Bestimmung | Herkunft | Wuchs | Sorten |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung | Wellness | Kosmetik |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Schneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Königliches Kraut mit mediterranem Aroma
Das Basilikum ist zweifelslos eines der bekanntesten und beliebtesten Gewürzpflanzen. Der hohe Anteil an ätherischen Ölen, vor allem in den Blättern, macht es zum unverzichtbaren Gewürz für viele mediterrane und asiatische Speisen. Schon wenn man es nur streift, entlässt es einen angenehm aromatischen Duft in die Luft. Basilikum ist auch als „Königskraut“ bekannt. Der Name geht auf das griechische Wort Basileus zurück, das mit König oder Herrscher übersetzt werden kann.
Im Frühjahr wird Basilikumsamen direkt ins Gartenbeet gesät und ist schon nach zirka sechs Wochen erntereif. Auch als Topfpflanze ist Basilikum sehr begehrt. Man findet es heute über den Sommer in sehr vielen Küchen auf dem Fensterbrett. Meist sind es vorgezogene Pflanzen aus dem Handel, von denen man bei Bedarf ein paar frische Blätter ernten kann. Die Lebensdauer dieser Basilikumpflanzen ist begrenzt, aber Nachschub einfach zu besorgen. Selbst gesäte Pflanzen entwickeln sich in der Regel kräftiger und halten dadurch länger.
Im Winter wird es etwas schwieriger, Basilikum frisch vorrätig zu haben, da es wärmeliebend und nicht winterhart ist. Auch der Lichtmangel macht ihm zu schaffen, daher wird Basilikum einjährig kultiviert. Mit Beginn der Blüte geht der Anteil an ätherischen Ölen im Blattwerk zurück. Um das Aroma zu erhalten müssen Knospen und Blüten entfernt werden. Auch ein kompletter bodennaher Rückschnitt ist möglich. Dadurch treibt die Pflanze meist neu aus und die Blüte wird erst mal verzögert. Insgesamt ist Basilikum zuallererst eine Nutzpflanze, auch wenn die Blüte sehr dekorativ wirken kann.
Basilikum im Überblick
Basilikum Wuchs
Basilikum ist in seinen Ursprungsgebieten eine mehrjährig wachsende Pflanze, die teilweise an der Basis leicht verholzt und ständig neue Triebe und Blätter erzeugt, bis die Blüte einsetzt. Bei uns wird die nicht winterharte Pflanze einjährig kultiviert. Sie kann in der Regel, je nach Sorte, zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch werden. An einem Stängel entstehen leicht verzweigte Seitenstängel mit Blattwerk. Die grünen Blatter sind weich und oval bis spitzförmig, je nach Art und Sorte. Sie besitzen winzig kleine Drüsen auf der Blattoberfläche, in denen die ätherischen Öle erzeugt und gespeichert werden.
Basilikum wächst vorwiegend aus Samen. Vom Keimen bis zur Blüte vergehen ungefähr vier Monate. Die meist weißen, teilweise auch bläulichen oder roten Lippenblüten sitzen entweder kreisförmig eng am Stängel, oder in Ähren an den Stängelenden, die wachsen und dabei immer weitere Blüten erzeugen. Aus dem Verblühten entwickeln sich kleine rundliche Früchte, die jeweils mehrere kleine schwarze Samen enthalten.
Basilikum Sorten
Im Handel werden unterschiedliche Arten von Basilikum angeboten. Am bekanntesten ist das Genoveser Basilikum mit seinen großen, an den Rändern gewölbten Blättern, das hauptsächlich in der italienischen Küche Verwendung findet. Für die Zubereitung von asiatischen Gerichten empfiehlt sich das etwas kräftigere Thai-Basilikum. Eine frische süßliche Komponente bringt das Zitronenbasilikum. Die rotblättrigen Sorten haben teilweise einen höheren Vitamingehalt und sind auch sehr dekorativ. Bubikopf, griechisches Basilikum, Anisbasilikum und vielen anderen Sorten erweitern die Palette und laden ein, neue Geschmacksrichtungen zu erkunden.
Basilikum Standort
Ein sonniger Standort mit etwas Windschutz ist das, was Basilikum am meisten schätzt. Die Wärme lässt es wachsen und gedeihen. Fallen die Temperaturen unter 15 Grad verringert das Basilikum sein Wachstum merklich. Unter 10 Grad wächst es gar nicht mehr.
Die Erde sollte nährstoffreich sein. Blumenerde eignet sich gut, da das Basilikum zu den Starkzehrern zählt. Kräutererde dagegen weniger, da sie meist nährstoffarm ist.
Basilikum gießen
Während der Keimung kann die Erde etwas feuchter sein. Dann gießt man Basilikum eher verhalten. Es kommt gut mit etwas trockener Erde zurecht. Wenn das Basilikum allerdings irgendwann schlappt, hat man es mit der Wassersparsamkeit übertrieben. Nach einer üppigen Wassergabe richtet es sich meist schnell wieder auf.
Basilikum düngen
Basilikum im Topf sollte regelmäßig mit Flüssigdünger versorgt werden. Während der Wachstumsperiode kann alle vier Wochen gedüngt werden. Als Starkzehrer kann es im Freiland auch mit Kompost versorgt werden.
Gärtnertipp: Basilikum selbst ziehen
Natürlich ist es möglich, eine fertige Pflanze auf dem Markt zu kaufen. Aber selbstgezogenes Basilikum ist in der Regel langlebiger und ergiebiger.
Einfach einen Topf mit vorgedüngter Blumenerde füllen, Samen darauf verteilen, leicht andrücken und angießen. Die nächsten vier bis sechs Wochen die Erde leicht feucht halten und schon kann die Ernte beginnen.
Basilikum ernten
Gekauftes Basilikum kann sofort geerntet werden. Wenn man selbst anbaut dauert es ca. 6 Wochen bis die ersten Blätter pflückreif sind. Zu Beginn der Erntezeit zupft man erst mal die größten Blätter ab. So haben nachwachsende Blätter mehr Platz. Auch vermehrt die unteren, bevor sie welk werden. Dann kann man damit beginnen Stängel zu ernten. Dabei nimmt man nicht den ganzen Stängel, sondern lässt ein Drittel stehen, damit das Basilikum gut nachwachsen kann.
Bei vielen Arten geht das Aroma etwas zurück wenn die Blüte einsetzt. Das Blattwerk wird vernachlässigt und teilweise unansehnlich. Daher sollten die Knospen immer wieder abgeschnitten werden, um die Blüte hinauszuzögern und die Erntezeit zu verlängern.
Basilikum lagern
Das geerntete Basilikum hält sich in einem Wasserglas noch einige Wochen. Vorausgesetzt das Wasser wird alle 2-3 Tage erneuert.
Basilikum lässt sich gut trocknen und kann so monatelang in einem verschließbaren Gefäß aufbewahrt werden.
Basilikum ist nur bedingt etwas für den Gefrierschrank. Meist büßt die Pflanze zu viel von ihrem Aroma ein, obwohl es hier auch andere Ansichten gibt.
Basilikum schneiden
Basilikum wird nur geschnitten um es abzuernten. Um die Pflanze möglichst wenig zu schädigen, sollten Blätter und Stängel mit einer Schere oder einem Messer geschnitten werden. Ansonsten braucht es keinen Schnitt. Allerdings muss man sich entscheiden, ob man die Pflanze blühen lässt, denn das raubt ihr Kraft und vermindert das Aroma in den Blättern. Durch das beständige Abschneiden der Knospen kann man die Blüte etwas hinaus zögern.
Basilikum überwintern
Basilikum stammt aus subtropischen Gebieten und ist daher nicht winterhart. Überwintert werden kann es bei Zimmertemperatur am Fenster. Da aber das Sonnenlicht fehlt, wird die Pflanze meist schwächlich und anfällig. In jedem Fall sollte das Basilikum über den Winter eher trockener stehen, damit das empfindliche Wurzelwerk nicht unter Nässe leiden muss.
Basilikum vermehren
Basilikum lässt sich einfach selbst ziehen. Die Samen können vom Frühjahr bis in den Hochsommer hinein gesät werden. Meist kultiviert man sie in Töpfen wo gleich mehrere Pflanzen auf engem Raum büschelartig gedeihen. Basilikumsamen sind Lichtkeimer. In einen mittelgroßen Topf säet man ca. 15-20 Samen. Sie werden auf der Topferde gleichmäßig verteilt, wobei man vom Rand etwas Abstand hält. Die Samen werden nur leicht angedrückt. Sie sollten nicht mit Erde bedeckt sein. Wenn nach zwei Wochen acht bis zehn Pflanzen keimen, kann sich daraus ein dichter Busch bilden, den man schon nach einigen Wochen abernten kann.
Basilikum lässt sich auch ganz einfach über Stecklinge vermehren. Am besten nimmt man dazu Kopfstecklinge, also Stängel mit Blättern und der Spitze dran. Die stellt man einfach für ein paar Wochen in ein Wasserglas. Langsam bilden sich weißliche Wurzeln. Hat sich ausreichend Wurzelwerk gebildet, kann man sie vorsichtig topfen und angießen, damit die Wurzeln gut mit Erde umspült werden.
Basilikum im Garten anpflanzen
Die meisten Basilikumpflanzen leben wohl in Töpfen. Manche Basilikumarten kann man aber auch gut im Freiland ziehen. Die Aussaat erfolgt nach den letzten frostigen Nächten. Der Reihenabstand beträgt durchschnittlich 30 cm. Die Samen sind Lichtkeimer, sie werden nur leicht angedrückt und angegossen. Nach sechs bis acht Wochen kann die Ernte der größeren Blätter beginnen.
Basilikum Krankheiten
Schnell sich verfärbende welkende Blätter sind oft gar keine Krankheit, sondern Sonnenbrand. Er tritt bei Pflanzen aus dem Handel gern auf, wenn man sie frisch gekauft gleich aufs sonnige Fensterbrett stellt. Man möchte doch nur das Beste für die Pflanze. Leider aber haben diese Pflanzen in ihrem Leben meist nur Kunstlicht gesehen und sind die harten Sonnenstrahlen nicht gewohnt.
Ansonsten gibt es einige Erkrankungen durch Pilzbefall, der sich meist durch Blattverfärbungen oder Blattflecken bemerkbar macht. Da Basilikum eh nur kurzzeitig kultiviert wird, lohnt eine Behandlung in diesem Fall nicht. Die befallenen Pflanzenteile sollten direkt beseitigt werden, um eine Verbreitung zu verhindern.
Praxistipps
Basilikum in der Medizin und Heilkunde
Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde das Basilikum in der Medizin und Heilkunde eingesetzt. Es half bei Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit. Ein Tee aus Basilikumblättern lindert Husten. Inzwischen aber sieht man den Inhaltsstoff Estragol kritisch. Im Tierversuch hat er eine erbgutschädigende Wirkung. Allerdings nur im hohen Konzentrat. Ob der Mensch Schaden nehmen kann ist nicht erwiesen. Bislang gibt es keine Bedenken beim Verzehr als Würzpflanze.
Basilikum in der Küche
Basilikum steht den Sommer über in vielen Küchen. Ob am Fensterbrett oder auf dem Balkon. So lassen sich ständig Blätter zupfen, mit denen man Gerichten eine eigene aromatischer Note geben kann. Basilikum harmoniert sehr gut mit Tomaten, wobei dann auch Mozzarella und ein feines Olivenöl nicht fehlen sollten. Frisch geerntete und kleingehackte Basilikumblätter sind ein wichtiger Bestandteil von Pesto. Die Blätter und auch die jungen Stiele sollten immer direkt nach dem ernten verarbeitet werden, da sie schnell welken und teilweise ihr Aroma verlieren. Dafür kann man Basilikum gut trocknen und dadurch länger aufbewahren. Durch das Trocknen geht etwas vom Aroma verloren, aber dafür hat man es auch in der kalten Jahreszeit vorrätig.
Mit Basilikum lassen sich auch leckere Schnäpse und Liköre ansetzen.
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