Walnuss (Juglans)

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Eine wahrhaft harte Nuss

Die Walnuss macht es einem nicht einfach. Um die harte Schale zu knacken braucht man einen stabilen Nussknacker. Manche begnügen sich auch mit einem Hammer oder Stein. Aber obwohl man an ihr Innerstes schwer rankommt, ist die Walnuss doch äußerst beliebt. Das mag einerseits am unverwechselbaren Geschmack liegen, mehr aber noch an den gesunden Inhaltsstoffen der Walnuss wie Vitaminen, Mineralstoffen und den Omega-3-Fettsäuren.
Walnussbäume findet man überall in Europa. Sie sind frosthart, wachsen schnell heran und können sehr alt werden. Eine besondere Pflege benötigen sie nicht. Aber beim Anpflanzen sollte man sicher stellen, dass der Baum genügend Raum zur Entfaltung hat, da er bis zu 30 Metern hoch werden kann und empfindlich auf Beschnitt reagiert.
Außer der Nuss wird auch der Stamm des Walnussbaums gern genutzt, ein begehrtes Edelholz aus dem hochwertige Böden, Furniere, Parketts und Gewährschäfte hergestellt werden.

Walnuss Bestimmung

Zu Gattung der Walnüsse (Juglans) in der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) gehören über 20 Arten. In Mitteleuropa trifft man meist auf die Echte Walnuss (Juglans regia), die hauptsächlich wegen der Nüsse und ihrem Holz kultiviert wird. Seltener stößt man auf die Schwarznuss (Juglans nigra), die aus Nordamerika stammt und hier allmählich wegen ihres Holzes Verbreitung findet.

Walnuss Herkunft

Die Walnuss kannten wahrscheinlich schon unsere Urahnen, als sie noch Mammuts jagten. Vor tausenden von Jahren erstreckte sich ihre Heimat von Mittelasien bis Südrosteuropa. Und wieder einmal waren es die Römer, die vor 2000 Jahren für die Verbreitung in Mitteleuropa verantwortlich waren. Sie brachten die Nüsse als Samen in die eroberten Gebiete. In ihrer Mythologie galten Walnüsse als Speise der Götter. Daher der Beiname „Regia“  was sich mit „göttlich“ übersetzen lässt. Mit den Auswanderern gelang der Baum über den Atlantik auch in die neue Welt. Heute findet man den Nussbaum in Mitteleuropa überall in Gärten und Parks. In Österreich nennt man ihn Welschnuss, in der Schweiz Baumnuss.

Walnuss Wuchs

Der Walnussbaum ist ein winterharter sommergrüner Baum, der Höhen von 30 Metern erklimmt und bis zu 150 Jahren alt werden kann.
Er hat eine tiefgehende Pfahlwurzel und einen glatten silbrig grauen Stamm, der im Alter eine dunkle tiefrissige Borke bildet.
Die Walnuss-Blätter bestehen aus fünf bis neun glattrandigen Fiederblättchen, die wechselständig angeordnet sind. Sie sondern einen Stoff ab, der auf die umgebenden Pflanzen wachstumshemmend wirkt.
Die männlichen Blüten sind hängende Kätzchen, die weiblichen Blütenstände sind unscheinbar. Zwischen April und Juni trägt der Wind die Pollen und sorgt für die Befruchtung.
Über den Sommer entstehen grüne kugelige Früchte mit glatter Schale, in denen die einsamigen Nüsse heranwachsen. Eigentlich sind es Steinfrüchte. Sie bestehen aus der dicken, ungenießbaren Fruchthülle, der harten zweiklappigen Nussschale und dem Samen, dem sogenannten Walnusskern. Im Herbst, zum Zeitpunkt der Reife, bekommen die Früchte Risse. Entweder sie fallen mitsamt der Nuss zu Boden oder sie überlassen die Nüsse der Schwerkraft und fallen später. Die Nüsse sind innen zunächst noch weich. Sie reifen innerhalb von Wochen nach.

Walnuss Pflege

Walnussbäume sind sehr robust und pflegeleicht. Beim Anpflanzen sollte man bedenken, dass die Bäume hoch und ausladend werden können.

Walnuss Standort

Walnussbäume brauchen einen sonnigen, warmen Standort und wachsen auf unterschiedlichen Böden. Diese sollen tiefgründig und durchlässig sein, damit sich die Pfahlwurzel gut ausbilden kann.

Walnuss gießen

Gießen muss man höchstens ganz junge Walnussbäume. Aber der Standort soll nicht zu trocken sein. Mit einer eher feuchten Umgebung hat der Walnussbaum keine Probleme.

Walnuss düngen

Walnussbäume brauchen keine spezielle Düngung. Um den Ertrag zu gewährleisten, kann man im Frühjahr etwas Kompost ausbringen.

Walnuss ernten

Die Walnüsse sind im Herbst reif, wenn sie beginnen zu fallen. Am einfachsten kann man sie zusammen rechen und aufsammeln. Natürlich kann man auch direkt vom Baum ernten, aber das ist mühevoller. Die geernteten Walnüsse sind innen noch weich und sollten erst mal ein paar Wochen trocken gelagert werden, um nachreifen zu können. Man kann sie dazu auf dem Boden ausbreiten oder in luftige Säcke abfüllen. Nach ein paar Wochen können sie geknackt werden und der kern lässt sich leicht entnehmen.

Walnuss lagern

Frisch geerntete Walnüsse müssen ohnehin erst einaml gelagert werden, damit sie ausreifen. Das dauert mehrere Wochen, manchmal sogar einige Monate. Was man nicht verzehrt, kann an einem kühlen Ort noch gut ein Jahr gelagert werden.

Walnuss schneiden

Im Anbau bekommt die Walnuss in jungen Jahren einen Auslichtungsschnitt, der Konkurrenztriebe beseitigt und dafür sorgt, dass an die verbleibenden Äste genug Sonnenlicht gelangt. In späteren Jahren, wenn der Baum sich entwickelt hat, kann man Verjüngungsschnitte vornehmen. Schneiden sollte man dann vor allem alte schlecht tragende Äste, um den jüngeren mehr Kraft zu geben. Die Walnuss schneiden bietet sich vor allem im Spätsommer an, bis Ende September.

Gärtnertipp: Blätter im Herbst entsorgen

Unter dem Walnussbaum wächst nicht viel. Natürlich beschattet er seinen Standort, um Konkurrenzpflanzen, mitunter Sämlinge aus den eigenen Früchten, das Licht und damit eine wichtige Lebensgrundlage zu nehmen. Aber der Walnussbaum tut noch mehr. Er gibt den Stoff Juglon über das Blattwerk an den Boden ab. Diese Substanz hemmt sehr effektiv das Wachstum und sogar die Keimung anderer Pflanzen. Also keine wichtigen Pflanzen unter den Walnussbaum setzen! Und im Herbst das gefallene Laub entfernen, um den Rasen zu schützen.

Walnuss überwintern

Walnussbäume sind ziemlich winterhart. Aber sie eignen sich nicht so gut für Gegenden mit sehr tiefen Temperaturen und Spätfrösten.

Walnuss vermehren

Walnüsse keimen nach einiger Zeit verhältnismäßig einfach. Für den Garten sind aber veredelte Jungbäume aus dem Handel geeigneter, da sie schon nach wenigen Jahren Nüsse bilden. Bei heranwachsenden Sämlingen kann das gerne mal 30 Jahre dauern.
Wenn man in Dörfern manchmal große alte Walnussbäume entdeckt, sind sie wahrscheinlich aus Samen gezogen. Die veredelten Bäume werden nicht so alt und auch nicht so imposant und groß.

Walnuss Krankheiten

An Walnüssen kann Bakterienbrand auftreten, der Blattwerk und Früchte in Mitleidenschaft zieht und zu verfrühtem Laub- und Fruchtfall führen kann.
Zu ähnlichen Folgen führt die Anthraknose, eine Pilzerkrankung, die Blätter und Früchte befällt und dabei bis in den Kern vordringen kann.

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Walnuss Verwendung

An erster Stelle steht die Nutzung und Verarbeitung der gesunden Walnusskerne zu Speisen, Ölen und alkoholischen Getränken. Aber auch das Holz wird genutzt.

Walnuss in der Medizin und Heilkunde

Die Heilkraft der Walnuss, der Blätter und Blüten finden in der traditionellen Chinesischen Medizin, im Ayurveda, der Kräutermedizin, als Bachblütenessenz und in der Hautpflege Anwendung.

Die Walnuss in der Ernährung

Der Samen der Walnuss wird vom Aussehen her mit dem menschlichen Gehirn verglichen. Der afghanische Name für Walnüsse bedeutet „vier Gehirne“. Er gilt als Gehirn- und Nervennahrung und ist Bestandteil der Herzschutzkost. Die Walnusskerne enthalten im Mittel 50% Fett, in einem gesundheitsrelevanten Fettsäuremuster. Die Omega-3-Fettsäure ist da hervorzuheben. Reichlich vorhandene Spurenelemente sind Magnesium, Eisen, Zink, Fluorid und Kalzium. Der Eiweißgehalt liegt bei rund 15%. Fünf Kerne pro Tag sind ein sehr gesunder Snack.
Aus dem Nusskern lässt sich auch ein wertvolles Speiseöl für die feine Küche herstellen, welches besonders für Salate, also nicht erhitzt, verwendet wird.
Schon seit der Römerzeit werden aus der Frucht Weine, Liköre und weitere alkoholische Getränke hergestellt.

Walnuss Einrichtung

Das Holz des Baumes wird als Material für Möbel, Vertäflungen, Furniere und Gewehr- und Pistolenschäfte geschätzt.  Es handelt sich hierbei aber eher eine Endverwertung. Der Walnussbaum wird nicht wegen seines Holzes angebaut.

Walnuss weitere Nutzung

Die Fruchthülle wird zur Herstellung von Beiz- und Färbemitteln benutzt.

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