Was blüht im Frühjahr?

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Pflanzenblüten von Anfang März bis Ende Mai

Wenn sich die Winterkälte langsam zurückzieht und die Intensität der Sonne zunimmt, erwacht die Natur endgültig. Das Frühjahr ist in unseren Breitengraden die Hauptblühzeit.

Im März haben es einige Pflanzen eilig, ihre Blätter und Blüten der fahlen Sonne entgegen zu recken. Es ist der große Auftritt der sogenannten Frühlingsblüher. Seit Februar schon blühen die ersten Schneeglöckchen. Es folgen die Krokusse, Blausterne und Narzissen. Ab April blühen viele Zier- und Nutzbäume, die uns im Herbst mit Früchten versorgen. Die vielen Stauden treiben aus und manche blühen schon nach ein paar Wochen.

Krokus
Neben den Schneeglöckchen zählen die Krokusse zu den ersten verlässlichen Frühlingsboten. Der Elfenkrokus zeigt sich schon Ende Februar mit seinen blassblauen Blüten. Noch beeindruckender sind aber die großblütigen Hybridsorten, die im März überall zahlreich erblühen. Sie sind nur 10- 15 Zentimeter hoch, aber in der Lage sehr große und langlebige Horste zu bilden. Die Blütenfarben decken die ganze Farbpalette ab. Viele Sorten sind auch mehrfarbig. Auffällig sind die gelben bis orangeroten Stempel und Staubfäden im Innern der Blüte.

Primel
Bodennah blüht die Primel in unzähligen Farben und Zeichnungen. Die mehrjährige Pflanze wird überall im Handel in kleinen Töpfchen angeboten, aber auch im Garten kommt sie zuverlässig wieder, wenn man den richtigen Standort wählt. Sie mögen es sonnig, mäßig feucht und gedeihen am besten an warmen, windgeschützten Stellen. Sehr interessant sind neue Sorten mit gefüllten Blüten.

Mahonie
Noch im März entwickeln sich die traubenartigen gelben Blütenstände nit dem angenehmen Duft. Die Knospen dafür hatte die Mahonie schon im vergangenen Herbst entwickelt. Teilweise wird die Mahonie in Gärten kultiviert, um etwas Farbe ins fahle Grau zu zaubern. Aber meist findet man die sie in Parks oder ausgewildert überall in der Landschaft und am Waldrand.

Gänseblümchen
Das niedrig wachsende Gänseblümchen bildet schon ab Ende März weiße und rötlich gefärbte Blüten, die sich um diese Jahreszeit auf dem Rasen noch gut abheben. Die Blütezeit reicht das ganze Jahr hindurch. Teilweise findet man schon im Winter erste Blüten, die aus dem Schnee ragen.
Blätter, Knospen und Blüten sind roh essbar. Das weiß schon jedes Kind. Aus gepflückten Blüten lässt sich einfach ein kleiner Kranz flechten oder das beliebte „Sie liebt mich, sie liebt mich nicht“ Spiel spielen.

Löwenzahn
Der Löwenzahn ist ein Überlebenskünstler und äußerst anpassungsfähig. Im Frühjahr färbt er die saftig grünen Wiesen gelb mit seinen vielen aufrecht stehenden Blüten. Aber er wächst auch auf nährstoffarmen Brachen, am Straßenrand und sogar aus Mauerritzen. Die Blütenstängel beherbergen eine weiße milchige Flüssigkeit. Das schreckt manche ab, aber die Pflanze ist nicht giftig sondern essbar und sehr gesund. Mit den Blüten lassen sich sehr attraktiv Salate dekorieren.

Blaustern
Unter den Frühlingsblühern findet man viele Bodendecker, die nur bis zu 15 cm hoch werden und einzeln nicht weiter auffallen. Wenn sie aber große Horste bilden dürfen, dann sind sie eine echte Bereicherung für jeden Garten. Blausternchen, auch Scilla genannt, sind dafür ein gutes Beispiel. Ihre stahlblauen Blüten wirken nur in der Masse. Die Art Scilla mischtschenkoana blüht weiß und hat sich mittlerweile auch in den Gärten und Parks etabliert.

Forsythie
Wenn die Frühlingssonne intensiver die Luft erwärmt folgt die Forsythie. Noch vor dem Blattaustrieb schmückt sie sich mit einem Meer aus gelben Blüten. Die großen Sträucher leuchten weithin und verschönern nicht nur Gärten, sondern auch Straßen und Verkehrsinseln. Die gelben Blüten tragen kaum Nektar und sind daher für Insekten nicht so interessant.

Schlüsselblume
Wäre dem heiligen Petrus nicht irgendwann durch ein Missgeschick sein Schlüsselbund zur Himmelspforte aus der Hand gefallen, wäre die Welt um ein paar Farbtupfer ärmer und wir könnten uns nicht an der schönen Blüte der Schlüsselblume erfreuen. Sie gehört zu den Primeln und ist in unseren Breitengraden in der Natur nicht mehr oft zu entdecken. Umso mehr lohnt es sich, ihr einen geschützten Platz im Garten zu geben.

Haselnuss
Farblich dezent, aber aufgrund der Blütenfülle auffällig ist die Haselnussblüte. Sträucher und Bäume sind schon seit Februar über und über mit den männlichen Kätzchen behangen. Allergiker bekommen das über Wochen zu spüren. Jetzt öffnen sich auch die weiblichen Blüten. Sie sind viel unscheinbarer, aber bei näherer Betrachtung äußert schön, mit ihren roten Kopfbüscheln.

Narzisse
Wenn die Temperaturen etwas steigen fallen die länglichen Blätterbüschel ins Auge, die überall aus der Erde drängen. Ihre Spitzen haben sich schon in der frostigen Zeit gezeigt, aber mit dem Einsetzen wärmerer Temperaturen haben sie es eilig und entfalten große gelbe, weiße und mehrfarbige Blüten auf den Stängelspitzen. Die Narzissen dürfen in keinem Garten fehlen. Ihre Sortenvielfalt ist beindruckend. Am imposantesten aber sind die gefüllten Narzissen, die immer mehr Gärten und Parks erobern.

Anemone/Buschwindröschen
Buschwindröschen kann man vorwiegend im Frühjahr bestaunen. Sie bilden große weiß oder gelb blühende Polster in den Mischwäldern und Parks, bevor die Bäume ausschlagen und ihnen das direkte Sonnenlicht nehmen. Speziell niedrige Pflanzen haben sich an die teilweise noch rauen Frühlingsbedingungen angepasst, da sie jetzt noch genügend Licht und feuchte, nährstoffreiche Erde zum Gedeihen vorfinden. Anemonen eignen sich auch gut für den Garten. Zum Beispiel im Schutz von Wildobsthecken und anderen sommerlichen Schattenspendern.

Zierkirsche, Kirsche
Imposant beginnt die Blüte der Zierkirschen. In weiß und rosa schmücken ganze Baumareale die Landschaft oder auch Stadtstraßen. In Japan ist die Kirschblüte ein festlicher Akt, der ausgiebig zelebriert wird. Sie steht für Schönheit aber auch Vergänglichkeit.Leider entstehen aus den Blüten keine Früchte. Je nach Standort und Temperatur folgt die Blüte von Sauer- und Süßkirsche nur kurze Zeit später.

Stiefmütterchen
Diese Pflanze blüht in den unterschiedlichsten Farbkombinationen. Eigentlich winterhart und für den Garten geeignet, findet man das Stiefmütterchen im Frühjahr hauptsächlich vorgezogen in Töpfchen. Man kann es auspflanzen oder ans Fenster stellen. Charakteristisch ist, dass das untere Blütenblatt die seitlichen etwas verdeckt. Viele Sorten tragen ein „schwarzes Auge“ in der Blütenmitte. Es gibt aber zunehmend mehr Sorten, bei denen Züchter dieses Auge weggezüchtet haben.

Weide
An kahlen Zweigen entwickeln sich die ersten Blütenknospen der zahlreichen Weidenarten. Weidenkätzchen mit ihren strahlendweißen Häubchen werden gern für die Vase geschnitten oder in Blumensträußen verarbeitet. Es gibt aber auch sehr schöne gelb oder grün blühende Arten, wie die Öhrchenweide, mit größeren Blütenköpfen. Steht man im Frühling unter einer Weide, dann hört man das dröhnende Geräusch hunderter Hummeln, die die Blüten besuchen.

Zierquitte
Die sommergrünen Sträucher haben ihren Höhepunkt im Frühling, wenn an kahlen Ästen zahllose rote Blüten erscheinen, die in der Sonne leuchten. Dafür wir die Zierquitte hauptsächlich gepflanzt. Die sich aus den Blüten entwickelnden kleinen Früchte sind essbar und schmecken ähnlich wie die Früchte der Kulturbäume, die allerdings weiß blühen.

Salomonsiegel
Die Pflanze findet man oft im Wald auf halbschattigen Standorten. Ihr Wuchs ist auffällig. Die einzelnen Triebe wachsen bogenförmig. Ab Ende April entwickeln sich an der Unterseite hängende weiße Blüten, die in einer Reihe wachsen. Die glöckchenförmigen Blüten zeigen nach unten und bewegen sich beim kleinsten Windstoß.

Tulpe
Im März noch folgen die ersten Tulpen. Auch hier ein überreiches Angebot aus Farbe und Form. Ihre Hauptblütezeit ist der April, bis in den Mai hinein. Die Tulpe hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Länder wie die Niederlande sind einst dem Charme der Pflanze so gründlich erlegen, dass sie am Rande des Ruins standen. Unter den Händlern wurden spezielle Sorten so teuer gehandelt, dass man vom Preis einer Zwiebel ein ganzes Gutshaus hätte erwerben können. Der niederländische König musste dem Treiben letztlich Einhalt gebieten. Auch heute noch gilt Holland als das Tulpenland.

Scharbockskraut
Auf Spaziergängen kann man an lichten Stellen große Horste des Scharbockskrauts entdecken. Die intensiv gelben und strahlenförmigen Blüten leuchten im Sonnenlicht. Auch im Garten wächst es sehr gut als Unterpflanzung von Gehölzen. Die jungen Blätter sind vitaminreich und können roh verzehrt werden. Man sollte sie aber pflücken, bevor die Blüte einsetzt.

Rosskastanie
Spätestens im April regen sich die Knospen der Gehölze. In milden Wintern auch schon früher. Die Knospen der Kastanie haben sich bereits geöffnet und schieben kerzenartig die Blütenknospen in die Höhe. Die einzelnen Blütenblätter sind mit einem gelben Fleck markiert. Dieser verrät den Insekten, dass hier Nektar angeboten wird. Nach der Bestäubung färbt sich der Punkt rot, und signalisiert damit, dass hier nun nichts mehr zu holen ist.

Erle
Die Erlen entlang von Bächen gehören zur gleichen Familie wie die Haselnuss. Auch sie beginnen im Frühjahr zu blühen. Es ist dasselbe Spiel. Während sich die männlichen Knospen schon vor dem Winter gebildet haben und nun beginnen zu blühen, entwickeln sich erst jetzt die unscheinbaren weiblichen Blüten. So verhindern Erlen die Selbstbestäubung.

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