Bestimmung | Herkunft | Wuchs |
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Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Schneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Leuchtend gelbe Sonnen im Garten
Sonnenblumen sieht man überall in Gärten, Parks, im Topf auf dem Balkon und natürlich in bunten Sommersträußen. Sonnenblumen gehören zu den beliebtesten Pflanzen, was sicherlich an ihrem imposanten Erscheinen liegt. Die Pflanzen werden teils bis zu vier Metern hoch und überragen fast alles was an krautigen Zierpflanzen wächst. Ihre teilweise monströsen Blütenköpfe leuchten weithin gelb bis rötlich, je nach Sorte. Sie drehen sich immer zur Sonne und begleiten ihren Weg über den Tag, um sich am Abend wieder nach Osten zu wenden und den nächsten Sonnenaufgang zu erwarten.
Vor allem die Kerne werden genutzt, die sich zahlreich in jeder vergangenen Blüte bilden. Aus ihnen lässt sich Sonnenblumenöl herstellen oder sie werden roh und geröstet direkt verspeist. Bei der Ernte muss man allerdings schnell sein, da auch Vögel die Samen sehr schätzen. Der Vogelfreund füttert im Winter sogar mit Sonnenblumenkernen.
Die Pflege der Sonnenblumen ist überhaupt nicht aufwändig. Lediglich Wasser brauchen sie regelmäßig, um zu gedeihen. Und im Folgejahr überraschen sie einen oft mit einer unerwarteten Selbstaussaat.
Fotogalerie: Sonnenblume
Die gewöhnliche Sonnenblume (Helianthus annuus) ist eine von ungefähr 70 Arten der Gattung Sonnenblumen in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Weitere bekannte Arten sind Topinambur (Helianthus tuberosus) oder die mehrjährige Stauden-Sonnenblume (Helianthus decapetalus).
Sonnenblume Wuchs
Sonnenblumen wachsen in unseren Breitengraden als Einjährige, sind also nicht winterhart. Die je nach Sorte ein bis vier Meter hohen behaarten Stängel erhalten ihre Standfestigkeit durch tiefgreifende Pfahlwurzeln. Während des Wachstums entwickeln sich zunächst große herzförmige Blätter, die unpaarig direkt am Stängel wachsen und ebenfalls eine raue Oberfläche besitzen. Im Frühsommer entwickeln sich Knospen aus denen sich ab Juli große Blütenstände entwickeln. Manche Sorten tragen nur eine Blüte, die meisten aber mehrere Blüten auf einem Stängel. Die Blüte selbst besteht aus gelben Zungenblüten, die die kleineren braunen Röhrenblüten kranzartig umrahmen.
Aus den bestäubten Röhrenblüten entwickeln sich im Spätsommer die Samenstände. Bei den Samen handelt es sich um eine große Anzahl von Schließfrüchten, die langsam reifen und dabei braun werden. Im Volksmund werden sie auch „Sonnenblumenkerne“ genannt.
Die Sonnenblume ist ein Sonnenstandanzeiger, das heißt, sie richtet ihre Blüte über den Tag immer Richtung Sonne aus und wandert mit ihr. Ermöglicht wird das durch spezielles Gewebe im Stängel, direkt unterhalb der Blüte. Erst wenn sich der Reifungsprozess dem Höhepunkt nähert, versteift das Pflanzengewebe um die schweren Fruchtstände zu halten. Dann findet auch keine Drehbewegung mehr zu Sonne hin statt.
Ab Oktober vergeht die Pflanze allmählich, kann aber noch bis weit in den Winter stehen, bevor der Frost sie kippen lässt.
Sonnenblumen Standort
Die Sonnenblume bevorzugt einen tiefgründigen, nährstoffreichen Standort in vollsonniger Lage. Die Pflanze ist aufgrund ihrer Herkunft wärmeliebend und entwickelt sich am besten wenn es anhaltend warm ist. Durch die Pfahlwurzel hat sie einen sicheren Stand, sollte aber nicht an sehr windigen Stellen gepflanzt werden, da sonst Kippgefahr besteht. Die Pflanze wächst dann zwar oft in schräger Stellung weiter, entwickelt sich aber nicht so gut und ist natürlich auch nicht so dekorativ.
Sonnenblume düngen
Um ihre Entwicklung zu unterstützen brauchen Sonnenblumen Dünger. Ansonsten erreichen sie nicht ihre Wuchshöhe oder die Blüten bleiben kleiner. Im Garten kann zweimal im Jahr Kompost verabreicht werden oder Mineralischer Dünger. Im Topf sind zweiwöchentliche Gaben von Flüssigdünger empfehlenswert.
Sonnenblumenkerne ernten
Im Spätsommer, wenn die Blüte allmählich vergeht und die Samen gleichmäßig braun sind, können die Köpfe abgeschnitten und für 2-3 Wochen kopfüber trocken gelagert werden. Wenn sich Fruchtstand und Kerne trocken anfühlen, kann geerntet werden. Dazu schüttelt man den Samenstand zunächst. Dabei sollten die meisten Kerne (Samen) schon von selbst herausfallen. Dann drückt man die Ränder des Fruchtstands nach hinten um die restlichen Kerne zu befreien. Die geernteten Sonnenblumenkerne kann man weitere Tage trocknen auslegen, damit sie vollkommen trocknen und auch bei Lagerung nicht schimmeln.
Sonnenblume schneiden
Sonnenblumen eignen sich hervorragend als Schnittblumen und sind saisonal im Handel einfach zu bekommen. Teilweise werden auch Areale angeboten, wo man selbst schneiden und sich einen Strauß zusammenstellen kann.
Beim schneiden selbst muss nichts Besonderes beachten. Die Mutterpflanze wird in der Regel nicht wieder austreiben. Die Schnittblumen halten ein bis zwei Wochen.
Sonnenblume vermehren
Der Samen der Sonnenblume ist eigentlich nicht winterhart. Dennoch finden sich im Frühjahr oft Selbstaussaaten am alten Standort.
Man kann Sonnenblumen in der Wohnung in Töpfen vorziehen und im Mai auspflanzen. Die besten Resultate allerdings erzielt man oft mit Direktsaat. Dann müssen die Keimlinge evt. vor Spätfrösten geschützt werden. Meist keimen die Samen allerdings erst, wenn die Witterung günstig ist.
Sonnenblume anpflanzen
Im Frühjahr kann man im Handel vorgezogene Pflanzen beziehen, die direkt nach der letzten Frostperiode, Mitte Mai, ins Freiland gesetzt werden können. Auch in Töpfen gedeiht die Sonnenblume gut. Hier sollte man aber auf kleinere Arten zurückgreifen, da Töpfe für große Pflanzen zu wenig Standfestigkeit bieten.
Sonnenblume Krankheiten
Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die die Sonnenblume befallen können. Hauptsächlich Pilzbefall, der zu Blattflecken oder Verwelkung führen kann.
Eine gute Übersicht über Krankheiten der Sonnenblume findet man hier:
http://www.hortipendium.de/Sonnenblumen_Schadbilder
Sonnenblume Schädlinge
Es gibt keinen speziellen Sonnenblumen-Schädling, dafür aber wird die Pflanze manchmal von den üblichen Verdächtigen befallen: Läuse, Thrips, Wanzen, Miniermotte, Raupen u.a.. Diese Tiere verursachen Fraßstellen und Verkrüppelungen an Blättern und Stängel und können dadurch Pilzkrankheiten fördern. Jungpflanzen können im schlimmsten Falle absterben, bei großen Pflanzen sind die Schäden unschön aber nicht bedrohlich. In der Regel sollte man die Befallstiere mit der Hand absammeln oder im Handel ein geeignetes Spritzmittel besorgen.
Gärtnertipp: Sonnenblumen stützen
Manche Arten der Sonnenblume entwickeln so schwere Blüten und Fruchtstände, dass sie Standschwierigkeiten haben. Man kann sie schon in der Knospenphase mit einem Stab stützen. Unter Umständen auch mehrere gleichzeitig. Sollte dennoch eine Sonnenblume abknicken, kann man die Pflanze meist noch retten, wenn dabei das Gewebe nicht durchtrennt wurde. Man kann die Pflanze wieder aufrichten und „bandagieren“. So ist der Wasserfluss im Stängel wieder möglich und die Pflanze gedeiht weiterhin.
Praxistipps
Die Sonnenblume ist eine beliebte Zierpflanze, wird aber auch erwerbsmäßig angebaut. Hauptsächlich werden die Samen direkt genutzt oder zu Sonnenblumenöl gepresst. Das Öl kann zur Entgiftung des Körpers angewandt werden. Teilweise wird es auch in der Kosmetik und in der Herstellung von Biosprit genutzt.
Sonnenblumen in der Medizin und Heilkunde
Sonnenblumenöl wird als Therapie zu Entgiftung des Körpers genutzt. Dabei nimmt man täglich einen Löffel Sonnenblumenöl in den Mund, lässt es durch den Rachenraum hin und her wandern und spuckt es nach 5 Minuten wieder aus. Es zieht Giftstoffe aus den Schleimhäuten.
Im Handel gibt es zahlreiche Produkte aus Sonnenblumenkernen. Zum Beispiel Sonnenblumen Lezithin, das den Stoffwechsel anregt.
Sonnenblumen in der Küche
Sonnenblumenöl ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der Küche. Es sollte zwar nicht stark erhitzt werden, da sich dadurch viele gesättigte Fettsäuren bilden. Aber es ist gesund im Dressing oder als Beigabe in ungekochten Gerichten.
Sonnenblumenkerne haben einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen, Eiweiß, Kalzium, Lezithin und vielen anderen Stoffen, die gesund sind. Sie können roh oder geröstet verzehrt werden oder gepresst zu Sonnenblumenöl verarbeitet werden.
In vielen Ländern werden Sonnenblumenkerne auch in Tüten als Snack verkauft. Mit ein wenig Übung kann man die Kerne im Mund von ihrer dünnen Schale befreien, die selbst nicht mitgegessen werden sollte, aber auch nicht schädlich ist.
Sonnenblume weitere Nutzung
Die Sonnenblume wird teilweise auf kontaminiertem Gelände gepflanzt, da die Pflanze dem Boden in kurzer Zeit viele Schadstoffe entzieht und so das Gelände entgiftet und wieder brauchbar macht.
Die schönen großen Sonnenblumenfelder werden teilweise auch angelegt, um aus dem gewonnenen Öl Biokraftstoff herzustellen. Das war in den letzten Jahren eine lukrative Idee, die aber immer mehr in die Kritik gerät.
Weitere Einjährige