Bestimmung | Herkunft | Wuchs |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung | Wellness |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Beschneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Angenehmer Duft nach Sonne und Meer
Mit der Verbreitung der mediterranen Küche in ganz Europa kam auch ein wohlriechendes Gewürzkraut in unsere Gärten und auf den Balkon. Rosmarin findet man heute natürlich als erstes im Handel, wo vorgezogene Pflanzen für die Küche offeriert werden. Aber auch Gartenfreunde haben die aparte Pflanze für sich entdeckt und sozusagen eingemeindet. Obwohl der Halbstrauch nicht ganz winterhart ist, sieht man ihn immer öfter ausgepflanzt und schon einige Jahre alt in Gärten stehen. Dies gelingt Dank neuerer Züchtungen, die kälteresistenter sind.
Ab dem Frühjahr schmückt er sich mit einem hellblauen Blütenflor, der Insekten anlockt. Und wenn man mit der Hand darüber streift, entweichen ätherische Substanzen, die einen direkt an einen Mittelmeerurlaub denken lassen. Die Blätter und Zweige des Rosmarins eignen sich sehr gut für Fisch, Fleisch und Gemüsegerichte. Er ist eine wichtige Zutat für die Gewürzmischung „Kräuter der Provence“.
Neben den aufrecht wachsenden Rosmarin-Arten, gibt es auch den sogenannten Hänge-Rosmarin, der sich besonders für Töpfe und Blumenampeln eignet und seinen angenehmen Duft in Nasenhöhe verbreitet.
Fotogalerie: Rosmarin im Überblick
Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) gehört zur Gattung Rosmarinus in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Im Volksmund wird er auch Brautkraut, Kranzenkraut oder Weihrauchkraut genannt, da er früher teilweise als Weihrauchersatz diente. Die Bezeichnung Hochzeitskraut oder Hochzeitsblümchen deutet darauf hin, dass Rosmarin im Volksglauben für Treue und Liebe steht.
Rosmarin Wuchs
Der Rosmarin ist ein immergrüner Halbstrauch, der bis zu zwei Meter hoch und mehrere Jahre alt wird. Er wächst zunächst aufrecht aus der Basis, teilweise mit mehreren Trieben, die sich verzweigen können. Mit der Zeit verholzen die krautigen Triebe von der Basis her nach oben, weshalb die Pflanze gleichzeitig als Staude und als Strauch gesehen wird. Bei älteren Trieben wird die Rinde rissig und blättert ab. Die schmalen festen Blätter des Rosmarins erinnern entfernt an Fichtennadeln. Sie sind oberseitig dunkelgrün, unterseitig hell und leicht filzig behaart. Die begehrten Geruchs- und Geschmacksstoffe sitzen hauptsächlich an den Blättern und Stängeln.
Die Blüte erscheint meist im Frühjahr, manchmal schon im späten Winter, und kann ganzjährig immer wieder auftreten. Die lavendelblauen oder weißlichen Lippenblüten wachsen traubenartig in Knäueln aus den Blattachseln. Sie besitzen einen zweilippigen Kelch aus Kronblättern. Die Staubfäden stehen weit hervor. Die heranreifenden Früchte sind braun und zerfallen am Ende in Teilfrüchte mit jeweils einem Samen.
Rosmarin Standort
Sonne und Wärme sind für das Gedeihen des Rosmarins sehr wichtig. Er kann zwar auch halbschattig stehen, mag aber kühle Standorte nicht. Der Boden sollte locker und durchlässig sein. Ansonsten gedeiht er auf fast jedem Boden. Aber besonders gut auf Böden mit hohem Sandanteil und auf kalkhaltigen Böden.
Rosmarin gießen
Der Rosmarin bevorzugt ein eher trockenes Substrat. Sein Wasserbedarf ist mäßig. Allerdings sollte er nie völlig trocken stehen. Beim gießen kann man zurückhaltend sein und nur Wasser geben, wenn im Topf die Erde oberflächlich trocken wirkt. Im Garten bieten sich erhöhte Lagen an, die auch nach einem Regen nicht lange nass bleiben. Zu häufiges Gießen ist unter den Pflegemaßnahmen wahrscheinlich der Hauptgrund für das Absterben von Rosmarin-Pflanzen.
Rosmarin düngen
Der Nährstoffbedarf des Rosmarins ist nicht hoch. Er gedeiht auch, wenn man ihn eine lange Zeit nicht düngt. Allerdings wirkt sich das früher oder später auf die Wuchsfreudigkeit aus. Möchte man seine Pflanze regelmäßig ernten, empfiehlt sich vom Frühjahr bis zum Spätsommer alle vier Wochen eine Düngung mit Flüssigdünger.
Rosmarin ernten
Hat man einen Topf auf dem Balkon oder einen Strauch im Garten, so kann man das ganze Jahr hindurch Teile davon abernten. Am besten schneidet man ganze frische Triebe ab. Das verträgt die Pflanze problemlos. Über die Sommerzeit ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten und die geernteten Rosmarinzweige am besten zum würzen und Verarbeiten geeignet. Während der Winterzeit sollte man die Pflanze etwas schonen, da sie durch den Licht- und Wärmemangel etwas geschwächt ist.
Rosmarin lagern
Am besten verwendet man den Rosmarin frisch geschnitten. Sollte man mal nicht alles verbrauchen, so kann man die restlichen Zweige für zwei bis drei Wochen in ein Wasserglas stellen. Aber Rosmarin lässt sich auch gut trocknen. In südlichen Ländern wird er sehr oft getrocknet angeboten, obwohl man ihn frisch ernten könnte. Aber so ist es wahrscheinlich noch einfacher, ihn zu verwenden. Zum trocknen legt man die Zweige ein paar Tage aus und entfernt dann die Blätter vom Stängel. Um das Aroma möglichst lange zu erhalten, sollte man die nun festen trockenen Blätter erst kurz vor Benutzung zerkleinern bzw. mörsern.
Rosmarin kann auch gut tiefgefroren werden und hält dann viele Monate. Dazu wird er zuerst gewaschen. Dann lässt man ihn oberflächlich trocken werden und packt ihn in eine Gefriertüte, aus der man beim Verschließen die Luft rausdrückt.
Rosmarin schneiden
Die buschigen Pflanzen sind sehr schnittverträglich. Man kann einzelne Zweige schneiden oder sogar stärkere Rückschnitte vornehmen. Auch Formschnitte sind möglich. Man kann Rosmarin als Hochstämmchen ziehen und Rund- oder Pyramidenschnitte anwenden, um ihn in eine attraktive Form zu bringen. Alle Schnittmaßnahmen sollten im Frühjahr und Sommer erfolgen, wenn die Pflanze am kräftigsten ist.
Rosmarin überwintern
Rosmarin ist nur bedingt winterhart. Einige Arten halten geringe Minustemperaturen problemlos aus. Fallen diese aber in den zweistelligen Bereich, können schon Stängel und Blätter erfrieren. Im Garten wachsende Pflanzen überleben daher nur wenn sie in gemäßigten Zonen wachsen und schon etwas älter sind. Ein Frostschutz aus Reisig oder Flies ist empfehlenswert.
Rosmarin im Topf sollte über den Winter ins Haus geholt werden und an einem hellen Ort, bei ca. 10 Grad, überwintert werden. Er kann in der Zeit sehr trocken stehen.
Rosmarin vermehren
Die Vermehrung über Samen erfordert Geduld und einen warmen Ort. Die Samen werden ab April zirka einen Zentimeter tief gesetzt. Sie keimen nach drei bis fünf Wochen, bei einer Temperatur von mindestens 20 Grad.
Einfacher ist die Vermehrung durch Stecklinge im Frühjahr und Sommer. Dazu kann man frische Triebe nehmen oder leicht verholzte Zweige von denen die unteren Blätter entfernt werden. Die Stecklinge wachsen in einem Erde/Sandgemisch am besten an. Sie sollten hell und warm stehen, aber nicht sonnig. Die Bewurzelung dauert in der Regel ein bis zwei Monate, dann kann man erkennen, dass die Stecklinge beginnen zu wachsen.
Rosmarin anpflanzen
Im Handel werden vorgetriebene Pflanzen angeboten. Sie sind eigentlich für den schnellen Verbrauch gedacht, können aber auch in den Garten gepflanzt werden, oder zur Weiterkultivierung umgetopft werden. Man hat nicht mit allen Exemplaren Glück, aber es kann funktionieren. Bessere Chancen hat man mit Jungpflanzen aus der Gärtnerei oder dem Pflanzencenter. Sie sind meist robuster.
Rosmarinpflanzen werden zu Beginn des Sommers in den Garten gesetzt. Die Stelle sollte sonnig und nicht zu feucht sein. Gepflanzt wird im Abstand von zirka 50 Zentimetern.
Rosmarin Krankheiten
Rosmarin ist relativ krankheitsresistent. Er wird ab und zu von Pilzkrankheiten befallen. Mehltau kann immer wieder auftreten und ist Zeichen für eine geschwächte Pflanze. Wurzelhals- und Stängelfäule lässt die Pflanze langsam absterben und ist meist ein Hinweis auf zu feuchtes Substrat.
Praxistipps
Rosmarin in der Medizin und Heilkunde
Rosmarin enthält ätherische Öle, Gerbstoff, Flavonoide, Saponine, Harze und viele andere Stoffe. In der Heilkunde wird die Pflanze schon seit über 2000 Jahren beschrieben. In Salben, Tinkturen und Gebräuen wurden alle Teile des Rosmarin verwendet, mal die Wurzel, mal die Blätter und Stängel. Er wurde gegen innere Schmerzen, Juckreiz, Zahnschmerzen oder für die Durchblutung der Haut und vieles mehr eingesetzt.
Das aus dem krautigen Teil der Pflanze gewonnene Rosmarinöl wird innerlich als Tee, wie auch äußerlich angewendet. In verdünnter Form auf die Haut aufgetragen wirkt es durchblutungsfördernd und reduziert die Ausbreitung von Bakterien und Pilzen.
Rosmarinn in der Küche
<Der charakteristische Geschmack des Rosmarins veredelt viele Gerichte. Zuerst hielt das Gewürz Einzug in die mediterrane Küche Italiens und Südfrankreichs wo es für Fleisch-, Fisch- und Gemüserezepte verwendet wird. Rosmarin ist eine der Hauptzutaten in der Gewürzmischung „Kräuter der Provence“. Heute findet man ihn in vielen Küchen Europas. Man kann Blätter und krautige Stängel frisch oder getrocknet verwenden, wobei ersteres eindeutig aromatischer ist. Man kann auch einen ganzen Zweig auf das Gericht legen, bevor es in den Ofen kommt. So ist auch noch die Garnierungskomponente abgedeckt.
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