Lilie Lilium

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Eine symbolträchtige Blume

Die Lilie gehört zu den edelsten Pflanzen im Garten. Ihre schönen kelcharteigen Blüten an langen Stängeln, machen sie zur geeigneten Solitärpflanze, die im Zentrum des Gartens steht. Aber auch kleinere Gewächse, wie die asiatischen Sorten, betören den Betrachter. Lilien setzt man am besten in Gruppen. Über die Jahre entstehen so kleine Horste, die zuverlässig jedes Jahr wieder austreiben und blühen. Generell können Lilien auch im Topf gezogen werden und verschönern Balkon und Terrasse.
Begehrt sind Lilien nicht nur im Garten oder Topf, sondern auch als Schnittblumen. Sie gehören ganzjährig zum Standardrepertoire eines jeden Blumenladens.
Der Ursprung der Lilie liegt im Himalaya, aber sie wird schon seit vielen tausend Jahren kultiviert. Heute findet man weit über hundert Arten auf der gesamten nördlichen Halbkugel. Die Lilie gilt als Zeichen des Todes, gleichzeitig aber steht sie auch für Reinheit und unbefleckte Empfängnis. Sie ziert zahlreiche Wappen und Gemälde, ein Indiz dafür, wie tief verwurzelt diese imposante Pflanze in unserer Kultur ist.

Lilie Bestimmung

Die Gattung Lilien (Lilium) gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und umfasst circa 100 Arten.

lilie-asiaticLilie Herkunft

Die Lilie stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und hat sich schon vor Jahrmillionen über die nördliche Hemisphäre ausgebreitet. Heute findet man sie in Nordamerika und Nordeuropa, aber in Asien ist sie immer noch am meisten vertreten.
Die Wildformen sind selten zu finden und in manchen Gebieten gefährdet. Dagegen werden einige wenige Arten industriell gezüchtet und hauptsächlich als Schnittblumen vermarktet. Auch die Zucht von Zwiebeln für den Gartenmarkt ist erheblich.

Lilie Wuchs

lilie-bluete-nahLilien sind mehrjährige Zwiebelpflanzen mit unterschiedlichsten Wuchshöhen. Niedrige Arten werden gerade mal 30 cm hoch, aber es gibt auch Sorten, die zwei bis drei Meter erreichen.
Die zahlreichen Schuppen der Lilienzwiebel sind nicht durch eine Außenhaut geschützt und dadurch gut erkennbar. An der Unterseite bildet die Zwiebel dicke starke Wurzeln, die hauptsächlich für den Halt und die Standfestigkeit verantwortlich sind. Sie sind auch in der Lage, junge Zwiebeln tiefer ins Erdreich zu ziehen. Darüber hinaus bildet die Lilie dünne Wurzeln an der Unterseite und auch am unterirdischen Stielansatz, die für die Nährstoffaufnahme zuständig sind.
Die Lilien treiben meist schon im zeitigen Frühjahr aus und brauchen ca. sechs Wochen bis zur Blüte. Die meist glatten Stängel sind je nach Art und Sorte grün, grau, braun oder haben auffällige Zeichnungen. Aus dem Stängel wachsen die ungestielten glattrandigen Blätter. Sie sind meistens von länglicher, schmaler Form und neigen teilweise ihre Spitze etwas nach unten.
lilie-austriebAn der Spitze des Stängels entwickeln sich von Mai bis August die Knospen und Blüten. Manche Lilien-Sorten entwickeln jeweils nur eine Blüte pro Stängel, andere tragen viele Blüten in traubenförmiger Anordnung, die relativ zügig nacheinander aufgehen. Neben trompetenförmig gefächerten Blütenständen sind es vor allem die Türkenbundlilien, die ihre Blütenblätter charakteristisch nach hinten biegen. Viele Liliensorten entfalten jetzt ihren betörenden und charakteristischen Duft.
Nach der Befruchtung schiebt sich der Griffel mit seiner dreilappigen Narbe zwischen den Kronblättern hervor. Es beginnt die Fruchtreifung, teilweise bis spät in den Herbst.

Lilie Pflege

Lilien benötigen keine besondere Pflege. Wenn man ein paar wenige Dinge beachtet, kann man sich jahrelang an diesen beeindruckenden Pflanzen erfreuen.

lilie-bluete-weissLilie Standort

Die Lilie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Während die Blüten sich im Sonnenlicht besonders gut entwickeln, benötigt die Basis eher eine Schattierung. Eine Unterpflanzung ist also sinnvoll, oder man wählt einen Standort unter Gehölzen. Auch für die Topfkultur sind Lilien sehr gut geeignet. Hier ist zu beachten, dass der Topf nicht konstant starkem Sonnenlicht ausgesetzt ist und dabei stark erhitzt.
Lilien wachsen gut in nährstoffreicher Erde. Sie soll locker und durchlässig sein. Lilien können jahrelang am selben Standort verbringen und bilden attraktive Horste. Mit den Jahren wird die Blütenbildung stärker.

lilie-bluete-gelbLilie gießen

Ihr Wasserbedarf ist normal. Die Lilie leidet bei stauender Nässe, verträgt aber kurze Trockenperioden, die sich allerdings auf die Blühfreudigkeit auswirken können.

Lilie dreilappige NarbeLilie düngen

Flüssigdüngergaben sind während der Knospenbildung und im August vor dem Einziehen sinnvoll.

Gärtnertipp: Lilien für die Vase

Lilien eignen sich hervorragend für die Vase. Beim Schnitt sollte man darauf achten, dass etwas Blattwerk am Stiel verbleibt. Es sollten überdies bereits ein bis zwei Knospen geöffnet sein. Die restlichen Knospen öffnen sich dann in der Folge. Für die Haltbarkeit ist es wichtig, Verblühtes frühzeitig abzuschneiden.
Schneidet man die Lilien im eigenen Garten, dann bitte beachten, dass nicht alle Stiele geschnitten werden und noch Blattwerk an der Pflanze verbleibt, da diese auf Fotosynthese angewiesen ist, um Nährstoffe in der Zwiebel einzulagern. Nur so kann sie die winterliche Ruhe überstehen und im Frühjahr wieder kräftig austreiben.

Lilie schneiden

Lilien müssen nicht beschnitten werden. Abschneiden sollte man nur das Verblühte, damit die Kraft nicht in die Samenbildung geht, sondern in die verbleibenden Knospen. Ein Rückschnitt nach der Blüte ergibt sehr selten eine Nachblüte. Meist wird nur Blattwerk nachgebildet, damit die Zwiebel Energie speichern kann.
Lilien sind begehrte Schnittblumen für die Vase in der Wohnung, als Dekoration zu Festlichkeiten oder als Schmuck am Grab.

Lilie überwintern

Lilien sind nahezu winterhart. Im Freiland ist eine Abdeckung sinnvoll, um die Zwiebel vor starkem Frost zu schützen. Man kann die Zwiebeln im Herbst auch ausgraben. Dann sollten sie von Erdreich befreit werden und trocken an einem kühlen dunklen Ort gelagert werden. Dafür bietet sich zum Beispiel eine feste Papiertüte an, die nicht ganz verschlossen wird.

lilie-zwiebelLilie vermehren

Generell könnten Lilien über Samen gezogen werden, was aber eine langwierige Prozedur ist, für die man über geeignetes Wissen und die nötige Erfahrung verfügen sollte.
Dagegen ist es relativ einfach, Brutzwiebel zu sammeln und neu zu setzen. Diese entstehen nach der Blüte an der Basis der Pflanze, bei manchen Sorten sogar in den Blattachseln. Von dort fallen sie herab und bilden sich zu neuen Pflanzen aus. Gesetzte Brutzwiebeln brauchen zwei bis drei Vegetationsperioden um zu vollwertigen Pflanzen heranzuwachsen. Im ersten Jahr bilden sie oft nur lanzettliche Blätter, die aus dem Erdreich ragen. Dies ist aber ein gutes Zeichen, das berechtigte Hoffnung auf künftige schöne Blühpflanzen macht.

Lilienzwiebel setzen

lilie-zwiebel-setzenIm Handel findet man ein breites Sortiment an Lilienzwiebeln. Sie werden alle im zeitigen Frühjahr in vorbereitete nährstoffreiche Erde gesetzt. Man kann die Faustregel befolgen: Ungefähr dreimal so tief, wie die Zwiebel hoch ist, und im Abstand von zwei bis drei Zwiebeldurchmessern. Setzt man die Lilienzwiebel aber nicht tief genug, leidet ihre Standfestigkeit. Allerdings verfügt die Zwiebel über kräftige Wurzeln, die sie mit der Zeit tiefer ins Erdreich ziehen. Dieser Vorgang kann zwei bis drei Jahre dauern. Erst dann wird sich eine befriedigende Blüte zeigen. Hingegen werden zu tief gesetzte Zwiebeln erst spät oder im schlimmsten Fall gar nicht austreiben. Dies kommt aber eher selten vor. Wenn Lilien gar nicht austreiben, kann das durchaus auch auf das Konto gefräßiger Wühlmäuse gehen.

Lilie Krankheiten

Während feuchter Perioden kann Grauschimmel die Lilie befallen. Er schädigt die oberirdischen Pflanzenteile wie Blätter, Stängel und Blüten. Meist führt dies nur zu Beeinträchtigungen, nicht aber zum Absterben der Pflanze.
Die Fusarium-Welke, eine Pilzerkrankung befällt die Zwiebel und die Basis der Lilie. Die Pflanze verwelkt zuerst und stirbt dann ab. Befallene Pflanzen müssen komplett vernichtet werden. Am Standort verbleibt der Pilz im Boden. Daher sollte man einige Jahre keine Zwiebelpflanzen mehr an diese Stelle setzen.

Lilie Schädlinge

Neben Wühlmäusen und der Lilienfliege können vor allem Lilienhähnchen den Pflanzen zusetzen. Der rötliche Käfer und seine Maden fressen teilweise das gesamte Blattwerk ab und können erheblichen Schaden verursachen. Die Käfer kann man absammeln, aber Vorsicht, sie fliegen schnell weg.

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