Gladiole (Gladiolus)

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Imposante Blütenschwerter

Schon der lateinische Name Gladiolus (gladius = Schwert) beschreibt dieses imposante Knollengewächs treffend. Gladiolen überzeugen durch ihre Wuchshöhe und Blühfreudigkeit in den unterschiedlichsten Farben und sollten in keinem Garten fehlen. Sie veredeln als Blickfang die Blütenrabatte oder stehen in kleiner Anordnung frei als Solitärpflanzung.
Zwischen Juni und Oktober leuchten ihre Blüten weithin sichtbar. Kleinere Sorten lassen sich auch einfach im Topf kultivieren. Und natürlich ist die Gladiole sehr begehrt als Schnittblume, die in hohen Vasen ihre Schönheit über viele Tage entfaltet. Gladiolen stehen für Charakterstärke, Selbstbewusstsein und eine ausgeprägte Persönlichkeit.

Gladiole Bestimmung

Die Gladiolen (Gladiolus) sind eine Gattung mit ungefähr 300 Arten. Sie gehören zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae).

Gladiole Herkunft

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Gladiolen kommen aus den warmen südlichen Gebieten der Erde. Einige Arten stammen aus Südeuropa, andere aus Afrika. Bei uns findet man vereinzelt noch eine nahe Verwandte, die Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris).
Gladiolen wurden schon im Siebzehnten Jahrhundert in Europa kultiviert. Aus verschiedenen Züchtungen und Kreuzungen ging die Garten-Gladiole (Gladiolus x hortulanus) hervor, die heute vorwiegend in den Gärten und Blumenläden zu finden ist.

Gladiole Wuchs

gladiole-austrieb-triebspitzeGladiolen sind mehrjährige, nicht winterharte Knollenpflanzen. Die unterschiedlichen Arten und Sorten können Höhen zwischen 50 – 200 cm erreichen.
Die Knolle entwickelt zuerst ihr Wurzelwerk, dann die Blattriebe, die sich kurz nach dem Setzen spitz aus dem Boden schieben. Zwischen den lanzettlichen Blättern entwickelt sich pro Knolle ein Stängel an dem sich ährenhaft Knospen entwickeln. Zwischen Ende Mai und Oktober erscheinen die Blüten. Ihre Farbskala ist sehr breit und reicht von Rot- über Gelbtöne bis ins weiß oder violett. Viele Blüten sind mittlerweile auch mehrfarbig. Manche Arten haben nur 10, andere fast 30 Blüten, die sich von unten nach oben öffnen. Nach der Blüte folgt die Fruchtbildung. Die Kapselfrucht besteht aus drei Kammern und kann bis zu 100 geflügelte Samen beherbergen.
Während der Vegetationsphase entwickelt die Knolle kleine Brutknollen an den Seiten, die man zur Vermehrung nutzen kann.

Gladiole Pflege

Gladiolen sind pflegeleicht. Wählt man einen sonnigen Standort mit etwas feuchter Erde, gedeihen sie prächtig. Müssen aber während der Blüte oft gestützt werden. Über den Winter muss man die Knollen im Haus lagern, denn sie sind nicht winterhart.

gladiole-bluete-blau-rotGladiole Standort

Die Gladiole bevorzugt einen vollsonnigen Standort, möglichst windgeschützt, da die hohen und schweren Blütentriebe nicht standfest sind. Der Boden sollte locker und humos sein. Am besten etwas sandig.

gladiole-blaetterGladiole gießen

Gladiolen brauchen immer etwas Feuchtigkeit. Mit Trockenheit kommen sie nicht so gut zurecht, die Blüte leidet. Daher muss auch im Garten immer wieder gegossen werden.

Gladiole düngengladiole-bluete-rosa

Vom Austrieb bis zum Ende der Blüte brauchen Gladiolen regelmäßig Düngergaben. Empfehlenswert ist die Beigabe von Kompost oder Langzeitdünger schon beim Setzen. Danach kann wöchentlich Flüssigdünger verabreicht werden, der die Pflanze direkt erreicht.

gladiole-anbauGladiolen schneiden

Die imposanten Pflanzen eigenen sich sehr gut als Schnittblumen. Man schneidet die Gladiole zu Beginn der Blüte, wenn sich die zweite Blüte öffnet. Um die Blühzeit zu erhöhen, kann man die oberste Knospe vorsichtig entfernen. Gladiolen sollten jeden Tag frisches Wasser in die Vase bekommen. Verblühtes und Verwelktes sollte regelmäßig abgezupft werden.

Gladiole überwintern

gladiole-knolleGladiolenknollen sind nicht winterhart und müssen frostfrei überwintert werden. Wenn das Blattwerk gelb wird, kann man die Knollen ausgraben und das verbliebene Blattwerk direkt an der Knolle abschneiden. Um Krankheiten während der Lagerung zu verhindern, puhlt man die Knolle aus der sie umgebenden trockenen Hülle. Sie sieht dann zwar etwas nackt und schutzlos aus, kann aber so problemlos an einem dunklen kühlen Ort bis zum Frühjahr gelagert werden.
Gladiolen im Topf muss man nicht unbedingt ausgraben. Sie überstehen den Winter in einem frostfreien Raum. Die Erde kann dabei sehr trocken werden. Im Frühjahr kann der Topf schon ab März angegossen werden.

gladiole-frucht-samen

Gladiole vermehren

Gladiolen lassen sich über Samen vermehren. Diese Prozedur ist allerdings langwierig und lohnt nur bei seltenen Arten, die man nicht im Handel erwerben kann. Einfacher ist die Vermehrung durch Brutknollen. Diese kann man im Herbst beim Ausgraben von der Mutterknolle lösen und in frische Erde setzen. Sie erzeugen im ersten Jahr nur ein Blatt, aber nach ca. 3 Jahren entwickeln sie zum ersten Mal Blüten.

Gärtnertipp: Gladiolen stützen

Gladiolen sind aufgrund ihrer Schwere nicht immer standfest und neigen sich. Da hilft nur stäben. Am unauffälligsten ist es, wenn man dünne Hölzer direkt neben der Pflanze postiert, so dass diese vom Stängel weitgehend verdeckt werden und nicht ins Auge fallen.

Gladiolenknollen setzen

Im Frühjahr, nach den letzten Frösten, werden Gladiolen in lockerer humoser Erde angepflanzt. Gladiolen-Knollen setzt man 10-12 cm tief und im Abstand von ca. 10 cm. Bei sehr leichten Böden kann die Knolle auch etwas tiefer gesetzt werden, um die Standfestigkeit zu erhöhen. Die Knolle wird mit der flachen Seite nach unten gesetzt. Gladiolen eignen sich als Solitärgruppe und es sollten immer mehrere an einen Ort gesetzt werden um ihre Wirkung als Blickfang zu erhöhen. Kleinere Sorten eignen sich auch für die Topfkultur.

Gladiole Krankheiten

Die Knollen der Gladiole können bei feuchtem Stand Lackschorf bzw. Basalfeuchte bekommen, die sich durch glänzend schwarze Flecken zeigt. Auch Gladiolenbrand kann die Knolle befallen. Meist welken die Blätter schon im Austrieb und lassen sich leicht aus der Erde ziehen. Verschiedene Pilzkrankheiten wie Grauschimmel und Septoria (Knollenfäule) können ebenfalls auftreten.

Gladiole Schädlinge

Die Knollen der Gladiole gehört zum Speiseplan der Wühlmäuse. Angeknabberte Knollen kommen meist nicht mehr zur Blüte. Thripse saugen an den Pflanzen und hinterlassen unschöne Flecken auf Blatt und Stängel. Sie überwintern mitunter in der Knolle.

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