Bestimmung | Herkunft | Wuchs | Sorten | Giftstoffe |
Verwendung | Ernährung |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Beschneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Eine Königin mit tausend Gesichtern
Sie gehört zu den auffälligsten Pflanzen im Garten und bezaubert mit ihrer sagenhaften Vielfalt. Ihre Blüten nehmen, je nach Sorte, die unterschiedlichsten Formen und Farben an. Mehr als 30.000 Sorten stehen zur Auswahl. Da ist für jeden etwas dabei.
Schon die Azteken hatten vor vielen Jahrhunderten begonnen, die Dahlie zu kultivieren und ihre Tempelanlagen damit zu zieren. Als die Pflanze im Achtzehnten Jahrhundert nach Europa kam, begann ihr unaufhaltsamer Siegeszug. In unseren Breitengraden ist sie eine beliebte Pflanze für den Garten und den Topf. Und jedes Jahr findet man zahlreiche Dahlienschauen in öffentlichen Gärten, die viele Besucher anlocken.
Die Dahlie blüht einen ganzen Sommer lang, aber zum Winter hin müssen ihre Knollen ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Das ist schon der größte nötige Pflegeaufwand, ansonsten ist sie sehr pflegeleicht. Und was allgemein nur wenig bekannt ist, Blüten und Knolle sind essbar.
Dahlie Herkunft
Ursprünglich kommt die artenreiche Pflanze aus Mittelamerika. Erst im achtzehnten Jahrhundert schaffte die Pflanze mit dem damaligen Namen Georgine den Sprung nach Europa, wo sie zuerst in Spanien aus mitgebrachten Samen gezogen wurde. Alle gezüchteten Sorten gehen im wesentlichen auf zwei Arten zurück, aus denen sie kultiviert bzw. gezüchtet wurden, nämlich Dahlia coccinea und Dahlia pinnata.
Dahlie Wuchs
Die nicht winterharte Pflanze wächst aus einer Knolle oder verdickten Rhizomen. Sie entwickelt jedes Jahr mehrere Triebe und breitet sich so langsam aus. An den Trieben bilden sich die wechselständigen Blätter. Sie sind oft fiedrig mit gezahntem Rand. Bei manchen Sorten entwickeln sich auch Nebenblätter.
An den Spitzen der 50 Zentimeter bis mehrere Meter hohen Trieben entwickeln sich die Knospen und Blüten. Die Blütenstände sind körbchenförmig und können die unterschiedlichsten Formen annehmen, je nach Sorte. Von einfachen Blüten über gefüllte bis hin zu ballförmigen.
In den Fruchtständen bilden sich meist viele längliche Samen.
Dahlie -Einteilung in Klassen
Die intensive Züchtung der Knollenpflanzen hat bis heute zirka 30.000-40.000 Dahliensorten hervorgebracht. Es existieren unterschiedliche Listungen, die aber wohl allesamt nicht vollständig sind. Immerhin hat man für den deutschsprachigen Raum inzwischen eine Einteilung der Sorten in 15 Klassen vorgenommen. Dabei handelt es sich nicht um eine botanische Einteilung, sondern um eine aus rein gärtnerischer Sicht. Neben den einfachen Sorten, gibt es halbgefüllte und gefüllte Sorten, Anemonen-Dahlien, Pompon-Dahlien, Kaktus-Dahlien, Orchideen-Dahlien und so weiter. Bei dieser Menge an Sorten, ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Dahlie gießen
Dahlien benötigen einen mäßig feuchten Boden, sollten also während der Wuchsperiode regelmäßig, aber keinesfalls übermäßig gegossen werden. Am Besten dann gießen, wenn der Boden oberflächlich trocken wirkt. Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden, da die Knollen leicht faulen können. Mit trockenen Perioden kommt die Dahlie als Knollenpflanze schon besser klar. Im Notfall zeigt sie durch hängende Blätter den Notstand an und erholt sich nach dem gießen schnell.
Dahlie düngen
Da Dahlienknollen jedes Jahr neu gesetzt werden, bietet es sich an, die Pflanzlöcher vorab mit Kompost zu versorgen. Danach kann man ab und zu sparsam nachdüngen, auch wenn die Pflanze ihre Blühfreudigkeit im Herbst verliert, da die Knolle noch Reserven speichern muss. Spätestens im September aber sollte die Düngung eingestellt werden.
Dahlie überwintern
Dahlien sind nicht winterhart. Vor den ersten Frösten, wenn ihr Blattwerk beginnt zu vergehen, müssen sie ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Das gelingt relativ leicht in kühlen Räumen. Vor dem Ausgraben werden die oberirdischen Teile bis auf wenige Zentimeter zurückgeschnitten. Die ausgegrabenen Knollen und Rhizome werden erst mal luftig gelagert, damit sie äußerlich abtrocknen können. Dann kann man sie zum Beispiel an einem kühlen dunklen Ort in einer Papiertüte lagern oder in einer Kiste mit Sand.
Dahlie vermehren
Die Aussaat mit Samen kann im zeitigen Frühjahr in Erdgefäßen erfolgen oder ab April/Mai im Garten. Die Samen kommen zirka zwei Zentimeter in die Erde. Die Keimdauer beträgt ungefähr zwei Wochen. Selbst gesammelte Samen sind aber meist nicht sortentreu. Die Blühfarbe und Form kann dann variieren.
Manche Sorten entwickeln sogenannte Brutzwiebeln in den Blattachseln. Diese kann man im frühen Herbst abnehmen und ebenfalls lagern, um sie im Frühjahr zu setzen.
Vor dem Einpflanzen kann man die Knollen auch teilen. Mit einem scharfen Messer getrennt, sollte jedes Teil einen Stängelansatz und Neutriebe besitzen.
Dahlie anpflanzen
Die Knollen können ab März bereits vorgetrieben werden. Dazu stellt man sie etwas heller. Ab Mai, nach den Eisheiligen werden sie dann in den Garten gesetzt. Die Knollen kommen nur wenige Zentimeter in die Erde und werden behutsam bedeckt, damit die neuen Triebe nicht beschädigt werden.
Dahlien Schädlinge
Leider sind Dahlien eine Lieblingsspeise der Schnecken. Vor allem im Austrieb muss man sie daher schützen. Der Fraß reicht von löchrigen Blättern bis zum kompletten Abfressen der Triebspitzen. Vorgetriebe Dahlien haben eine größere Chance. Auch Läuse finden sich gern auf der Dahlie ein. Sie können die Pflanze schwächen oder zu krankhaftem Wuchs führen. Daher müssen sie eingedämmt werden.
Praxistipps
Dahlien in der Küche
Die Dahlie ziert nicht nur den Garten oder den Topf, sondern auch den Salat. Die Blütenblätter sind essbar und eine tolle Dekoration. Ihr Geschmack variiert je nach Sorte. Meist schmecken die Blüten etwas erdig.
Auch die Knollen kann man essen. Dazu werden sie wie Kartoffeln gekocht und dann geschält. Aber nicht alle Sorten haben einen angenehmen Geschmack. Meist sind es die Knollen der Semi-Kaktus Sorten, die sich für den Verzehr eignen. Ihr Geschmack erinnert an Sellerie oder Kohlrabi.
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