Bestimmung | Herkunft | Wuchs | Giftstoffe |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Gärtnertipp |
Knoblauchgeruch im Wald
Der Bärlauch ist seit einigen Jahren wieder begehrt. Ab März strömen die Sammler in die Wälder und suchen die zarten grünen Blätter. Die Waldpflanze mit dem auffälligen Knoblauchgeruch wurde schon immer in der Küche verwendet, aber aufgrund ihrer Ausbreitungswilligkeit auch oft aus heimischen Gärten verbannt, da sie über die Jahre leicht zur Plage werden kann. Heute wird der Bärlauch in verschiedenen Regionen zu den gefährdeten Pflanzen gezählt, was seiner Beliebtheit keinen Abbruch tut. Sammler sollten sich dessen aber bewusst sein und verantwortungsvoll vorgehen. Von jeder Pflanze nur ein Blatt abschneiden, schützt die Bestände und erhöht die Chance, dass man auch in den folgenden Jahren noch etwas findet, was man ernten kann. Nicht nur die Blätter, sondern auch Knospen Blüten und Zwiebeln sind essbar, enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe und geben Gerichten ihre unvergleichliche Note.
Wer ein Grundstück mit Bäumen besitzt, kann ihn selbst anbauen. Bärlauch entwickelt große Horste, die zeitig im Jahr einen saftig grünen Teppich bilden, aber im Juni schon fast wieder verschwunden sind.
Bärlauch Wuchs
Die Zwiebelpflanze ist ein typischer Frühjahrsblüher. Aus einer länglichen schmalen Zwiebel, die aufrecht knapp unter der Oberfläche sitzt, entwickeln sich ab Ende Februar mehrere sattgrüne, längliche, lanzettartige Blätter, die eine Länge von zehn bis zwanzig Zentimeter erreichen.. Sie verströmen einen knoblauchähnlichen Duft. Ab April schon schieben sich aus der Basis Knospen an langen Stielen ins Licht. Die weißen Blütenstände stehen in einer flachen Scheindolde. Aus ihnen entwickelt sich eine Kapselfrucht, die Samen enthält. Der Bärlauch vermehrt sich durch Samen, die zu Boden fallen und von Ameisen verbreitet werden und durch unterirdische Ausläufer. Bärlauch ist eine horstbildende Pflanze, mit einem kurzen Vegetationszeitraum von ca. fünf Monaten. Den Rest des Jahres ruht die Zwiebel im Boden.
Bärlauch Giftstoffe
Der Bärlauch ist nicht giftig. Die Gefahr liegt eher darin, dass die Blätter der Pflanze eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Maiglöckchen oder den Herbstzeitlosen aufweisen, die beide giftig sind, und verwechselt werden könnten. Im Zweifelsfall an den Blättern reiben und prüfen ob sie den typischen Knoblauchgeruch verbreiten.
Gärtnertipp: Bärlauch im Topf
Bärlauch kann auch gut im Topf kultiviert werden. Dazu besorgt man sich am besten Zwiebeln im Handel, die im Abstand von 5 Zentimetern gesetzt werden, so dass die längliche Zwiebel aufrecht sitzt und einen Finger dick Erde über sich hat. So kann man jedes Frühjahr bequem auf der Fensterbank ernten.
Bärlauch ernten
Die Ernte beginnt schon im März, wenn sich die zarten Blätter bilden. Da Bärlauch in einigen Gebieten zu den gefährdeten Arten gezählt wird, sollte man pro Pflanze nur ein Blatt ernten. Am besten mit einem Messer, um die Pflanze möglich wenig zu verletzten. Die Erntezeit geht bis zur Bildung der Knospen im April. Mit Beginn der Blüte verlieren die Blätter etwas an Aroma. Knospen und Blüten können dann aber ebenfalls geerntet und verspeist werden. Sogar die Zwiebel ist essbar.
Bärlauch vermehren
Die Samen des Bärlauchs kann man mittlerweile im Handel beziehen. Die Anzucht ist aber langwierig, auch wenn manche Hersteller versprechen, dass ihre Samen schneller keimen. In der Regel findet man im Fachhandel Zwiebeln zum Stecken oder auch Jungpflanzen, die man direkt setzen kann.
Bärlauch anpflanzen
Zwiebeln oder vorgezogene Pflanzen setzt man im Abstand von 20 Zentimetern. Die länglichen Zwiebeln werden aufrecht in die Erde gesteckt und mit Erde bedeckt. Am besten setzt man mehrere Pflanzen, die mit der Zeit einen Horst bilden können. Die Bärlauchpflanze braucht in der Regel einige Jahre um sich zu etablieren. Hat sie das geschafft, dann beginnt sie allerdings sich schnell auszubreiten. Möchte man das im Zaum halten, ist eine Rhizomsperre im Boden sinnvoll.
Praxistipps
Bärlauch in der Medizin und Heilkunde
Bärlauch enthält viele Vitamine und ätherische Öle, so wie die schwefelhaltige Aminosäure Alliin, die in Verbindung mit Sauerstoff zu Alkylsulfonsäure wird und den typischen Knoblauchgeruch erzeugt. Bärlauch werden viele Wirkungen nachgesagt, die teilweise aus alten Überlieferungen der Heilkunde entstammen. So wird er bei Verdauungsproblemen und Blähungen empfohlen, soll den Cholesterinspiegel senken, das Blut reinigen, entschlacken und als Antibiotikum wirken.
Bärlauch in der Küche
Der heimische Bärlauch wird schon sehr lange in der Ernährung verwendet. Römer und Germanen schätzten seinen Geschmack und seine Wirkung. Aber in neuerer Zeit löste ihn der verwandte Knoblauch in der Küche ab. Bärlauch fristete ein Randdasein, aber hatte stets eine kleine eingeschworenen Fangemeinde. Erst in den letzten Jahren erinnerte man sich wieder im größeren Stil an ihn und holte ihn aus der Vergessenheit. In der modernen Küche finden heute alle Teile des Bärlauchs Verwendung und können roh gegessen werden. Berühmt ist das Bärlauchpesto, das aus den Blättern hergestellt wird. Auch Salate, Dips und Eierspeisen können mit Blättern oder Blüten verfeinert werden und geben ihnen den unnachahmlichen etwas scharfen Geschmack. Betrachtet man die Unzahl an Rezepten, in denen Bärlauch heute verwendet wird, so wird einem schnell klar, wir populär er mittlerweile wieder ist. Bärlauch sollte aber immer frisch verarbeitet werden, da er schnell sein Aroma verliert und die wasserhaltigen Blätter schnell vergehen. Wahrscheinlich hat sich deshalb das Bärlauch-Pesto durchgesetzt, da in ihm die Blätter zerhackt und in Öl eingelegt konserviert werden.
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