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Weitere InformationenBestimmung | Herkunft | Wuchs | Giftstoffe |
Verwendung | Gesundheit |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Beschneiden | Überwintern | Vermehren | Setzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Frühe Frühlingsboten
Schneeglöckchen sind die ersten Vorboten des nahenden Frühlings. Sie wagen es, ihre zarten Triebe aus der Erde zu stecken, wenn noch kaum eine andere Pflanze zu sehen ist. Schnee und Frost machen dem Schneeglöckchen nichts aus. Wenn man genau hinsieht, entdeckt man sogar, dass der Schnee um die Pflanze herum etwas geschmolzen ist. Es bildet eine Art Frostschutz indem es anstatt Glucose Glycerin herstellt. Dadurch kann es den Gefrierpunkt senken.
Von Ende Januar bis in den April schmücken die weißen hängenden Blüten und das grüne längliche Laub des Schneeglöckchens den kargen Boden und lockt die ersten Insekten an. Die pflegeleichte Zwiebelpflanze kommt zuverlässig jedes Jahr wieder und bildet mit der Zeit ausgedehnte Horste, die keine weitere Pflege benötigen. Aber auch in Topfkultur kann das Schneeglöckchen etwas Glanz in den tristen Spätwinter bringen.
Fotogalerie Schneeglöckchen
Schneeglöckchen Herkunft
Schneeglöckchen sind ursprünglich in Vorderasien und Teilen Europas beheimatet. Schon griechische Philosophen beschrieben die Pflanze vor mehr als 2000 Jahren und nannten sie Galanthus, was Milchblume bedeutet und sich auf ihre Blütenfarbe bezieht.
Das einheimische Schneeglöckchen wird schon seit einigen hundert Jahren als Zierpflanze kultiviert.
Schneeglöckchen Wuchs
Die mehrjährige Zwiebelpflanze ruht über die Sommermonate und treibt im Winter aus. Zunächst erscheinen die länglichen grünen Blätter aus der Basis. Dann die Knospen. Ein Hochblatt umhüllt die Blüte zunächst und schützt sie vor Kälte. Von Januar bis März öffnen sich die Blüten. Die inneren Blütenblätter tragen bei manchen Arten eine charakteristische grüne Zeichnung.
Aus den Blüten entwickeln sich im zeitigen Frühjahr Kapselfrüchte, in denen die Samen reifen. Die einzelnen Samen tragen kleine Nährkörper, die bei Insekten begehrt sind. Durch das Sammeln und Verschleppen der Samen tragen so vor allem Ameisen zur Verbreitung der Pflanze bei.
Nach der Blüte bleibt das Blattwerk noch einige Wochen erhalten, damit das Schneeglöckchen durch Photosynthese Nährstoffe gewinnen kann, die in der Zwiebel eingelagert werden und den nächstjährigen Austrieb sichern. An der Mutterzwiebel entstehen Tochter- oder Brutzwiebeln, mit denen sich die Pflanze über die Jahre vermehrt und einen großen Horst bilden kann. Im Frühjahr vergeht das Blattwerk und die Pflanze zieht vollkommen ein.
Schneeglöckchen Giftstoffe
Alle Pflanzenteile, vor allem aber die Zwiebel, enthalten Anteile von Lycorin und Galantamin. Diese Alkaloide sind in schwacher Form vorhanden, in der Regel aber in keiner lebensbedrohlichen Konzentration. Dennoch kann es zu leichten Vergiftungs-Symptomen wie Übelkeit oder Erbrechen kommen.
Schneeglöckchen Pflege
Schneeglöckchen sind pflegeleicht und können sich selbst überlassen werden. Nach dem Verblühen sollten sie aber nicht gleich abgemäht werden. Sie brauchen etwas Zeit um Nährstoffe in ihren Zwiebeln einzulagern. In der Regel ziehen sie bis spätestens Mai wieder ein und sind dann bis zum Winter verschwunden.
Schneeglöckchen Standort
Frühe Sorten des Schneeglöckchens gedeihen in der vollen Sonne, die ja früh im Jahr noch wenig intensiv ist. Spätere Sorten bevorzugen halbschattige bis schattige Lagen an Standorten, die auch im Sommer nicht ganz austrocknen. Sie fühlen sich zwischen Gehölzen wohl und gedeihen in unterschiedlichen Böden. Am liebsten in lockerer humoser Erde. Sie kommen aber auch mit verdichteter Erde klar.
Schneeglöckchen düngen
Im Garten müssen Schneeglöckchen in der Regel nicht gedüngt werden. Möchte man einem über Jahre gewachsenen Horst etwas Gutes tun, kann man im Herbst eine dünne Schicht Kompost oder Mist auftragen.
Bei Topfkulturen sollte während und kurz nach der Blüte etwas Flüssigdünger verabreicht werden, damit die Zwiebel Nährstoffe einlagern kann.
Schneeglöckchen schneiden
Schneeglöckchen können als Schnittblume eine gute Woche überleben. Schöner allerdings sind sie in kleinen Töpfen, die im Winter im Handel angeboten werden und über Wochen in der beheizten Wohnung blühen können.
Man kann auch im Garten Verblühtes abschneiden, um die Blütezeit zu verlängern und den Zwiebeln nicht unnötig Kraft zu rauben. Speziell die sich bildenden Früchte sollten deshalb abgeschnitten werden.
Schneeglöckchen im Winter
Schneeglöckchen sind nicht nur winterhart, sondern blühen sogar bei Schnee und Kälte. Die Pflanze kann selbst etwas Wärme erzeugen und schützt sich dadurch. Lediglich harte Kahlfröste können der Pflanze bisweilen zusetzen. In der Regel ist sie aber durch Schnee und Laub, das den Boden bedeckt, davor geschützt.
Schneeglöckchen vermehren
Die Vermehrung durch Samen ist langwierig und schwierig. Auch industriell ist es noch nicht befriedigend gelungen, Schneeglöckchen sortenrein über Samen zu züchten.
Das Schneeglöckchen bildet Brutzwiebeln. So kann aus einer kleinen Pflanzung über die Jahre ein beeindruckender Horst entstehen. Diese Brutzwiebeln können direkt nach der Blütezeit von der Mutterzwiebel abgenommen werden und bilden neu gesetzt innerhalb kurzer Zeit neue blühende Pflanzen.
Darüber hinaus kann ein Horst nach der Blüte, solange das Blattwerk noch grün ist, mit dem Spaten geteilt und umgesetzt werden.
Schneeglöckchenzwiebeln setzen
Das Schneeglöckchen setzt man im Herbst, ab September. Die kleinen Zwiebeln sollten ca. 7 bis 10 cm tief und im Abstand von ca. 10 cm gesetzt werden. Als Faustregel gilt: Tiefe und Abstand entsprechen zwei bis dreimal dem Zwiebeldurchmesser. Es lohnt, gleich mehrere Zwiebeln an einen Ort zu setzen, da einzelne Pflanzen nicht die Wirkung entfalten und manchmal auf dem nochweitgehend kahlen Boden etwas verloren aussehen.
Die Zwiebeln kann man ab September auch in Töpfe setzen und einige Wochen an einen kühlen Ort stellen. Holt man sie dann ins beheizte Zimmer, sprießen sie relativ schnell und blühen mit etwas Glück einige Wochen.
Schneeglöckchen Krankheiten
Teilweise kann Grauschimmel auftreten. Dies kann am Standort liegen, der eventuell zu feucht ist. Einmaliger Befall kann mit handelsüblichen Mitteln bekämpft werden. Bei immer wiederkehrendem Befall muss die Anpflanzung eventuell versetzt werden, um günstigere Bedingungen zu bieten.
Schneeglöckchen Schädlinge
Die Maden der Narzissenfliege nisten sich auch in den Zwiebeln des Schneeglöckchens ein und wachsen heran. Dabei kann es zu erheblichen Schädigungen kommen.
Auch Schnecken und Wühlmäuse suchen das Schneeglöckchen heim. Dagegen helfen Schneckenkorn, bzw. Schneckenbarrieren und natürlich Körbchen, die die Zwiebel in der Erde schützen.
Praxistipps
Schneeglöckchen in der Medizin
Aus verschiedenen Arten des Schneeglöckchens wird Galantamin gewonnen, das man in Medikamenten gegen Alzheimer-Demenz verwendet. Da Patienten häufig über Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Erbrechen klagen, ist man bestrebt, den Wirkstoff zu optimieren. Er kann mittlerweile auch synthetisch hergestellt werden.
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