmaßnahme müssen die betroffenen Blätter und Blüten abgeschnitten und entsorgt werden. Notfalls einmalig im Herbst oder Frühling das gesamte Blattwerk schneiden. Die Pflanze wird darunter leiden und die Folgeblüte eher bescheiden ausfallen, aber nur so lässt sich ein starker Befall der Schwarzfleckenkrankheit eindämmen. Die Gabe von Ackerschachtelhalmbrühe oder Brennnesseljauche kann die Pflanze stärken und bei der Überwindung des Befalls unterstützen.
Da die Schwarzfleckenkrankheit als Sternrußtau auch an Rosen auftaucht, und die Pilze ähnlich sind, kann man im Handel auf die dafür angebotenen Mittel zur Vorbeugung und Bekämpfung zurückgreifen.
Neudo-Vital von Neudorf ist ein pflanzliches und umweltverträgliches Mittel, das sich zur Vorbeugung oder bei ersten Befallzeichen einsetzen lässt.
Celaflor® Rosen-Pilzfrei Saprol® ist ein systemisches Fungizid, das als Spritz – und Spraymittel angeboten wird.
Praxistipps
Christrose in der Heilkunde
Die Christrose wurde in der traditionellen Pflanzenheilkunde schon früh genutzt. Hauptsächlich wurde ihre schwarze Wurzel verarbeitet. Rezepturen wurden gegen Herzkrankheiten, Gicht, Epilepsie und sogar gegen Wahnsinn verabreicht. Aber man erkannte auch schon früh ihre Giftigkeit. In alten Kräuterbüchern liest man den treffenden Satz: „Drei Tropfen machen rot, 10 Tropfen machen tot“.
Heute werden Substanzen der Wurzel teilweise in homöopathischen Mitteln verwendet.
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