Bestimmung | Herkunft | Wuchs |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung |
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Nicht nur zur Garnierung
Die Petersilie, teilweise auch Peterle, Felswurz oder Silk genannt, ist eine der bekanntesten Gewürzpflanzen in unserer Küche. Ob die Urform mit glatten Blättern, gezüchtete Sorten mit krausen Blättern, oder die Petersilienwurzel selbst, alles findet Verwendung in zahlreichen Gerichten. Traditionell findet man die Petersilie in fast jedem Garten, da sie einfach zu pflegen ist und einen über den Sommer immer mit frischen Blättern und Stängeln versorgt. Heute wird die Petersilie weltweit angebaut und gehört zum Standardsortiment jedes Supermarkts. Ob vorgezogen, geschnitten und abgepackt oder getrocknet.
Wie so viele Pflanzen hat auch die Petersilie ihre Verbreitung in Europa den Römern zu verdanken, die sie schon als Heil- und Gewürzpflanze schätzten.
In der Wurzel stecken wertvolle ätherische Öle, in Blättern und Stängel viele Vitamine und Mineralstoffe.
In der Küche werden zwei Arten genutzt: Petroselinum crispum, die glatte Petersilie, und daraus gezüchtete Sorten mit krausem Blatt. Und Petroselinum crispum subsp. tuberosum, die Wurzelpetersilie.
Petersilie Wuchs
Die zweijährige Petersilie wird ca. 20-100 cm hoch. Aus einer rübenartigen Wurzel entwickeln sich meist mehrere glatte aufrechte Stängel, die röhrenartig sind, also teilweise hohl. An den Stängeln sitzen sattgrüne gefiederte Blätter, die je nach Sorte glatt oder gekräuselt sind. Sie riechen aromatisch und sitzen auf kleinen Stielen oder direkt am Stängel.
Die Petersilie ist ein Doldenblütler. Die Blüte erscheint erst im zweiten Jahr und besteht aus vielen Strahlen an deren Spitze sich gelbliche Blüten entwickeln. Durch Insektenbestäubung entwickeln sich über den Sommer die Samenfrüchte, die ebenfalls geerntet und verwendet werden können.
Petersilie ernten
Von der Petersilie können im ersten Jahr von Juni bis November laufend grüne Blätter geerntet bzw. gezupft werden. So hat man sie immer frisch zur Verarbeitung. Oder man schneidet ganze Stängel bodennah ab. Spätestens im November, vor den ersten Frösten, kann man die Pflanze komplett ernten und entsprechend lagern.
Die Petersilienwurzel ist bei Frühjahrssaat ab August bis zur Frostperiode erntereif.
Petersilie lagern
Petersilie bleibt im Wasser stehend eine knappe Woche haltbar, bevor sich die Stängel nach unten neigen und das Blattwerk gelblich und schlapp wird. Blätter und Stängel können auch gewaschen und eingefroren werden und halten so mehrere Monate. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sie locker und nicht gequetscht liegen.
Petersilienwurzeln können mehrere Wochen im Kühlschrank gelagert werden. Bei Normaltemperatur werden sie schon nach einer Woche trocken. Lässt man das Blattwerk dran, können zwei bis drei Wochen daraus werden.
Gärtnertipp: Petersilie
Petersilie kann man vom Frühjahr bis zum Spätsommer säen. Am besten säet man alle paar Wochen in Intervallen, damit ständig neue Pflanzen heran wachsen. So ist man immer mit frischen Blättern versorgt.
Petersilie vermehren
Petersilie lässt sich einfach über Samen züchten, die man im Stammsortiment jedes Händlers findet. Wünscht man sich besonders aromatische Sorten, ist man im Fachhandel besser beraten. Petersilie-Samen sind Dunkelkeimer, die circa einen Zentimeter tief gesetzt werden. Vor dem Säen kann man sie als Keimhilfe ein paar Stunden in lauwarmes Wasser legen. Petersilie kann in einen kleinen Topf gesät werden und keimt nach zwei bis drei Wochen. Die Keimung ist unregelmäßig, das heißt, es gibt immer einige Nachzügler. Sind die Sämlinge circa 5-7 cm hoch, werden sie pikiert und ins Freiland bzw. einen größeren Topf gesetzt. Reihenabstand ungefähr 20 cm. Möchte man sie im kleinen Topf für die Fensterbank belassen, sollte man die Sämlinge auslichten und nur einige starkwüchsige stehen lassen. Ansonsten wachsen sie nicht so gut, weil sie sich gegenseitig behindern.
Im Handel gibt es auch Saatbänder fürs Beet und Saatscheiben für den Topf, die das „Säen“ einfach machen.
Petersilie aus Saatband oder Saatscheibe ziehen
Im Handel gibt es Saatbänder fürs Beet und Saatscheiben für den Topf. Die Samen sind hier schon in gleichmäßigen Abständen in einem Papierhalter eingelassen, der sich mit der Zeit auflöst. So wird das „Säen“ einfacher gemacht. Bei den Saatbändern zieht man im vorbereiteten Beet zirka ein Zentimeter tiefe Furchen die einen Abstand von ungefähr 20 Zentimeter haben. Da hinein legt man das Saatband, feuchtet es etwas an, überdeckt es mit Erde und gießt nochmal an. Die Scheiben legt man in mit Erde gefüllte Töpfe, feuchtet sie an, bedeckt sie und gießt an. Das Anfeuchten stellt sicher, dass die Petersiliesamen genug Feuchtigkeit zum keimen bekommen. Das Angießen schwemmt Erde um Band oder Scheibe, so dass sie gut eingebettet sind.
Petersilie anpflanzen
Im Handel bekommt man fast ganzjährig vorgezogene Pflanzen. Die sind meist wachstumsoptimiert und für eine rasche Verwertung gedacht. Umtopfen ist oft nicht erfolgreich. In Gärtnereien findet man dagegen auch vorgezogene Petersilie, die umgetopft oder ins Freiland gesetzt, weiter wächst und so über einen längeren Zeitraum hin geerntet werden kann.
Möchte man Petersilie im Garten säen, so sollte man jedes Jahr einen anderen Standort wählen, da die Pflanze nicht mit sich selbst verträglich ist.
Petersilie Krankheiten
Petersilie ist relativ resistent gegen Krankheiten. Die Petersilienwelke, eine Pilzkrankheit tritt zuweilen auf, wenn die Pflanze sich am Standort nicht wohl fühlt, zu feucht steht oder zu schattig. Hier könnte man mit Fungiziden sprühen, aber da es sich um eine Nutzpflanze handelt, ist davon abzuraten. So bleibt nur, die befallenen Pflanzenteile oder die ganze Pflanze zu entsorgen.
Praxistipps
Petersilie in der Medizin und Heilkunde
Petersilie wirkt blutreinigend und entgiftend. Sie hat eine positive Wirkung auf Niere und Leber, wirkt entschlackend, krampflösend, verbessert den Körpergeruch und bekämpft Sodbrennen. Die Liste ihrer positiven Wirkungen ist lang und reicht bis zur anregenden Wirkung des Geschlechtstriebs. Schwangeren Frauen wird vom Verzehr größerer Mengen abgeraten, da es im Extremfall verfrühte Wehen auslösen könnte.
Im Handel findet man verschiedene Präparate zur inneren Anwendung, unter anderem Petersilientee, den man auch einfach selbst herstellen kann, indem man ein Stück der Wurzel mit heißem Wasser aufbrüht und einige Minuten ziehen lässt.
Petersilie in der Küche
Genutzt werden zwei Arten:
Petroselinum crispum, die glatte Petersilie, aus der auch Sorten mit krausem Blatt gezüchtet wurden. Von den Sorten dieser Art nutzt man Blätter und Stängel, aber nicht die kleine holzige Wurzel.
Petroselinum crispum subsp. tuberosum, die Wurzelpetersilie, von der wie der Name schon sagt, die Wurzel verwendet wird. Sie wiederum hat größere Blätter, die man zwar verwenden kann, aber die bei weitem nicht so aromatisch schmecken, wie die der glatten- oder krausen Petersilie.
Die aromatisch duftenden Blätter und Stängel der glatten und krausen Petersilie werden oft zum Garnieren und Würzen von Suppen, Brühen und anderen Gerichten benutzt. Im Vorderorientalischen Raum reicht man sie als Beilage zu vielen Gerichten. Klein gehackt und mit Weizengries gemischt wird sie als leckeres Taboule serviert. Ein Nationalgericht der Libanesen.
Neuerdings erlebt die Petersilie auch ihren Auftritt in der grünen Smoothie-Welt. Dank ihrer vielen positiven Eigenschaften wird sie gern als Zutat beigemischt.
Die Petersilienwurzel ist außen gelblich und innen weiß. Ihr süßlich herber Geschmack macht sie zur unverzichtbaren Zutat von Eintöpfen, Soßen und Suppen. Sie ist einer der Grundbestandteile von Suppengrün, mit dem Gemüsebrühe gekocht wird. Auch roh kann sie gegessen werden. Dazu muss man sie nur waschen, evt. mit einer Gemüsebürste reinigen und raspeln bzw. in ganz feine Scheiben schneiden.
Interessant ist die Petersilienwurzel auch als Beilage zum Braten. Man kann sie eine Stunde lang in der Bratensoße mitköcheln lassen, so dass sie weich wird und einen Teil ihres Aromas abgibt. Dann serviert man sie am Stück, als Gemüsebeilage auf dem Teller.
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