Bestimmung | Herkunft | Wuchs |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung | Beauty & Wellness |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Beschneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Eine sehr gesunde Gewürz- und Heilpflanze
Die aromatische Pflanze aus dem Mittelmeerraum hat sich schon lange bei uns etabliert und bereichert unsere Gärten und Balkone. Sie wächst als mehrjähriger Halbstrauch und ist sehr einfach zu pflegen. Zur Auswahl stehen die unterschiedlichsten Arten und Sorten, vom Echten Thymian, über Sorten mit Zitronen- oder Kümmelduft, bis hin zu kleinwüchsigen Arten, die als reichblühende Bodendecker geschätzt werden.
In der Küche wird Thymian wegen seines Geschmacks als Gewürz in zahlreichen Speisen geschätzt. Man kann ihn frisch oder getrocknet verwenden. Aber auch als Heilpflanze kann er überzeugen. Thymianextrakte und Öle finden sich in vielen medizinischen Anwendungen. Und auch im Wellnessbereich gibt es zahlreiche Produkte auf Naturbasis, die Thymol enthalten.
Thymian Wuchs
Die Pflanze wächst als mehrjähriger Halbstrauch. Die unteren Stängel verholzen. Die aufsteigenden krautigen Zweige tragen viele kleine grüne Blätter und neigen dazu sich stark zu verzweigen. Thymiansträucher werden je nach Art zwischen 10 und 50 Zentimeter hoch. Von Mai bis September erscheinen die zweilippigen Blüten. Sie sind weiß bis rosafarben.
Aus ihnen entwickeln sich die Nussfrüchte, die den Samen umschließen.
Thymian ist immergrün und verströmt an heißen Tagen seinen aromatischen Duft.
Thymian Standort
Thymian bevorzugt heiße vollsonnige Standorte. Er gedeiht sehr gut auf kalkhaltigen aber auch sandigen Böden und ist ideal für den Steingarten geeignet.
Thymian ist eine eher konkurrenzschwache Pflanze. Das heißt, sie wird sehr leicht von anderen wuchsstarken Pflanzen verdrängt. Daher sollte man darauf achten, dass sie an ihrem Standort Platz hat und nicht von Wildkräutern überwachsen wird.
Thymian düngen
Der genügsame Thymian ist ein Schwachzehrer und muss eigentlich nicht gedüngt werden. Sein Nährstoffbedarf ist gering. Man kann ihn im Frühjahr, zu Beginn der Wachstumsphase, mit Kompost versorgen. Sehr stickstoffhaltige Dünger lassen ihn schnell „schießen“ und instabil werden.
Im Topf kann man Thymianpflanzen alle 6-8 Wochen etwas Kräuterdünger verabreichen.
Thymian ernten
Im Frühsommer, kurz vor der Blüte, ist die beste Erntezeit. Wenn die Pflanze beginnt, kleine Knospen zu bilden, ist der Anteil an den gesunden ätherischen Ölen am höchsten. idealerweise findet die Ernte satt, solange die Hitze des Tages noch nicht zu stark ist, da ansonsten Öle verdunsten und erst am Abend wieder gebildet werden. Geerntet werden ganze Triebe, die man mit der Schere abschneiden kann. Oder man zupft Blätter vom Stängel, wenn man sie direkt verwenden möchte.
Thymian lagern
Geschnittene Thymiantriebe können problemlos einige Tage in einem Wasserglas gehalten werden. Man kann die frisch geernteten Zweige auch in einer Plastiktüte lagern, die luftdicht verschlossen wird. Am besten im Kühlschrank. Für eine längere Aufbewahrungszeit lohnt es, die Zweige zu trocknen.
Thymian schneiden
Besonders im Frühjahr empfiehlt sich ein Rückschnitt, um das Wachstum der Pflanze anzuregen und die Verzweigungen etwas zu lichten. Dabei sollte möglichst nur der grüne Teil der Stängel entfernt werden, da die Pflanze nur schwer bis gar nicht mehr aus den stark verholzten Trieben austreibt.
Thymian überwintern
Die meisten bei uns gebräuchlichen Arten sind winterhart und halten Fröste gut aus. Sie brauchen daher keinen Schutz. Hat man sich einen Thymian aus dem Urlaub im Süden mitgebracht, kann das etwas anders sein. Dann sollte man sicherheitshalber die Pflanze mit etwas Reisig oder Folie schützen, bzw. wenn sie ohnehin im Topf wächst, holt man sie ins Haus und stellt sie an einen hellen, nicht zu warmen Platz.
Thymian vermehren
Im Handel kann man Samen kaufen, die im Frühjahr im Topf vorgezogen oder nach den Eisheiligen direkt ins Beet gesät werden. Die Samen sind Lichtkeimer und benötigen ca. 15-20 Grad, um zuverlässig zu keimen.
Thymianstecklinge aus frischen Trieben sind eine bewährte Vermehrungsmethode. Im Garten kann man auch frische Triebe zum Boden lenken und mit etwas Erde bedecken. Die Pflanze vermehrt sich in der Natur auch selbst durch Absenker.
Thymian anpflanzen
Jungpflanzen werden im späten Frühjahr an sonnigen, trockenen Standorten gesetzt. Die Erde kann zuvor mit frischer Komposterde angereichert werden. Nach dem Setzen muss gewässert werden, damit sich das Erdreich um den Ballen bzw. die Wurzeln schließt. Danach aber sollte man das Substrat gut abtrocknen lassen, bevor man nach ein paar Tagen wieder gießt.
Bei Reihenpflanzung sollte man einen Abstand von 40-50 Zentimetern einhalten.
Praxistipps
Thymian in der Medizin und Heilkunde
Die Wirkung der ätherischen Öle ist schon seit der Antike bekannt und wird bei unterschiedlichen Leiden angewandt. Als Tee, Extrakt oder Badezusatz helfen die Stoffe bei Erkältung, Husten, Gliederschmerzen, aber auch zur Blutreinigung, Keimtötung und Desinfektion. Selbst Läuse wurden in der Vergangenheit damit bekämpft. Thymian wirkt antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend, verdauungsfördernd, appetitanregend, stärkend und vieles mehr. Allerdings muss man ein wenig darauf achten, welche Art des Thymians man verwendet, da die einzelnenn Arten eine unterschiedliche Zusammensetzung der Inhaltsstoffe haben.
Thymian in der Küche
In der Küche ist die Pflanze mit ihrem unverwechselbaren kräftigen Geschmack ein beliebtes Gewürz für Nudel-, Kartoffel- und Fleischgerichte der mediterranen Küche. Man kann sie frisch geerntet oder getrocknet verwenden. Als essenzieller Bestandteil ist Thymian auch Bestandteil der Kräutermischung: Herbes de Provence. Der Geschmack wird hauptsächlich durch die ätherischen Öle Thymol, Borneol und Carvacrol gebildet. Man findet aber neben dem echten Thymian auch Arten und Sorten, die zusätzlich einen zitronigen oder kümmeligen Geschmack haben. Es lohnt sich beim kochen zu experimentieren.
Weitere Kräuter