Bestimmung | Herkunft | Wuchs | Sorten | Giftstoffe |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung | Weiteres
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Die gesunde Knolle
Die Kartoffel ist nach wie vor ein wichtiger und gesunder Bestandteil unserer Ernährung. Vor fünfhundert Jahren kam die vielseitig verwendbare Knolle mit den Seefahrern aus Südamerika und wurde schnell „heimisch“, wenngleich sie nicht winterhart ist und ihr Anbau mitunter allerlei Schwierigkeiten verursachte. Vor allem durch die mitgereisten Krankheiten und Schädlinge, die es zu bekämpfen galt und gilt. Aber davon abgesehen, ist es einfach möglich, Kartoffeln selbst anzubauen und damit den jährlichen Bedarf zu decken, vor allem weil sie sich gut lagern lassen. Wer nur begrenzten Platz hat, kann es mit der „Kartoffel im Sack“ probieren. Eine interessante Idee für den Balkon.
Von den jährlich über 350 Millionen Tonnen, die weltweit geerntet werden, gelangen fast zwei Drittel in den Kochtopf oder werden zu beliebten Speisen, wie Pommes Frites, Kartoffelbrei, Chips, Rösti und vielem mehr verarbeitet. Die gesunden Inhaltsstoffe der Kartoffel werden auch in der Heilkunde innerlich wie äußerlich geschätzt. Eine interessante Knolle also, an der kein Weg vorbei führt.
Die Kartoffel im Überblick
Kartoffel Wuchs
Die Kartoffel ist eine Knollenpflanze. In den Ursprungsländern wächst sie mehrere Jahre lang, hierzulande wird sie einjährig kultiviert, da sie nicht winterhart ist. Aus der Knolle entwickeln sich grüne Triebe, die aufrecht aus der Erde wachsen und teilweise Klettereigenschaften besitzen. An den Trieben entwickelt sich ein flaumig behaartes gefiedertes Blattwerk mit unterschiedlichen Blattformen, die von herzförmig bis länglich eiförmig reichen. Die weißlichen bis rötlichen Blüten stehen in kleinen Dolden, mit auffälligen gelben Staubbeuteln. nach dem Sommer entwickeln sich daraus Beerenfrüchte, die viele kleine Samen enthalten.
Die Mutterknolle entwickelt während der Vegetationsphase kleine Knollen, die an Stolonen wachsen und später selbst austreiben.
Kartoffelsorten
Heute gibt es weltweit über 5000 Kartoffelsorten. Man unterscheidet einerseits unter frühreifen, mittelfrühreifen und späten Kartoffelsorten und andererseits nach ihren Kocheigenschaften: Festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig. Viele Sorten wachsen nur unter bestimmten geografischen Bedingungen in ihren Ursprungsländern. Und auch die Fülle an hierzulande angebauten Sorten ist durch den industriellen Anbau stark zurückgegangen. Allerdings gibt es unermüdliche Bestrebungen von alternativen Bauern, die alten Sorten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Wann erntet man Kartoffeln?
Vier bis fünf Monate nach dem Setzen, wenn das oberirdische Grün abstirbt, ist Erntezeit für die mittelfrühen Kartoffelsorten. Um sicher zu gehen, sollte man ein paar Kartoffeln ausgraben und prüfen, ob sie sich leicht abtrennen lassen und die Schale so hart ist, dass man sie nicht mehr einfach abreiben kann.
Frühkartoffeln werden schon zur Blütezeit der Pflanzen geerntet. Frühestens nach 60-70 Tagen. Auch hier sollte die Schale fest sein und sich nicht abreiben lassen.
Spätkartoffeln erntet man erst im Oktober.
Wie erntet man Kartoffeln?
Beim ernten gräbt man den gesamten unterirdischen Teil der Pflanze aus, an der mehrere reife Knollen hängen. Bei kleinen Flächen kann man das mit der Hand machen. Man schiebt die angehäufelte Erde beiseite, bis die Kartoffeln sichtbar werden und sammelt ab was man sieht. Dann kann man die ganze Pflanze an der Basis packen und behutsam aus der Erde ziehen. Zuletzt durchwühlt man das Erdreich noch einmal um die letzten Kartoffeln einzusammeln. Leichter geht das Ganze mit einer Grabgabel, mit der man seitlich tief unter der Pflanze einsticht und das Erdreich anhebt.
Kartoffeln müssen nicht alle auf einmal geerntet werden, da sie sich einige Zeit im Boden halten. So erspart man sich die Lagerung.
Knollen mit grünen Stellen, die Licht abbekommen haben, da sie nicht tief genug im Boden saßen, sollten aussortiert werden, da sie giftige Alkaloide gebildet haben.
Kartoffel lagern
Am besten lagert man Kartoffeln in einem dunklen kühlen Raum bei zirka 5-7 Grad. Die sogenannte Kartoffelhorde, ein Verschlag in einer dunklen trockenen Ecke des Kellers, ist von Alters her der geeignete Ort. Es ist mehr oder weniger ein Bretterverschlag, der luftig gebaut ist. Geschlossene Gefäße dagegen fördern das Faulen der Knollen. Auch Frost und Wärme verkürzen die Lagerzeit erheblich, da die Knollen entweder zu früh wieder austreiben oder schrumpeln.
Kartoffeln können auch ein paar Tage in der Küche oder im Gemüsefach des Kühlschrankes aufbewahrt werden.
Gärtnertipp: Kartoffel im Sack
Wer Kartoffeln auf engstem Raum anbauen möchte, kann dies in einem Sack tun. Der sollte luft- und wasserdurchlässig sein. Gefüllt mit zirka 30 Litern Erde und etwas Kompost kann man darin 3-4 Kartoffeln setzen. Sie werden mit zirka 10 Zentimeter Erde bedeckt. Das keimende Blattgrün sollte Sonnenlicht bekommen. Regelmäßige Wassergaben sind erforderlich, aber nicht zu feucht halten. Wenn das Blattwerk vergeht, kann man ernten.
Kartoffel vermehren
In der Natur vermehrt sich die Kartoffelpflanze meist durch die Samen in den Beeren. Für den Anbau spielt dies keine Rolle. Die Kulturkartoffel wird fast ausschließlich vegetativ vermehrt. Dazu werden reife mittelgroße Knollen in die Erde gesetzt. Sie bilden an ihrer Oberfläche Knospen, aus denen sich Ausläufer entwickeln, sogenannte Stolonen, die sich meist waagerecht in der Erde ausbreiten. Die Enden der Ausläufer verdicken mit der Zeit und werden zu den Knollen, die man wieder ernten kann.
Im Anbau werden Knollen zirka 3-4 Wochen vorgetrieben bzw. vorgekeimt. Dazu setzt man sie in luftige Kisten mit etwas Erde. Manche Anbauer legen sie auch nur in Kisten und decken sie leicht ab, damit sie etwas Licht bekommen. Die Temperatur sollte zehn bis fünfzehn Grad betragen. Das Vorkeimen beschleunigt die Knospenbildung, bevor die Knollen dann nach dem letzten Frost ins Freiland gesetzt werden. Dieser zeitliche Vorsprung, gegenüber dem direkten Setzen, bringt in der Regel eine reichere Ernte.
Kartoffeln vortreiben und setzen
Im Anbau werden Knollen zirka 3-4 Wochen vorgetrieben bzw. vorgekeimt. Dazu setzt man sie in luftige Kisten mit etwas Erde. Manche Anbauer legen sie auch nur in Kisten und decken sie leicht ab, damit sie etwas Licht bekommen. Die Temperatur sollte zehn bis fünfzehn Grad betragen. Das Vorkeimen beschleunigt die Knospenbildung, bevor die Knollen dann nach dem letzten Frost ins Freiland gesetzt werden. Dieser zeitliche Vorsprung, gegenüber dem direkten Setzen, bringt in der Regel eine reichere Ernte.
Gesetzt wird nach der Frostperiode in Reihen. Die Knollen werden zirka 10 Zentimeter tief und im Abstand von 30-40 Zentimeter gesetzt. Nach dem Austrieb wird angehäufelt. So wird verhindert, dass Knollen an die Oberfläche kommen und grün werden und der Ertrag wird höher. Außerdem lassen sich dabei auch gleich unerwünschte Wildkräuter beseitigen
Kartoffel Krankheiten
Es gibt zahlreiche Krankheiten, mit denen Anbauer zu kämpfen haben. Verbreitet ist die Kraut- und Knollenfäule, die bei feuchtem Wetter auftritt. Es bilden sich gelblich grüne Flecken, die sich dunkel verfärben und letztlich die Pflanze erheblich schädigen. Dagegen können Fungizide eingesetzt werden. Wichtig ist aber, die befallenen Teile sofort zu entsorgen, damit eine weitere Ausbreitung eingedämmt werden kann.
Im Weiteren können Kartoffelkrebs, Kartoffelschorf, Grauschimmel und andere Krankheiten auftreten.
Kartoffel Schädlinge
An erster Stelle steht der Kartoffelkäfer. Schon die Larven fressen ganze Pflanzen kahl, wenn die Witterung entsprechend ist. Sie verpuppen sich nach zirka vier Wochen. Im Sommer schlüpfen dann die Jungkäfer. Sie verursachen deutlich weniger Schaden, als die Larven und können abgesammelt werden, damit sich keine neue Generation bilden kann.
Praxistipps
Jährlich werden weltweit über 350 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet und verarbeitet. Sie enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe. Aber machen sie dick?
Kartoffel in der Medizin und Heilkunde
Natürlich kennt man die Kartoffel hauptsächlich aus der Küche. Aber ihre vielen gesunden Inhaltsstoffe können auch bei den verschiedensten Beschwerden helfen. Rohe Kartoffeln können äußerlich als Wickel oder Umschläge angewendet werden. So helfen sie bei Erkältung, Husten, Geschwüren oder Schmerzen. Oder wie wäre es mit einer Gesichtsmaske? Die hilft gegen Pickel und trockene Haut. Innerlich angewendet hilft die Kartoffel bei Magen- und Darmbeschwerden, Sodbrennen oder Krämpfen. Außerdem kann der Kartoffelsaft als Tee oder Tinktur verarbeitet werden.
Kartoffeln in der Küche
Kartoffeln sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Sie bestehen zu einem großen Teil aus Wasser und verdaulichen Kohlenhydraten. Dazu kommen Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalium. Und sie sind kalorienarm.
Die Knolle kann direkt gekocht werden. Um die Inhaltsstoffe zu erhalten, ist es am Besten, sie mit der Schale zu kochen und anschließend zu pellen. Bei jungen Kartoffeln kann die Schale sogar mit verzehrt werden. In den letzten Jahrzehnten stieg allerdings die Beliebtheit von verarbeiteten Kartoffeln. Aus ihnen werden Kartoffelbrei, Pommes Frites, Kroketten, Rösti und vielem mehr hergestellt. Die Frage ob Kartoffeln dick machen, lässt sich einfach beantworten. Die Knolle an sich ist kalorienarm. Es kommt also mehr darauf an, wie sie verarbeitet wird. Meist sind es die Zugaben, wie Fette u.ä. die die eigentlichen Dickmacher sind.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenWeiteres Obst und Gemüse