Bestimmung | Herkunft | Wuchs | Giftstoffe |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Beschneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten |
Leuchtend gelbe Blüten im März
Wenn die Fröste nachlassen und die Natur langsam austreibt, freut man sich im Garten oder auf der Terrasse über jeden Farbtupfer, der den Frühling ankündigt. Neben einigen Zwiebelpflanzen gehört die immergrüne Mahonie zu den Frühblühern. Ihre weithin leuchtenden gelben Blüten erscheinen schon ab März und spenden den Insekten den frühen Nektar. Sie ist auch oft als attraktiver Zierstrauch entlang der Straße oder in Parks zu finden.
Aus den Blüten entwickeln sich bis zum Herbst blaue Beerenstände, die aber nicht nur von Vögeln geschätzt werden. Während die meisten Pflanzenteile giftige Alkaloide enthalten, lässt sich aus den fast ungiftigen Beeren der Mahonie leckerer Gelee oder sogar Wein herstellen. Diese Möglichkeiten der Verarbeitung sind bei uns kaum bekannt und daher umso überraschender.
Als Strauch ist die Mahonie äußerst pflegeleicht und sehr frosthart. Sie eignet sich hervorragend als Abgrenzung oder zur Unterpflanzung, da ihre Wurzeln nicht unter dem Wurzeldruck anderer Gehölze leiden.
Manchmal wird sie mit der Stechpalme oder Berberitze verwechselt. Im Gegensatz zu den beiden, ist die Mahonie aber ein Neophyt, also nicht ursprünglich bei uns heimisch. Man sagt ihr nach, dass sie speziell in Wäldern große Bestände bilden kann und dadurch einheimische Pflanzen verdrängt. In der Stadt und im Garten aber ist sie durchaus beherrschbar und eine Bereicherung fürs Auge.
Fotostrecke: Die Mahonie im Überblick
Mahonie Herkunft
Die verschiedenen Mahonien-Arten sind ursprünglich in Ostasien und Amerika heimisch. Bei uns ist heute die Gewöhnliche Mahonie in ganz Europa verbreitet. Sie wurde ursprünglich als Ziergehölz in höfischen Parks eingeführt und ist dann teilweise ausgewildert. Heute findet man sie auch an Waldrändern und entlang von Straßen. Ihren Namen bekam sie im Achtzehnten Jahrhundert von dem englischen Forscher Thomas Nuttall, der sie zu Ehren des amerikanischen Botanikers Bernard M’Mahon benannt hat.
Mahonie Wuchs
Die Mahonie ist ein aufrecht wachsender Strauch, der je nach Art Höhen von einem halben bis drei Metern erreicht. Das flache Wurzelwerk breitet sich weit aus und entwickelt Wurzel-Ableger, mit denen sich die Pflanze am Standort ausbreitet. Die immergrünen Blätter wirken ledrig. Sie sind dunkelgrün und haben kleine Stacheln entlang des Blattrands. Ansonsten ist die Pflanze stachellos. Im Herbst und Winter färbt sich das Blattwerk mancher Arten rötlich.
Ab März erscheinen die duftenden traubenartigen gelben Blütenstände. Die Knospen dafür hat die Mahonie schon im vergangenen Herbst entwickelt. Aus den Blütenständen entstehen dunkelblaue traubenartige Beeren die teils bereift sind und einen dunkelroten Saft enthalten. Ab August/September sind sie reif. Die Beeren können den ganzen Winter an der Pflanze hängen, wenn sie nicht von Tieren oder dem Menschen geerntet werden.
Mahonie Giftstoffe
Wurzel, Blätter und verholzte Teile der Mahonie enthalten den Wirkstoff Berberin und andere Alkaloide, die bei Einnahme zu Brechreiz und anderen toxischen Erkrankungen führen können. Die Beeren sind nur sehr schwach giftig und können durch kochen verarbeitet werden. Durch Erhitzung wird Berberin umgewandelt und in der Heilkunde und Medizin angewandt.
Mahonie schneiden
Der Mahonienstrauch braucht eigentlich keinen Schnitt. Sollte doch geschnitten werden müssen, dann kann man die einzelnen Triebe nach der Blüte zurückschneiden, verliert dadurch aber Blüte und Früchte. Von einem Schnitt im Herbst oder Winter sollte abgesehen werden, da die Mahonie schon vor dem Winter ihre nächstjährigen Knospen anlegt.
Mahonie überwintern
Mahonien sind sehr winterhart und müssen in der Regel nicht geschützt werden. Die Pflanze wächst im Winter weiter, wenngleich auch nur sehr wenig.
Während lang anhaltender Frostperioden kann die immergrüne Pflanze an Wassermangel leiden, da sie nur ein flaches Wurzelwerk besitzt. Daher sollte man gießen sobald der Boden etwas auftaut.
Mahonie vermehren
Mahonien vermehren sich über die Beerensamen, die gern von Vögeln gegessen und verbreitet werden. Eine Vermehrung per Samen ist allerdings langwierig und benötigt spezielles Wissen, wie bei vielen Gehölzen.
Einfacher lässt sich die Pflanze per Steckling vermehren. Man schneidet frische Triebe direkt nach der Blüte. Am besten solche, die selbst keine Blüten getragen haben. Die Stecklinge werden zur Bewurzelung in einen Topf mit frischer Erde gesteckt.
Mahonien treiben unterirdisch verstärkt Wurzelausläufer, über die sie sich am Standort langsam ausbreitet. Die Triebspitzen kann man ausgraben, wenn sie die ersten Blätter entwickelt haben und an einen neuen Ort setzen.
Mahonie anpflanzen
Im Frühjahr oder Herbst können Mahonien gesetzt werden. Sie wachsen sehr langsam. Möchte man sie als Hecke nutzen, sollten die Jungpflanzen im Abstand von ca. 40 cm gesetzt und gut angegossen werden.
Neben der gewöhnlichen Mahonie werden heute auch zunehmend andere Sorten im Handel angeboten, wie zum Beispiel Mahonia japonica, mit längeren Blütenrispen. Sie ist ähnlich pflegeleicht.
Mahonie Krankheiten
Die Mahonie ist relativ resistent, kann aber von Pilzerregern befallen werden, was zur Blattverfärbung führt. Welke Blätter können aber auch auf Wassermangel hindeuten, da die Mahonie ein Flachwurzler ist. Außerdem ist sie anfällig für Mehltau. In dem Fall kann man mit Seifenlauge oder einem Fungizid sprühen. Bei sehr starkem Befall sollten die befallenen Pflanzenteile beseitigt werden.
Praxistipps
Mahonie in der Medizin und Heilkunde
Das Wurzelwerk aber auch andere Pflanzenteile enthaltenen den giftigen Wirkstoff Berberin. Er wird in der Medizin verarbeitet und gegen Schuppenflechte angewandt. Schon die amerikanischen Ureinwohner haben die Pflanze vielseitig genutzt. Verschiedene Pflanzenteile wurden gekocht oder andersweitig verarbeitet und unter anderem bei Fiebererkrankungen, Durchfällen und Hautkrankheiten angewandt. Heute wird Berberin auch in der Behandlung von Alzheimer Patienten erprobt.
Weitere Frühblüher