Kürbis (Cucurbita)

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Die größte Frucht der Welt

Kürbisse zählen zu den größten Einzelfrüchten in der Botanik. Sehr anschaulich wird dies durch die monströsen Zuchtergebnisse, mit denen sich Kürbisliebhaber aus aller Welt in jährlichen Wettkämpfen messen. Genutzt wird dafür hauptsächlich die Sorte „Atlantic Gigant“. 2014 lag der Rekord bei ca. 933 kg. Gezüchtet von einem amerikanischer Farmer aus Kalifornien. Dieser Weltrekord dürfte aber nicht lange halten. 2013 wog ein Schweizer Kürbis schon über eine Tonne. Aufgrund eines Lochs aber wurde er nicht gewertet.
Der Artenreichtum des Kürbis umfasst ca. 800 Sorten und Arten mit den unterschiedlichsten Formen und Farben. Interessanterweise zählt man ihn zu den Beerenfrüchten. Die einzelnen Samen sind von Fruchtfleisch und einer harten Fruchthülle umgeben.
Größtenteils wird der Kürbis als vielseitig verwendbare Frucht für die Küche angebaut. Er ist kalorienarm, aber reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Zierkürbisse dagegen sind meist nicht essbar, aber dafür als Dekoration sehr beliebt.
Zur Familie der Kürbisgewächse gehören auch Melonen, Gurken und Zucchini. Letztere wurden ursprünglich aus Kürbissen gezüchtet.
Von der Gattung Kürbis werden hauptsächlich fünf Arten kultiviert: Garten-Kürbis, Riesen-Kürbis, Feigenblatt-Kürbis, Moschus-Kürbis und Cucurbita argyrosperma auch Ayote-Kürbis genannt.

Kürbis Bestimmung

Der Kürbis (Cucurbita) gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und ist eng verwandt mit der Gurke, der Zucchini und der Wassermelone.

Kürbis Herkunft

Kürbisernte
Der Kürbis stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Die amerikanischen Ureinwohner bauten ihn schon vor ca. 5000 – 8000 Jahren an. Sie nutzen ihn nicht nur für Speisen, sondern auch als Schale zum Transport von Wasser, als Schöpflöffel, oder als Gefäß zur Lagerung anderer Lebensmittel.
Rituelle Masken aus Kürbissen sollten Dämonen und Geister fernhalten. Die Ureinwohner wandten sogar spezielle Bindetechniken an, um die Form der Kürbisse während des Wachstums zu beeinflussen.

zierkuerbisGärtnertipp: Zierkürbisse im Topf

Kleine Zierkürbispflanzen, speziell für den Topf lassen sich leicht auf dem Balkon ziehen. Man wählt ein großes Gefäß von ca. 30-40 cm Durchmesser. Gefüllt mit guter Pflanzenerde und wöchentlich gedüngt, ist die Pflanze einen Sommer hindurch versorgt. Die Triebe lenkt man am besten nach oben. Dazu braucht man eine Rankhilfe. Entweder ein paar Holzstäbe oder ein passendes Gitter. Befestigt man den Topf in der Höhe, können die Ranktriebe nach unten hängen. Das sieht manchmal sehr apart aus.

Kürbis Wuchs

Kürbis rankt mit FruchtDer Kürbis wird in unserem Kulturkreis als einjährige Pflanze kultiviert, da er sehr frostempfindlich ist. Er ist eine kletternde und kriechende Pflanze, die innerhalb einer Wachstumsperiode große Flächen erobern kann. Er besitzt ein fädiges Wurzelsystem. Die Triebe sind leicht behaart und besitzen Blattranken, mit deren Hilfe er auch in die Höhe wachsen können.
Die Blätter sind teils mehrlappig oder abgerundet und stehen aufrecht auf den Trieben. Dadurch schattieren sie den Wuchsort und hemmen die Verdunstung des benötigten Wassers im Erdreich.
Die Blüten des Kürbis sind gelb bis weißlich-gelb und stehen an langen Stielen in den Blattachseln. KürbisblattJede Kürbispflanze trägt männliche und weibliche Blüten gleichzeitig und kann sich daher mittels Insekten selbst bestäuben.
Die Früchte wachsen auf dem Boden liegend heran. Die Pflanze ist aber auch stark genug, um selbst schwere Früchte an rankenden Trieben hängend zu entwickeln und bis zur Reife zu halten.
Für den Anbau stehen über 200 Sorten zur Auswahl. Sie tragen so phantasievolle Namen wie: Aladin, Ambercup, Baby Bear, Bischofsmütze, Buttercup, Happy Hokaido, Jack, Roly Poly, Small Sugar, Spaghetti oder Winterluxury.

Galerie: Die beliebtesten Kürbissorten im Überblick

Kürbis Pflege

Kürbisse mögen die Wärme der Sonne, brauchen aber immer etwas Feuchtigkeit und viele Nährstoffe. Und natürlich ausreichend Platz, um sich ausbreiten zu können.

Wuchs des KürbisKürbis Standort

Kürbispflanzen gedeihen besonders gut an sonnigen oder maximal halbschattigen Standorten. Sie bevorzugen windarme Stellen.
Sie brauchen einen gut durchlässigen, sehr nährstoffreichen Boden, der sich leicht im Sonnenlicht erwärmt.
Daher wachsen Kürbisse sehr gut auf einem Komposthaufen, der ihnen nicht nur eine Menge Nährstoffe liefert, sondern auch etwas Wärme von unten.

Kürbis gießen

Der Kürbis braucht ausreichend Wasser. Er mag zwar, wie die meisten Pflanzen, keine Staunässe, die die Wurzeln faulen lässt, aber aufgrund seiner Schnellwüchsigkeit muss er viel Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen, und das gelingt nur ungenügend bei trockenem Boden.

Kürbis düngen

Der Kürbis braucht aufgrund seiner Schnellwüchsigkeit sehr viele Nährstoffe. Nicht selten sieht man Kürbisse in der Nähe von oder auf Komposthaufen wachsen. Während der Wachstumsperiode kann der Nährstoffbedarf mit Kompost, Langzeitdünger oder notfalls auch wöchentlicher Flüssigdüngergabe gedeckt werden.

HokaidofruchtKürbis ernten

Geerntet werden die reifen Früchte im Herbst. Klopft man auf ihre Schale sollten sie hohl klingen. Die Kürbisfrüchte sind im Gegensatz zum Blattwerk nicht ganz so frostempfindlich. Wenn aber das Blattwerk durch die ersten Nachtfröste in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird es höchste Zeit für die letzte Kürbisernte. Man schneidet die Früchte so von der Ranke, dass ein Stunk am Kürbis bleibt.

Kürbis lagernKürbis lagern

Ein Kürbis kann mehrere Wochen in einem kühlen trockenen Raum gelagert werden. Die Temperatur sollte zwischen 8-14 Grad liegen. Am besten legt man ihn so, dass der Fruchtboden Luft bekommt und nicht schimmelt. Meist ist es sinnvoll ihn von Zeit zu Zeit umzudrehen.
Man kann Kürbisse aber auch direkt zerlegen und einfrieren. Am Besten sollten sie dann schon vorher proportioniert werden.

Kürbis beschneiden

Trieb des KürbisBis zum Sommer breitet sich der Kürbis kriechend und rankend aus und nimmt oft viele Quadratmeter Gartenfläche ein. Er kann dabei andere Pflanzen überwuchern, oder an Sträuchern empor ranken und deren Entwicklung hemmen. Sollte es nötig sein, das Ausbreiten des Kürbisgewächses durch Beschneiden einzuschränken, muss dabei bedacht werden, dass dies die Entwicklung der Kürbisfrucht beeinträchtigt, da unter Umständen nicht mehr genug Blätter bzw. Wurzeln vorhanden sind, die Nährstoffe aufnehmen und wandeln können. Man kann aber die Triebspitzen etwas einkürzen, um den Wuchs zu verzögern. Wenn unbedingt nötig, sollte man den Ranktrieb direkt hinter einer Kürbisfrucht abschneiden. Besser noch wäre es, ihn per Gerüst in die Höhe zu lenken. Das spart Platz im Garten.
Manche Sorten sind auch für den Balkon geeignet, wo man sie in die Höhe ranken lassen kann.

Kürbis nach FrostKürbis überwintern

Die Kürbispflanze ist ein nicht winterhartes, wärmeliebendes Gewächs. Schon der erste leichte Frost zerstört das Blattwerk. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte geerntet werden, da nun die Früchte immer weniger mit Nährstoffen versorgt werden und die Pflanze langsam abstirbt.

Kürbis vermehren

Kürbissamen

Im zeitigen Frühjahr können Kürbisse aus Samen vorgezogen werden. Man steckt die bauchig ovalen Samen mit der Spitze nach unten in die Erde. Sie sollen fest sitzen, aber noch leicht zu sehen sein. Bei 20-22 Grad keimen Kürbissamen nach circa einer Woche. Da Kürbis-Keimlinge sehr empfindliche Wurzeln haben, sollte nicht pikiert werden. Die Keimlinge werden erst nach dem letzten Frost ins Freiland gesetzt. Da sie vorgezogen wurden, entsteht ein Zeitvorsprung von mehreren Wochen, bezogen auf die Länge der begrenzten Vegetationsphase.

Kürbis anpflanzen

KürbisanbauJungpflanzen haben ein empfindliches Wurzelwerk. Daher sollten Sämlinge oder gekaufte Jungpflanzen immer mitsamt dem Erdballen an den sorgsam gewählten Ort gesetzt werden. Dabei hebt man ein Loch aus, dass den doppelten Durchmesser des Topfballen hat. So kann darum herum etwas Kompost und nährstoffreiche Erde einarbeitet werden. Bei der Wahl des Standortes muss darauf geachtet werden, dass genügend Raum zur Verfügung steht, den der Kübis bewachsen kann.
Direktsaaten ab Mai werden nur unter günstigen Voraussetzungen ertragreich sein, da die verbleibende Wachstumsperiode kurz ist.

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Kürbis Verwendung

Kürbisse sind ein wichtiger Bestandteil der Küche. Aus ihnen lassen sich viele schmackhafte Suppen und Hauptgerichte zubereiten. Besonders gesund sind die Kürbiskerne, aus denen Öl gepresst wird. Zierkürbisse sind zwar nicht alle essbar, aber eine beliebte Dekoration im Herbst.

Butternut aufgeschnittenKürbis in der Küche

Aus dem Kürbis-Fruchtfleisch lassen sich unterschiedliche Gerichte zaubern. Kochbücher voller Kürbisrezepte sind Beleg dafür. Beliebt sind Kürbissuppen, Aufläufe, Eintöpfe und Kürbiscurrys. Oder man bereitet das Kürbisfruchtfleisch als Gemüsebeilage zu. Das Kürbisfleisch ist sehr kalorienarm und enthält verdauungsfördernde Ballaststoffe. Es hat einen hohen Wasseranteil und regt den Stoffwechsel an.
Die Kürbisschale ist meist nicht verwendbar und sollte vor dem Verarbeiten entfernt werden. Eine Ausnahme bildet der Hokaido-Kürbis. Er kann mitsamt seiner dünnen Schale verarbeitet und verzehrt werden.

Übrigens: Fast alle Kürbissorten kann man auch roh essen!

Hokaido kochenDie Kürbis-Kerne können getrocknet und geröstet werden und bilden eine aromatische Zutat zu Salaten und Suppen oder einen gesunden Ersatz für die allabendlichen Knabbereien vor dem Fernsehapparat. Sehr beliebt ist auch das aromatische Kürbiskernöl, das aus den Samen gepresst wird. Es enthält wertvolle Vitamine, Eisen, mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie das Spurenelement Selen, das krebshemmend wirkt. Mit Kürbiskernöl lassen sich ganz einfach und wirkungsvoll Salate, Suppen und sonstige Speisen aufwerten. Essbar sind auch die Kürbisblüten. Sie können gebraten oder paniert werden – eine südfranzösische Spezialität.

kuerbis-patissonKürbis in der Medizin und Heilkunde

In der Medizin wird die gesunde Kraft der Kürbiskerne seit vielen Jahren gegen Störungen der Blasenfunktion, bei Blasenschwäche, Magenverstopfung, Prostatabeschwerden und Prostatakrebs genutzt.

kuerbis-oelkuerbisKürbis Kosmetik

Das Fruchtfleisch des Kürbis kann für Gesichtsmasken verwendet werden. Die enthaltenen Vitamine und Fette tun der Haut speziell in der kalten Jahreszeit gut. Auch das Kürbiskernöl findet sich in Kosmetikprodukten.

Dekorieren mit Kürbissen

Kürbis Dekoration

Im Spätherbst werden kleine Zierkürbisse zur Dekoration von Tischen und Fensterbänken benutzt. Ihre Formenvielfalt und ihr bisweilen bizarrer Wuchs macht sie als Blickfang beliebt.
Im amerikanischen Erntedankfest „Halloween“ kommt dem Kürbis eine besondere Bedeutung zu. Er wird ausgehöhlt, mit fratzenartigen Ausschnitten versehen und von einer Kerze aus dem Innern beleuchtet. Diese angsteinflößenden Masken sind eine beliebte Dekoration. Ihren Ursprung hat die Tradition in Irland, wo man ursprünglich Rüben dafür benutze, diese Masken herzustellen. Sie sollten böse Geister vertreiben.

Obst und Gemüse

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